Hallo und herzlich willkommen im Forum für Menschen, die unter Antriebslosigkeit leiden!
Antriebslosigkeit ist keine Krankheit, aber sie kann sich so nachteilig auf das Leben auswirken, dass es sich wie eine Krankheit anfühlt. Oftmals wird Antriebslosigkeit mit Depressionen verwechselt. Doch nur selten spielen echte Depressionen eine Rolle, und ob das der Fall ist, kann man viel leichter feststellen, wenn man unsere Anregungen zur Selbsthilfe ausprobiert hat, und dabei feststellt, dass sich dadurch gar keine, oder nicht alle aufgetretenen Probleme beheben lassen. In diesen Fällen braucht es professionelle Unterstützung, eventuell Therapie oder Medikamente. Doch das ist erstaunlich selten tatsächlich der Fall, und wenn durch die Selbsthilfe schon viele Anteile dessen behoben werden konnten, was im Leben eines Betroffenen schiefläuft, kann man viel klarer erkennen, wo man noch ansetzen muss.
Ohne positiven Antrieb muss man warten, bis der Leidensdruck groß genug geworden ist, um einen zu zwingen, aktiv zu werden (ausreichende negative Antriebsverstärker). Sei es, um die Wohnung zu entmüllen, sei es, um sich professionelle Hilfe zu suchen, oder für was auch immer. Der Antrieb ist der Schlüssel zu allem, die Grundvoraussetzung für die Veränderung zum Besseren (schlechter wird es hingegen meist von allein...).
Menschen, deren Antrieb gestört ist, haben immense Schwierigkeiten, unangenehme Handlungen aufzunehmen, UND finden keine Erklärung, warum das so ist, oder sie geben sich die Erklärung: "ich bin halt einfach zu faul". Nur erklärt "Faulheit" eigentlich gar nichts. Warum ist man faul? Warum sind es andere nicht? In diesem Forum gibt es Antworten auf diese und viele weitere Fragen - und was man machen kann, um seinen Antrieb zu verbessern.
Menschen mit Depressionen haben im Gegensatz dazu oft Schwierigkeiten, jegliche Handlungen aufzunehmen - auch solche, die ihnen eigentlich Freude bereiten sollten - oder sie können die Handlungen zwar aufnehmen, empfinden dabei aber nichts, weil die dafür nötigen Hormone nicht produziert werden (oder von einer zu hohen Produktion von Hormonen unterdrückt werden, die das angenehme Gefühl verhindern). Für echte Depressionen braucht es professionelle Unterstützung, die wir hier nicht leisten können. Wir können aber dabei behilflich sein, etwaige vorhandene, änderbare Anteile aufzuspüren und zu vermindern - wodurch die Depression sozusagen auf ihren nicht änderbaren Kern reduziert wird. Das führt in vielen Fällen schon zu einer verbesserten Lebensqualität, aber vor allem erlaubt es, präziser an den nur mithilfe von Profis in den Griff zu bekommenden Anteilen anzusetzen (z.B. Medikamentendosierungen zu optimieren). Menschen mit Ängsten (z.B. der Angst, zu den Mülltonnen zu gehen und dabei gesehen zu werden), haben eine Erklärung, warum sie nicht tun, was sie eigentlich tun müssten. Antriebslose sitzen da, und verstehen nicht, warum sie es nicht "einfach so" hinkriegen wie alle anderen. Dann rennen sie vielleicht sogar von einem Arzt zum anderen. Neurologen diagnostizieren z.B. Depressionen. Psychologen diagnostizieren vielleicht PTBS. Und wenn man zum Hausarzt geht und sagt: "Ich glaube, ich leide unter Antriebslosigkeit oder einer Antriebsschwäche", dann sagt der vermutlich: "Geh, Schmarrn, sowas gibts gar nicht. Ich schreib Ihnen jetzt erst mal ne Vitamin B12 Kur auf."
Und er hat durchaus Recht, es ist eine frei gewählte Bezeichnung, die wir hier im Forum benutzen, weil wir es herabwürdigend und irreführend finden, dauernd von "Faulheit" zu sprechen.
