Heute, das heißt, der Tag, an dem du hier an diesem Artikel angekommen bist. Du bist jetzt ein Experte für das Problem "Antriebslosigkeit". Du weißt, wodurch es verursacht wirst, und du hast bereits erste Werkzeuge erhalten, um der Antriebslosigkeit entgegen zu steuern. In den folgenden Kapiteln geht es um die konkrete Umsetzung der "Antriebsreprogrammierung". Das ist ein vierzehntägiges Programm, in dem wir die korrekte Abfolge von Verhandlung, Leistung und Belohnung trainieren wollen. Das tun wir so lange, bis beim Erreichen eines Erfolgs Dopamin ausgeschüttet wird, das Glückshormon. Dazu brauchen wir vor allem eines: Ganz viele Erfolgserlebnisse.
Diesen Prozess muss dein Gehirn erst lernen oder wieder erlernen, und in den kommenden Kapiteln geht es darum, wie man ganz viele Erfolgserlebnisse bekommt, und vor allem, auf welche Probleme man im Lauf dieser vierzehn Tage stoßen kann, und wie man dann mit diesen Problemen am besten umgeht. Ihr profitiert also in diesen Texten von den Erfahrungen anderer Menschen, die das Programm vor euch durchgezogen, und hier berichtet haben, wie es ihnen dabei ergangen ist. Diese Rückmeldungen haben wir gesammelt und wieder in den Guide hinein gearbeitet, damit ihr gelassener reagieren könnt, wenn euch diese Dinge passieren. Für manche Probleme haben wir auch erst neue Lösungsansätze entwickeln müssen - und so ist dieses ganze Projekt überhaupt erst entstanden und hat sich zu seiner gegenwärtigen Form entwickelt - und es wird sich weiter entwickeln und verändern, je mehr Menschen mitmachen und von ihren Erfahrungen berichten. Jede Rückmeldung hilft somit wiederum anderen Menschen, die irgendwann nach euch kommen, so wie euch heute die Rückmeldungen von Menschen helfen, die vor euch hier waren. Ganz besonders, wenn etwas für euch nicht funktioniert, oder wenn ihr auf ein Hindernis stoßt, das hier nicht beschrieben wurde.
Die meisten Leute kommen spätabends oder sogar nachts hierher, für sie haben wir einen Tag 0.
Falls du zufälligerweise zu einer "vernünftigen" Zeit hier gelandet sein solltest, kannst du gleich nach diesem hier schon das nächste Kapitel lesen, und dann kann es auch schon direkt losgehen.
Aber wenn du gerade auf die Uhr schaust, und feststellst, dass es nach 22:00 abends ist, dann lies dieses kurze Kapitel noch fertig, und geh nach dem Lesen gleich ins Bett. Es ist das Beste, was du heute noch tun kannst. Wenn es vor 22:00, aber nach 18:00 ist, lautet deine erste Aufgabe, dir noch einen schönen Abend zu machen.
DAS ist doch wirklich mal eine Veränderung, mit der du NIE gerechnet hättest, oder?
Tja, aber du willst doch ab heute alles anders machen...
BITTE fang nicht damit an, dich jetzt mitten in der Nacht "reprogrammieren" zu wollen, indem du, wie in den nachfolgenden Kapiteln beschrieben, Mikroaufgaben mit dir selbst verhandelst. Wenn du willst, dass ab heute alles anders wird (und warum sonst hättest du auf einen Beitrag mit diesem Titel klicken wollen?), dann fang damit an, dass ab heute deine nächtliche Selbstausbeutung endet. Geh einfach ins Bett. Wenn du nicht schlafen kannst, dann lies ein Buch. Hör ein Hörspiel. Oder Musik. Meditiere. Zähle Schafe. Koch dir vorher eine Tasse Tee, oder mach dir heiße Milch mit Honig, putz deine Zähne und schlüpf unter die Bettdecke. Wenn die quälenden Gedanken im Bett wiederkommen, dann denke gezielt: "Nein, ich brauche mir nicht mehr vornehmen, dass ab morgen alles anders wird. Denn es hat bereits begonnen. Ich werde nicht erst ab morgen etwas verändern, sondern ich habe bereits etwas verändert. Ich liege im Bett, statt mich wachzuhalten oder gar irgendwas zu wursteln. Ich habe meinen Teufelskreis bereits unterbrochen, weil ich jetzt im Bett liege, statt mich entweder selbst auszubeuten, oder mich mit irgendeiner Ablenkung vor dem Schlafengehen zu drücken."
