So, nun auch von mir hier ein Tagebuch, wie ich mich mehr oder minder gut durch den ganzen Mist wühle...(bin ich ein Mistkäfer? kicher...nein, natürlich nicht)
zuerst einmal, ich bin fürchterlich inkonsequent...mache gerne Pläne, schmeisse diese über den Haufen und mache wieder was neues...nicht sehr sinnvoll, aber ich arbeite dran und solange Fortschritt zu erkenne ist, mache ich auch erstmal weiter...Motto:"lieber etwas anderes machen als gar nichts machen..."
ich kopiere jetzt einfach mal meine Pläne hier hinein, ich habe sie ja gerade heute morgen geschrieben:
nun die Pläne: - Schlafzimmer weiter entrümpeln...( ja ich habe jetzt auch den Unterschied zwischen entrümpeln und aufräumen kapiert,...) ich habe bereits einen Müllsack, einen gelben Sack, einen Altpapierkarton dort stehen, zusätzlich einen Sack für ausgemistete Kinderkleidung, einen für meine ausgemistete Kleidung und einen für absolut nicht mehr tragbare Kleidung für den Schredder...) damit steh das Zimmer auch wieder sehr voll - heute: Boden im Schlafzimmer freibekommen, Wickelkommode frei bekommen, damit ich sie mal verkaufen kann, an meinen Kleiderschrank kommen ohne über Kartons zu stolpern - morgen: Kleiderschrank ausmisten!! alle herumliegenden Klamotten wieder im Kleiderschrank unterbringen
Pläne im Kinderzimmer: -auch Kleiderschrank ausmisten, es passt sovieles nicht...die Kartons stehen bereit...
ich weiß, es sind wieder mehr als genug Pläne, aber es könnte zu schaffen sein...mal sehen, ob ich die Kinder auch motivieren kann...
Belohnung: ( falls die Kinder auch Lust dazu haben): Sushi machen und essen
ok Plan etwas abgeändert, Kinder wollen erst um 13h von Oma angeholt werden, dann mache ich bis dahin etwas von dem 7 Min Programm...
je 7 Min in einem Raum das Gröbste erledigen und dann in den nächsten Raum gehen...
Küche: - 7 min check! ( nachdem ich die ersten 7 min mit dem Füttern der Katze und dem aufwischen einer aus dem Kühlschrank gefallenen Salatsaucenflasche verbracht habe)
-wie schon erwähnt, oberflächliches in der Küche beseitigt - den Flur ordentlicher gemacht, Jacken aufgehängt, einige aussortiert, Schuhe in den Schrank gestellt, Taschen weggeräumt, Inhalte aus den Taschen wegsortiert, am Ende den Flur gefegt - dann hab ich die Kinder abgeholt, d.h. erst dort gegessen, dann die Kinder mitgenommen Sie waren so beeindruckt von dem Flur, dass sie vor lauter Schreck ihre Jacken AUFGEHÄNGT haben, sie haben sich nicht getraut, sie dort hinzuschmeissen!!
-im Schlafzimmer dann weiter die alte Wickelkommode leergeräumt, Sachen in Kartons und Tüten nach Zimmer, in das sie gehören sortiert, die Feinsortierung erfolgt dann später in dem jeweiligen Zimmer - Kinder angeleitet, ein Fach nach dem anderen aus ihrem Kleiderschrank durchzugucken auf noch passend oder nicht mehr anziehen, alles in einen Sack aussortiert, was sie nicht benötigen, den Rest haben sie tatsächlich wieder zusammengelegt, ich habe dann beim wieder einräumen geholfen, 3 Fächer haben sie so geschafft!! nun haben sie keine Lust mehr und wollen spielen ...alles ok -zwischendurch hab ich noch einen Karton mit Babysachen aus dem Keller geholt ( weil ich auch noch gerade wasche), der schon ziemlich muffte, aber meine Tochter hat ihn hochgeschleppt, ich hatte ihnen versprochen, bevor ich die Sachen komplett weggebe, dürfen sie sich genau 1 Teil davon raussuchen...haben sie auch getan und den rest kann ich nun entsorgen bzw spenden...
mit der neu gewonnenen Fläche auf dem Wickeltisch kann ich mich jetzt evtl noch an meinen Kleiderschrank machen, bzw vielleicht erstmal ein Fach...
denke, dann haben wir schon eine Menge geschafft heute...