Die Zahl und Art der Menschen, bei denen man von einer Antriebsschwäche sprechen könnte, ist riesig - wir reden von Millionen - aber vornehmlich sind es die Menschen mit dem größten Leidensdruck, die sich Hilfe suchen. Menschen, bei denen die Unfähigkeit, sich anzutreiben, so ausgeprägt ist, dass sie wirklich am verzweifeln sind. Wie zum Beispiel Menschen, die im Müll leben. Die Allgemeinheit nennt sie Messies, weshalb dieses Wort hier auch als Suchwort gelistet ist, damit man uns findet, aber das echte Messiesyndrom hat damit eigentlich nichts zu tun. Echte Messies wollen alle oder bestimmte Dinge eigentlich lieber behalten als sie loszulassen. Für sie ist das, was sie aufheben, gar kein Müll - das sehen nur andere so. Für sie sind es Schätze.
Antriebslose wissen, dass das meiste Müll ist, und wollen, dass er verschwindet . am besten gestern - können sich aber nicht dazu aufraffen/überwinden/antreiben, ihn tatsächlich zu entsorgen, und für andere Möglichkeiten fehlen ihnen die Mittel, oder sie schämen sich zu sehr. Sie sind häufig überfordert, haben Angst vor Entdeckung, fühlen sich kraftlos, ausgelaugt, gestresst, können häufig kaum noch schlafen, manche hassen sich sogar selbst, und sie grübeln entweder viel darüber, warum es so weit mit ihnen gekommen ist, wie sie es ändern können, oder sie lenken sich permanent davon ab bzw blenden das Problem rigoros aus.
Natürlich sind hier nicht nur Menschen willkommen, die bereits völlig im Chaos versunken sind. Wir sind auch für jeden gerne da, der sich in seinem Leben ganz oder teilweise überfordert, gestresst, kraft- und antriebslos fühlt, aber sich deshalb längst noch nicht als "Messie" oder "verwahrlost" bezeichnen würde.
Wir haben sogar einige Leute hier, deren Häuser aussehen wie aus dem Prospekt, und trotzdem fühlen sie sich antriebslos, unzufrieden mit sich selbst, dauererschöpft, haben Schlafprobleme/Grübelzwänge und Ähnliches. Sie gehören zu der Gruppe der "Selbstausbeuter". Selbstausbeutung ist die Hauptursache für Antriebslosigkeit. Die Selbstausbeutung wurzelt ihrerseits im Perfektionismus, und der Perfektionismus ist so gut wie immer fremdbestimmt motiviert (unsere Seite heißt "selbstbestimmt leben" und nicht "1001haushaltstipps" ) Diese Gruppe der Selbstausbeuter spürt oft, dass sie nicht aufhören kann, obwohl sie bereits auf dem Zahnfleisch geht, während andere Foristen sich darum bemühen, sich aus ihrer bereits "ausgebrochenen" Antriebslosigkeit wieder zu befreien. Sie alle finden hier gleichermaßen Informationen, Austausch und Hilfe. Es sind zwei Aspekte desselben Problems, gewissermaßen an gegenüberliegenden Enden der Skala - und alle Schattierungen zwischendrin.
Wie Depressive können auch echte Messies zusätzlich Probleme damit haben, sich zu motivieren, Handlungen aufzunehmen, die ihnen unangenehm sind (und die Auseinandersetzung mit Dingen, die weggeworfen werden müssten, die der Betroffene aber nicht wegwerfen will, ist selbstverständlich sehr unangenehm). Eine Zwangserkrankung macht einen ja nicht immun gegen andere Probleme. Auch denen können wir helfen, und wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich bei vielen, sobald sie mit unserer Methode anfangen, das extreme Bedürfnis, Dinge behalten zu wollen, von alleine abmildert. Als Nebenwirkung, gewissermaßen. Warum das so ist, können wir auch erklären, es führt aber an dieser Stelle zu weit.
Die Angehörigen, die hier landen, wissen in den seltensten Fällen, dass es überhaupt Unterschiede zwischen den Betroffenen gibt (und auch die Betroffenen wissen es meistens nicht), und das haben wir vor allem dem Fernsehen zu verdanken, das massiv antriebslose Menschen als Messies bezeichnet, obwohl sie nach der Definition von S. Felton, die das Messiesyndrom als erste klar von anderen Problematiken als "Angst, Dinge wegzuwerfen" abgrenzte, gar keine Messies sind. Aber was sind sie dann, diese Menschen im Fernsehen, mit den vermüllten Wohnungen?
