Hier könnt ihr eure Online-Tagebücher erstellen, und darin so viele Einträge erstellen, wie ihr möchtet, und es euch für euer Vorankommen hilft. Ihr könnt euch aussuchen, ob ihr euer Tagebuch Gästen zugänglich macht, oder in unserem Privaten Betroffenen-Bereich eröffnet. Natürlich könnt ihr eure Meinung jederzeit wieder ändern, und wir können eure Beiträge verschieben. Ihr könnt auch jederzeit ein öffentliches und im Privatbereich ein zweites Tagebuch mit persönlicheren Einträgen anlegen, das bleibt ganz euch überlassen. Bedenkt nur bitte, wenn ihr öffentliche Tagebücher zu schreiben beginnt, werden diese für manche Gäste, die sich noch nicht weiter in die Öffentlichkeit trauen, als hier mitzulesen, wichtig werden, um sich selbst zu motivieren. Die fiebern dann gewissermaßen aus der Ferne mit euch. Enthaltet ihnen diese Chance bitte nicht leichtfertig vor.
Meine Empfehlung ist, zu versuchen, zumindest einmal täglich wenigstens ein kurzes "piep" in euer Tagebuch einzutragen, am besten immer zur selben Uhrzeit. Ihr könntet darin morgens eure Pläne für den Tag notieren, oder abends das, was ihr erreicht habt (oder beides). Ihr könnt natürlich auch im Lauf eines Tages alle Zwischenschritte dokumentieren. Manchmal braucht man fünfzehn Postings an einem Tag, um sich bei der Stange zu halten. Ist dann so. Ihr könnt Gedanken festhalten, die euch über euer Leben durch den Kopf gehen, oder darüber, wie sich die Veränderung anfühlt. In euer persönliches Tagebuch könnt ihr schlicht und ergreifend alles hineinschreiben, was ihr wollt, wann ihr es wollt, und so oft ihr wollt. Wenn es euch hilft, gibt es kein "zu viel" oder "zu oft" oder "zu verwirrend für andere" oder "zu langweilig" oder "zu negativ".
Diese Tagebücher sind eine sehr nützliche Sache. Wenn ihr das Tagebuch zu einem festen Bestandteil eurer Tagesroutine macht, wird es zu einem Ankerpunkt, der euch hilft, Struktur in euer Leben zu bringen, und etwas kontinuierlich zu tun. Ihr erhaltet Feedback - von mir immer dann, wenn ich eine kritische Anmerkung habe, einen Hinweis, dass irgendwas mir Sorgen macht, dass ich Anzeichen erkenne, zum Beispiel von Selbstausbeutung, oder dass ihr Belohnungen vergesst. Oder wenn mir sonst irgendwas auffällt, oder ich einen Beitrag besonders betonenswert finde ("Meilensteine") etc. Wenn ich nichts schreibe, dann betrachtet das bitte ganz schlicht als: Hier passt rundherum alles, es gibt nichts anzumerken, "läuft bei dir!" Ich bitte das wirklich zu entschuldigen, aber wenn viele Betroffene gleichzeitig aktiv sind, komme ich sonst einfach nicht mehr hinterher - und wenn ich bei zehn Leuten nach jedem Eintrag ähnlich klingende Worte des Lobes hinein schreibe, wirkt das auch irgendwann nicht mehr aufrichtig. Also habt bitte Verständnis, wenn ich lieber dort ansetze, wo andere nicht einspringen können.
Von anderen Foristen gibt es hingegen oft (aber nicht verpflichtend) Reaktionen auf eure Beiträge. Sie beglückwünschen euch zu euren Fortschritten, und viele fühlen sich durch das Mitlesen der Erfolge anderer selbst motiviert. Wenn ihr also durchhaltet, helft ihr auch anderen, durchzuhalten - und das kommt wieder zu euch zurück. Wenn ihr jemandem ein paar nette Worte in sein Online-Tagebuch schreibt, wenn er einen Durchhänger hat, wird man sicher auch euch bei euren Durchhängern beistehen. Selbstverständlich ist es absolut wünschenswert, wenn Betroffene andere Betroffene auf Dinge aufmerksam machen können, an denen es ihrer Meinung nach bei denen noch hapert. Wenn ihr euch gegenseitig zum Beispiel den Tipp geben könnt, die Aufgabenstellung zu verkleinern, oder strenger auf zeitliche Begrenzungen zu achten, ist das toll! Denn manchmal muss man es wirklich erst von anderen Betroffenen hören, die vielleicht erst vor kurzem denselben Fehler gemacht haben, und das auch nicht für so bedeutend hielten, doch dann änderten sie es, und stellten fest: Es ist sogar von entscheidender Bedeutung! - dann überdenkt derjenige vielleicht eher sein Verhalten, als wenn ich das nur immer wieder alleine betone. (Außerdem entlastet mich das sehr, wenn die Fortgeschrittenen den Neulingen auch unter die Arme greifen, und ich habe dadurch mehr Zeit für andere Dinge, zum Beispiel für neue Selbsthilfetexte, die ihr ja immer so gerne lesen mögt ) Natürlich bringt es euch auch für euch selbst eine Menge, wenn ihr bei einem anderen Betroffenen mit überlegt: Wo ist dessen Fehler im Programm? Womit schießt er (oder sie) sich immer wieder ins Knie? Manchmal sieht man einen Fehler bei anderen zuerst, bevor man ihn bei sich selbst erkennen kann.