In deiner Vorstellung hast du geschrieben: "Eigentlich sehe ich es noch nicht als Messiehaushalt, denn es liegt kein Müll im Weg und es vergammelt auch nichts in den Ecken" Ich verstehe, was du meinst, aber ich möchte dich trotzdem darauf hinweisen: Das echte Messiesyndrom beschreibt die Schwierigkeit, sich von Besitztümern zu trennen, da der Betroffene sie nicht für Müll hält. Echter Müll und Gammel überall ist viel eher ein Anzeichen von Antriebslosigkeit - der Betroffene kann sich nicht dazu aufraffen, Müll auszusortieren und wegzubringen. Er weiß aber genau, was Müll ist, und was nicht. So wie du es beschreibst - auch insbesondere, dass es nicht "gammelig" ist, und "Ich kann mich nur schwer von Sachen trennen, immer möchte ich mit den nicht mehr benutzten Sachen entweder etwas Gutes tun oder wenigstens noch ein bisschen Geld dafür bekommen..." - bist du "mehr echter Messie" als die meisten anderen hier, und dabei geht es ausdrücklich nicht darum, wie schlimm oder eben nicht schlimm dein Haus aussehen mag, sondern um dein "Störungsbild". Das zu wissen ist wichtig, um eine Vorgehensweise zu entwickeln, die dir wirklich weiterhilft. Die gute Nachricht ist, dass du nach deiner bisherigen Beschreibung an einem großen Teil deiner Sachen nicht emotional zu hängen scheinst, sondern eher besorgt bist, dass die Sachen nicht einfach nur auf dem Müll landen, bzw dass du noch Geld dafür bekommst. Das ist deshalb eine gute Nachricht, weil man daran leichter arbeiten kann, als an emotionalen Gründen. Das sind Bedingungen, die sich erfüllen lassen. Einfach mal so zack den Schalter umlegen, um zum Beispiel keine Angst mehr zu haben, oder nicht mehr zu trauern, ist da deutlich schwieriger.
Was mir beim Lesen eingefallen ist:
Du hast Hobbies erwähnt, die wegen zuviel Besitz auf der Strecke bleiben müssen. Einerseits führen diese Hobbies zu mehr Krempel, andererseits verhindert das Zuviel, dass du den Hobbies nachgehen kannst. Ich kann nur mutmaßen, dass es sich um "krempelintensive" Hobbies wie schneidern oder basteln handelt.
Du scheinst der Beschreibung nach ein großes Haus zu haben, der jedoch momentan stark verstopft ist. Wenn da ein ganzer Raum unbenutzbar geworden ist, heißt das aber auf der anderen Seite, dass der Raum in der Form nur als Lager gebraucht wird, sonst aber für nichts - denn wenn er so wichtig wäre, dann wäre er ja nie verstopft, sondern benutzt worden. Dann wäre es doch vielleicht eine tolle Sache, wenn du den zu deinem "Hobbyraum" umgestalten könntest. Vielen hilft es dir, eine Vision zu haben, ein konkretes Ziel, das du erreichen willst - so dass du besser unterscheiden kannst, welche Gegenstände für diese Idee gebraucht werden, und welche der Idee nur im Weg stehen. Manches muss man dann auch nicht wegwerfen, nur erst mal umschichten, anders anordnen, Volumen rausnehmen.
Was das Geld betrifft: Kann es sein, dass finanzielle Sorgen bei dir eine Rolle spielen, oder in der Vergangenheit gespielt haben? Das trifft nämlich auf die meisten Betroffenen zu, die aus finanziellen Gründen an ihren Besitztümern hängen. Was du nicht mehr verkaufen willst, was aber noch einen Wert für andere Menschen haben könnte, kannst du leicht loswerden: Hygienisch nicht relevante Sachen, die man bedenkenlos mitnehmen würde (z.B. Bücher, Videos, DVDs, Brettspiele, Blumentöpfe) kann man in einen Pappkarton packen, "Zu verschenken!" drauf schreiben und es an die nächste Bushaltestelle stellen. Was nach 1-2 Tagen noch dort liegt, kann dann auch wirklich weg, aber normalerweise stehen solche Sachen höchstens ein paar Minuten lang, dann schnappt sie sich jemand. Hab & Gut nimmt außerdem solche Sachen gerne, und die holen es normalerweise auch ab, wenn du es nicht transportieren kannst.