Was ich jetzt sage, wird euch vielleicht schockieren: Es sind Menschen wie du und ich. Ganz normale Leute, die irgendwann mal in ein Extrem - einen Teufelskreis - geraten (oder sogar darin aufgewachsen) sind, und aus diesem Extrem/Teufelskreis aus nachvollzieh- und erklärbaren Gründen nicht mehr rausgekommen sind. Und dann wurde es schlimmer und schlimmer und schlimmer, und zugleich immer schwieriger, wieder in die Normalität zurückzukehren. Aber im Prinzip kann das jedem passieren, der keine Faktoren hat, die ihn dazu motivieren, eine Handlung aufzunehmen. Das können negative Faktoren sein (wie Ärger mit den Mitmenschen, Angst vor dem Wohnungsverlust...) oder positive (ich will es schön haben, ich will mein Leben genießen können...). Wenn es weder das eine, noch das andere gibt, dann tut keiner von uns was. Denn wir brauchen immer einen Grund, um irgendwas zu tun. Wenn die "immer vorhandenen Gründe" nicht ausreichen, und einfach nichts in unserem Leben passiert, das uns neue Gründe von außen liefert, dann müssen wir uns selbst neue, zusätzliche Gründe suchen oder sogar erschaffen. Genau daran hapert es bei den Betroffenen, und genau das bringen wir ihnen bei.
Darum auch die Testfrage mit den 10 Millionen Euro: Eine so große Summe Geld wäre ein gigantischer positiver Antriebsfaktor. Ein wirklich verdammt guter Grund, die Mammutaufgabe endlich in Angriff zu nehmen. Nun können wir hier natürlich niemandem so viel Geld zahlen - aber wir können aus einer unlösbaren Mammutaufgabe viele, viele kleine, lösbare Aufgaben machen, und diese dann auch mit normal-kleinen positiven Antriebsfaktoren verknüpfen, die der Betroffene selbst bestimmt, mit sich selbst auszuhandeln lernt, und sich selbst sofort gewähren kann.
Der Schwerpunkt dieses Forums liegt - bedarfsorientiert - auf dem Thema Haushaltsführung, denn der Haushalt ist es in den meisten Fällen, der aus den Fugen geraten ist. Verdreckte Küchen, in Klamottenbergen erstickende Kinder- oder Schlafzimmer, unbetretbare Neben- oder Kellerräume, unbenutzbare, weil unter Bergen von Krimskrams verschwundene Sitzmöbel, Tische, Balkone, viel Dreck, Dauerstress, Dauerzoff, oder Dauerlethargie - und keine Ahnung, wie man das jemals wieder unter Kontrolle bekommen soll? Wem es so ergeht, der ist hier goldrichtig. Der Haushalt ist die Basis, die Grundvoraussetzung, die funktionieren sollte, bevor man erwarten darf, dass die anderen (eigentlich viel wichtigeren) Aspekte des Lebens auch gut funktionieren. Wer seinen Haushalt im Griff hat, hat nicht automatisch sein ganzes Leben im Griff - aber wer schon an seinem Haushalt scheitert, für den sind kompliziertere Dinge (z.B. Partnerschaft, Kinder, Weiterentwicklung) erst recht Stress pur.
Antriebslosigkeit kann sich auch in alle anderen Bereiche erstrecken, und es kann auch "nur" einzelne Aufgaben/Herausforderungen im Leben geben, die man vor sich herschiebt.
Wir erklären euch, wie ihr euch aufraffen könnt. Wir erklären euch, womit ihr am besten anfangt. Wir bringen euch bei, durchzuhalten, und kontinuierlich jeden Tag ein bisschen was zu tun, so wie es "normalerweise" sein sollte, und wie ihr es euch bestimmt schon oft gewünscht und vorgenommen habt. Ihr könnt mithilfe dieses Forums Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter eure Problem-Berge abtragen, und wir werden euch dabei Tipps geben, Mut machen und euch beistehen, wenn ihr einen Durchhänger habt - so lange und so oft, wie ihr wollt. Wenn ihr es geschafft habt, in die Normalität zurückzukehren, werden die Berge danach nicht wieder wachsen. Ihr werdet dann für alle Zukunft selbst wissen, wie ihr das verhindert.