So ein Online-Tagebuch dokumentiert auch ganz nebenbei euren Fortschritt nachvollziehbar für jedermann - einschließlich euch selbst. Andere Betroffene können in einem Viertelstündchen nachlesen, wie weit ihr in wenigen Tagen oder Wochen gekommen seid. Das spornt sie an, es ihrerseits mit unserer Methode auszuprobieren. Und ihr habt dadurch die Möglichkeit, euch mit euch selbst zu vergleichen. Wie war ich drauf vor vierzehn Tagen, vor zwei Monaten, heute vor einem Jahr? Was ging mir durch den Kopf, was hat sich in mir verändert, und was hat sich äußerlich verändert, in meiner Wohnung, in meinem Leben? Einfach ein paar Seiten zurückblättern, oder das Startposting noch einmal lesen, und ihr könnt sehen, wie weit ihr schon gekommen seid. Auch das gibt Auftrieb, weil man das Vorankommen dadurch besser messen kann. Ganz besonders an Tagen, wo man einen Durchhänger hat, und glaubt, auf der Stelle zu treten.
Bitte bringt im Titel euren Namen unter. "[Nutzernames] Online-Tagebuch" oder "[Nutzernames] Geschichte", "[Nutzernames] Weg" oder schlicht und ergreifend "[Nutzername]". Das macht das Auseinanderhalten und das Wiederfinden über die Suchfunktion einfacher. Und - was ihr sicher nie gedacht hättet: Viele wählen am Anfang einen Titel, der ihnen schon kurze Zeit später gar nicht mehr gefällt, wie zum Beispiel "Den inneren Schweinehund bezwingen" oder "Ich hab die Schnauze voll!". Das soll dann positiv umformuliert werden, und schon haben andere Schwierigkeiten, euren Thread wiederzufinden. Also lieber gleich neutral bleiben.
Die Online-Tagebücher anderer Leute sind nicht der Platz, um deine Geschichte zu erzählen. Dort geht es um eine andere Person, und deren Situation, und nicht um dich. Was man in ein fremdes Tagebuch schreibt, sollte einen Bezug zu dem haben, was der Tagebuch-Besitzer geschrieben hat. Schilderungen der eigenen Hintergrundgeschichte, obwohl das eigentlich schon im Vorstellungsthread oder im Startposting des eigenen Online-Tagebuchs beschrieben ist, und Ähnliches, sind dort fehl am Platz. Geht davon aus, dass der andere eure Geschichte bereits kennt - oder dass er sie einfach nachlesen kann. Natürlich ist es immer gern gesehen, wenn geschnackt wird, und man kommt auch mal offtopic, oder jemand fragt dich was in deinem Tagebuch, und jemand anderer antwortet auch dazu. Alles kein Problem. Aber jeder hat in seinem eigenen Tagebuch das letzte Wort. Falls jemand dich bittet, in seinem Tagebuch irgendwas nicht mehr zu tun, dann halte dich bitte auch daran, so wie du das umgekehrt sicher auch möchtest.
Bitte beachtet, dass wir kein normales Diskussionsforum sind, sondern für manche stellt dieser Ort eine Art Refugium dar, eine sichere Schutzzone, in der man sich Dinge von der Seele schreiben darf, die man sonst nirgendwo in seinem Umfeld loswerden kann. Nicht jeder hier kommt mit deutlichen Worten gut zurecht, und das letzte, was ich möchte, ist dass sich jemand vergrault fühlt - denn für manche gibt es vielleicht keinen anderen Ort, an den sie gehen könnten, keine Menschen, denen sie sich anvertrauen könnten. Wir legen daher besonders großen Wert auf einen freundlichen und höflichen Umgang miteinander. Kritik hagelt es für die meisten schon anderswo genug.
Vielen Dank
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.