Sachen, die du auch nicht gebraucht nehmen würdest, mag sicher auch kein anderer haben, denn auch wenn du weißt, dass deine Sachen einwandfrei sind, wissen es die anderen nicht, und lassen lieber die Finger davon. Bei größeren, schwereren oder gemischten Sachen kann es sinnvoll sein, Kisten zu packen, und diese als Flohmarktware für einen Paketpreis anzubieten. Der ist natürlich vergleichsweise niedrig, denn die Flohmarkthändler wollen ja auch noch ein bisschen was verdienen. Du kannst die Sachen auch fotografieren und bei Facebook oder Ebay Kleinanzeigen reinstellen, am besten nur zur Abholung, und dann wickelst du den Verkauf an der Haustür oder in der Hofeinfahrt ab, ohne die Leute reinzubitten. Ich würde dir empfehlen, mit den Sachen zu beginnen, die das meiste Volumen haben (sofern du an sie herankommst), und mit denen, die deiner Meinung nach das meiste Geld einbringen. Gut erhaltene Kinderbekleidung verkauft man am besten als Paket, nach Größe sortiert. Dann muss man auch nicht jedes Teil einzeln fotografieren, sondern macht nur ein Foto von dem jeweiligen Paket, und nimmt für jedes Stück ca 1 Euro pauschal, oder 2, wenn es sich um Markenware handelt.
Es kann hilfreich sein, sich etwas Bestimmtes mit dem Geld vorzunehmen, zum Beispiel, einen durch das Entrümpeln nutzbar gewordenen Bereich zu renovieren. Du könntest aber auch sagen, dass du davon mit den Kids schön essen gehst, die Kids sich von dem Geld, was bei ihren Spielsachen oder Klamotten rumkommt, neue Sachen kaufen können, oder dass ihr davon in den Urlaub fahrt - je nachdem, mit wieviel du rechnen kannst.
Du könntest aber auch etwas ganz anderes machen, nämlich mit den Verkäufen den Grundstein für eine sorgenfreie finanzielle Zukunft legen (oder du nimmst einen Teil dafür und einen Teil für den o.g. Luxus). Die Methode nennt sich dreifache Liquidität. Das, was man jeden Monat einnimmt (Lohn, Kindergeld, evtl Unterhalt, evtl. Minijob etc) rechnet man mal 3, also sagen wir ca. 2000 Euro = 6000 Euro. Diese Summe sollte man auf einem Sparkonto liegen haben. Alles, was darüber hinaus geht, kann man fest anlegen, oder verjubeln. Die 6000 sind für alles Unvorhergesehene. Eine vergessene Jahresrechnung, der Heizölpreis ist gerade verboten günstig, oder die Waschmaschine geht kaputt, das Auto braucht neue Reifen usw. Mit diesem Geld ist man auf jeden Notfall vorbereitet, sogar, wenn mehrere auf einmal geschehen. Wenn man was aus dem Topf ausgeben musste, spart man ihn erst wieder voll, bevor man wieder was verjubeln kann.