Es gibt einfache, logische Erklärungen, warum ein Mensch keinen Antrieb hat, und es gibt bewährte, leicht verständliche Strategien, wie man das ändern kann. Diese sind hier sowohl für die Betroffenen, als auch für deren Angehörige nachvollziehbar ausformuliert worden, wir haben detailgenaue Erklärungen ebenso wie ganz einfache Arbeitsmethoden aus der Kategorie "Interessiert mich alles gerade gar nicht, sag mir einfach, was ich machen soll".
Die hier angebotene Methode ist würdevoll, positiv und angenehm - und das Wichtigste: Sie ist vollkommen harmlos. Man kann damit keinen Schaden anrichten, und kein Arzt oder Psychologe der Welt würde gegen das, was wir empfehlen, Einwände erheben.
Es gibt zahlreiche Portale, die ähnliche Ziele anstreben wie wir - wie etwa FlyLady - aber diese gehen von einem Normalzustand aus, der aufrecht erhalten werden will. Wir beschäftigen uns mit dem Extremzustand, der erst beseitigt werden muss, bevor Normalität einkehren kann. Außerdem haben diese Portale den Nachteil, keine Erklärung zu bieten, warum ihr Konzept funktioniert - und dadurch kann dort denjenigen nicht geholfen werden, bei denen es nicht funktioniert. Will heißen: Bei diesen "Putzportalen" weiß auch keiner, was man gegen extreme Antriebslosigkeit machen kann; sie können dort nur denjenigen helfen, die ihren Antrieb bereits ganz gut im Griff haben, und sich eher ein bisschen überfordert fühlen, oder nicht wissen, wo sie anfangen, wie sie Prioritäten setzen sollen. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass Hausprofi-Portale ein wahrer Magnet für Perfektionisten sind. Das Internet kennt inzwischen den Ausdruck "Organizing Porn", also Bilder von besonders ansprechend aufgeräumten Lebensmittel-Lagern, Kellern, perfekt eingerichteten Waschküchen, "Geschenkpack-Stationen", Bastel-Studios, und so weiter. Solche "perfekten Traum-Ergebnisse" können sehr einschüchternd wirken, den eigenen Perfektionismus erst recht außer Kontrolle geraten lassen, und damit mehr demotivieren als nutzen. Wir wollen ausdrückilch weg vom Perfektionismus, weg vom Teufelskreis aus Selbstausbeutung und Lethargie, hinein in das gesunde Mittelmaß, an den Punkt, an dem man sich wieder "wie ein richtiger/normaler Mensch" fühlen kann.
Diese Webseiten können also durchaus sehr hilfreich sein, aber sie bergen eben auch die eine oder andere Tücke für Menschen mit größeren Antriebsproblemen, und sie stoßen mitunter an Grenzen, die wir hier überschreiten. Wir nehmen uns der Extremfälle an, und stecken unsere Grenzen erst dort, wo professionelle Hilfe unumgänglich wird. Und wenn wir den Eindruck haben, dass das bei jemandem der Fall sein könnte, der sich hier angemeldet hat, dann sagen wir das auch.
Weil Antriebslosigkeit keine Krankheit ist, braucht es folglich keinen Doktortitel, um helfen zu können - ebenso wenig sitzen ja bei den "Putzportalen" promovierte Wissenschaftler - und solange sich daran nichts ändert, dass Antriebslosigkeit und das echte Messiesyndrom erstens weder voneinander abgegrenzt und zweitens nicht als - erforschenswerte - Leiden anerkannt werden, bleibt es schwierig, in der Fachwelt Experten dafür zu finden. Es wird dort einfach keine Notwendigkeit erkannt, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen, also werden dort auch keine Strategien entwickelt. In einem kurzen Emailaustausch mit Prokrastinationsexperte Prof. Pychyl erfuhr ich zum Beispiel, dass sich seine Forschungen bisher ausschließlich auf Studenten erstrecken. Dass sich die meisten sog. Messies in ihrem Verhalten nicht von massiv prokrastinierenden Studenten unterscheiden, war ihm bis dahin noch nicht einmal bewusst. Ich habe mir auch mehrere Aufzeichnungen von Vorlesungen von ihm angeschaut. Weder wurde dabei auf die Bedeutung negativer (oder gar positiver) Antriebsverstärker hingewiesen, noch haben die Prokrastinationsforscher bisher erkannt, dass die Selbstausbeutung eine Schlüsselrolle bei der Prokrastination darstellt. Will heißen: Pychyl kann erkennen, wann man prokrastiniert, und er sagt völlig korrekt, was man in dieser konkreten Situation unternehmen sollte, um damit aufzuhören. Aber es fehlen große Puzzleteile, die wir ihm - und das sage ich ohne anzugeben, sondern eher mit einer gewissen Trauer - hier im Forum weit voraus haben. Ich wünschte wirklich, Pychyl und andere Prokrastinationsforscher wären schon weiter, oder würden sich wenigstens für das Segment "Haushalts-Prokrastination" zu interessieren beginnen. Denn die könnten viel mehr Menschen erreichen als ich, und so könnte viel mehr Menschen geholfen werden. Doch daran kann ich leider nichts ändern. Ich kann nur für diejenigen etwas ändern, die hierher kommen.
