Nun hat also ein Phänomen, das wir hier schon seit Jahren kennen und besprechen einen Namen. Es ist kein wissenschaftlicher Fachbegriff, sondern eine Übersetzung aus dem Taiwanesischen.
Ich bin mit vielem nicht einverstanden, was der Artikel so sagt: es sei ein "neues" Phänomen, als ob es dieses Verhalten erst seit Kurzem gebe. Natürlich nicht. Das gibt es schon sehr lange, es wurde nur erst vor Kurzem zur Sprache gebracht. Auch der Hinweis auf "poor time management skills" schmeckt mir nicht. Prokrastination ist kein Zeit- und kein Organisationsproblem. Bemühungen, sich besser zu organisieren, werden doch von der Prokrastination ausgehebelt. Da kann man so toll planen und Listen schreiben wie man will - wenn man im entscheidenden Moment nicht in die Tat umsetzt, was man geplant hat, ist das alles für die Katz. Aber ich bin froh über alles, was in den Mainstream vordringt und aufzeigt, dass Verhalten von Menschen, die sich damit als Ausnahmen und Außenseiter fühlen, in Wahrheit weit verbreitet ist.
Auf den Begriff gestoßen bin ich nämlich auf Twitter. Hochinteressant: Hunderte von Meldungen darunter, dass die Leute sich oder ihre Partner darin wiedererkennen. Viele erstaunt und sogar froh, dafür jetzt einen Namen zu haben.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.