BITTE fang auch nicht damit an, dir im Bett liegenderweise vorzunehmen, was du morgen alles schaffen willst. Erstelle KEINE große To-Do-Liste. Nimm dir für morgen nur vor, das nächste Kapitel zu lesen, damit du endlich erfährst, wie du deinen Antrieb reprogrammieren kannst.
Statt zu grübeln, was heute alles wieder nicht gut gelaufen ist, was unerledigt blieb, und all dieses negative Zeug, überlege dir, was morgen GUTES geschehen soll. Was sollen die guten Dinge sein? Male sie dir aus. Wünsche sie dir. Statt das Ausmisten deiner DVD-Sammlung zu planen, plane dein Frühstück. Was darf es sein? Ein Croissant, Milchkaffee, Pfannkuchen? Wachsweiche Eier oder Müsli? Worauf hättest du mal wieder Lust? Was gönnst du dir viel zu selten? Gibt es eine Frucht, die du schon öfters angesehen und überlegt hast, wie die wohl schmecken würde? Nimm dir vor, sie morgen zu kaufen und zu probieren.
Plane für morgen vor allem deine Mahlzeiten, und deine Pausen, und natürlich deinen Feierabend. Nicht das, was du dazwischen erledigen wirst, sondern - was willst du essen? - wie willst du deine Pausen verbringen? - wie könntest du das Pausenerlebnis zusätzlich verbessern?
- Was möchtest du an deinem Feierabend tun?
Wenn du dir zum Beispiel den Tisch nett decken würdest, ein Teelicht anzündest...oder im Freien frühstückst? Einfach nur ein belegtes Brötchen beim Bäcker kaufen und im nahegelegenen Park verputzen, mit Blick auf den Entenweiher? Du könntest dort ein paar Zweige sammeln und dir in eine Vase stellen.
Würdest du morgen früh gern die Erfahrung machen, frisch geduscht in den Tag zu starten? Male dir aus, wie das Wasser deine Haut trifft, und dich wärmt. Wie das Duschgel duftet. Welches ist von denen, die du besitzt, dein Lieblingsduschgel? Wenn du sie alle nicht magst, könntest du dir das mit dem besten Duft im Supermarkt aussuchen.
Würdest du gern lesen, hast aber kein Buch mehr, das du noch nicht gelesen hast, und keine Lust, ein altes Buch noch mal zu lesen? Wie wäre es mit einem Gang in die Bibliothek?
Würdest du gern Kreuzworträtsel lösen? Hast du ein Kreuzworträtselheft?
Würdest du gern einen Obstsnack essen? Welches Obst?
Würdest du gern Musik hören? Wo soll die Musik zu hören sein? Wenn du arbeitest, oder wenn du Pause machst, oder beides? Gibt es vielleicht ein Album, bei dem du immer wieder gute Laune bekommst, das du aber schon ewig nicht mehr angehört hast?
Würdest du es gern mit malen probieren? Hast du ein paar Buntstifte? Vielleicht gibt es in deiner Nähe ein Geschäft mit Ausmalbüchern. Ansonsten könntest du dir vornehmen, dich morgen dafür, dass du zur vereinbarten Zeit aufgestanden bist, damit belohnen, dass du dir so ein Buch und ein paar günstige Stifte online bestellst.
Deine Planung soll für heute Abend nur bei den positiven Dingen liegen, die du dir für morgen wünschst. Du kannst damit genauso intensiv ins Detail gehen, wie du auch mit deinen negativen Grübeleien ins Detail gehen würdest.