Hier seid ihr nicht mehr allein, es gibt Hilfe für euch, und sie muss nicht im ersten Schritt von jemandem kommen, der euch irgendwie "rettet" (oder gar "auffliegen lässt"), sondern ihr könnt sie selbst initiieren. Jetzt.
Sich aus der Isolation zu lösen, und mit anderen Menschen Kontakt (wie denen hier im Forum, die dasselbe wie ihr durchmachen oder durchgemacht haben) aufzunehmen, kann ein erster Schritt sein. Für sich ganz alleine mit unserem kleinschrittigen Selbsthilfeprogramm zu arbeiten, kann ein anderer erster Schritt sein. Und dann sehen wir weiter.
Womit auch immer ihr anfangen wollt, wir wünschen euch, dass ihr hier den passenden Weg für euch findet!
An dieser Stelle auch noch einmal kurz der Hinweis: Inzwischen gibt es ein paar Seiten, teils mit sehr ähnlichen Webadressen, die sehr ähnliche Handlungsempfehlungen wie wir aufzeigen, die sie aber als simples Drei-, Fünf- oder Zehnpunkte-Programm anbieten. Das klingt natürlich verlockend. Niemand liest heutzutage gern endlos lange Texte...bis man dort an die Stelle kommt, an der man für 40, 50 Euro ein Buch kaufen soll, das noch wesentlich umfangreicher ist, als die Texte, die wir hier kostenlos anbieten.
Jeder kann sich natürlich frei aussuchen, wo und wie er sich seine Infos beschaffen möchte. Ich möchte euch nur raten, vorsichtig zu sein, wenn es kostenpflichtige Angebote sind, und wenn kein echter Austausch mit dem Anbieter stattfindet.
Meiner bisherigen Erfahrung (über drei Jahre befasse ich mich nun intensiv mit dem Thema und habe mich mit dutzenden Betroffenen ausgetauscht; man könnte durchaus sagen, wir leisten hier alle zusammen auf dem Gebiet Pionierarbeit) nach ist das Thema spätestens dann komplex, wenn es nicht mehr bloß um ein bisschen Chaos in der Studentenbude geht, sondern um Fehler, die sich über Jahre oder Jahrzehnte tief in die Gedankenwelt eines Menschen gegraben haben, und es wird umso komplizierter, wenn man nicht allein lebt. Auch ich könnte meine Texte vermutlich auf ein paar simple Handlungsanweisungen zusammenschrumpfen. Die eigentliche Schwierigkeit besteht aber darin, manche Menschen dazu zu bewegen, die Dinge, die ihnen helfen würden, auch dann auszuprobieren, wenn ihr Gehirn darauf beharrt, dass dann ja bestimmt alles nur noch schlimmer werden würde. Diese Menschen müssen sich zuerst verstehen lernen, damit sie erkennen, was sie falsch machen, damit sie es im richtigen Moment verändern können. Andere brauchen nichts zu verstehen, die setzen es einfach um, weil jemand im Internet gesagt hat, dass das funktioniert. Ich weiß nicht, was für ein Typ Mensch du bist. Vielleicht probierst du es mit dem unkomplizierten Programm und hast Erfolg damit. Aber wenn auch das nicht hilft...dann weißt du jetzt, dass es uns auch noch gibt. Und du sollst wissen, dass wir noch nie einen Fall für "hoffnungslos" erklärt, und aufgegeben haben, demjenigen zur Seite zu stehen, solange er/sie es wollte.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.