Eine alternative Methode zum Verkaufen besteht in der Überlegung, wie du deine Zeit alternativ nutzen könntest, wenn du "krempelfrei" wärst - um mehr Geld zu verdienen, als mit Kleinbeträgen aus Flohmarktverkäufen (deshalb beginnt man auch am besten mit den wertvollsten Sachen - irgendwann lohnt der Aufwand immer weniger). Wenn du zum Beispiel aus dem freigewordenen Zimmer eine "Werkstatt" machen könntest, dann könntest du beispielsweise dort etwas basteln oder herstellen (zum Beispiel Liköre, Marmelade, Schmuck, Kleidung, Puppenkleidung oder Kosmetik) und das dann für mehr Geld verkaufen, wobei du - idealerweise - daran viel mehr Spaß hättest, als an den Flohmarktsachen. Du könntest dir auch ein Bügelzimmer daraus machen, mit ner Glotze drin zur Ablenkung, oder einer Stereoanlage, und vielleicht sogar für andere Leute bügeln oder kleine Änderungsarbeiten vorzunehmen. Du könntest auch gezielt den ganzen Kram loswerden (zügig), um in Zukunft nur noch einen Bruchteil deiner Zeit mit der Haushaltsführung verbringen zu müssen. Das würde Energie- und Zeitressourcen freisetzen, die du z.B. nutzen könntest, um dir einen lukrativen Nebenjob außer Haus zu suchen. Das sind natürlich alles nur Beispiele, ich weiß ja nicht genau, was deine Hobbies sind, womit du deine Zeit gerne verbringst, und wie du dein Haus gestalten würdest, wenn das ganze Zeug nicht wäre. Vielleicht gefallen dir meine Vorschläge nicht, aber wenn du dich selbst fragst, was du durch das Entrümpeln gewinnen kannst, fällt dir das Loslassen bestimmt leichter, als wenn du bei jedem einzelnen Stück immer nur das Gefühl hast, Verlust zu machen.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
ihr denkt bestimmt, ich hab keinen Bock mehr, hier weiterzuschreiben oder weiter aufzuräumen, aber in der Tat hatte ich nicht viel Zeit und wollte das bisschen nicht im Internet verbringen... zwischendurch hatte ich einen Schub zum Kleiderdurchgucken, ich habe die ganzen sachen von meinen Kindern, die nicht mehr passen ( und das seit Babyalter) in Kisten gepackt, die allerdings immer noch hier stehen, aber fertig, um weggebracht zu werden...ich habe gemerkt, dass es besser wäre, zwischendurch nen Cut zu machen und was wegzubringen, denn mein eigentliches Denken will immer alles andere auch noch aussortieren und dann mit einer Fuhre wegbringen...aber ich hab ja auch keinen LKW, damit werde ich nächste Woche Dienstag oder Freitag die Sachen wegbringen... Mein Kleiderschrank wäre auch mal dran, aber anderersets bin ich im Wohnzimmer schon wieder so zugemüllt von meiner letzten Aktion, das muss erstmal beseitigt werden...ich habe heute nachmittag etwas Zeit, die ich nutzen wollte und was mach ich? setz mich an den Pc...
also gleich wieder in den Keller...oder doch erst das Wohnzimmer? hach...ich brauch Platz im Keller...Küche und bad müssten auch gemacht werden oder den Boden im ganzen Haus saugen...und schon bin ich wieder demotiviert...das mit den kleinen Häppchen ist soooo schwer, weil man nicht genug vorankommt...
es ist mit Sicherheit eine gute Idee, die aussortierten Sachen zuerst zu entsorgen, wenn sie dich beim weiteren Vorankommen behindern. Die Aufgabe ist dann auch erst vollständig abgeschlossen, und erst dann wird sich die Erleichterung breitmachen, dass du es getan hast.
...es sei denn, du willst die Sachen eigentlich gar nicht loslassen...
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
doch will ich...ich hab den Rat befolgt einige wenige Sachen zu behalten und auch die Kinder durften ein paar eigene Babysachen für ihre Puppen behalten, der Rest kann weg...ein paar wenige habe ich auch zum verkaufen behalten, sollte es aber nicht klappen, werde ich die auch spenden...die Kartons habe ich in Gedanken in dem Moment weggebracht, als ich sie zugeklebt habe und nicht mehr genau sehe, was wo drin ist...
entgegen meiner Pläne hab ich mich jetzt in der Küche festgebissen, mir geht die Idee von der "magischen Küchenspüle" nicht aus dem Kopf und immer wenn ich meine Spüle ansehe, ekel ich mich...das wird jetzt anders...soll der Boden halt später mal gesaugt werden...Küche ist jetzt dran
Hallo Sirenia, du beschreibst meine frühere Methode "Ordnung" zu schaffen! Hinterher war das Chaos immer noch viel größer!
Ich wollte eine Sache tun, und hab währenddessen gleich noch fünf weitere angefangen......Fertig, war hinterher außer mir nichts. Heute habe ich das Problem so ziemlich im Griff. Leitmotiv: Ich muss die Sache beenden! Wenn ich mir vornehme ein Fach zu sortieren und aufzuräumen, ist die Sache eben nicht beendet wenn ich alles raus geräumt, und liegen gelassen habe. Der Zustand darf nicht schlechter sein als vorher,ehe ich etwas anderes anfange!
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.