Seit ein paar Tagen klappt wieder nichts mehr. Das ganze Wochenende bin ich nur müde. Das einzige was ich gestern gemacht hab war der Einkauf. und eine Maschine Wäsche gewaschen. Heute fehlt für alles die Kraft , Selbst der Weg ins Badezimmer ist anstrengend. die Fliegen nerven mich. Mein Rücken tut weh, Irgendwie alles doof
Hast du vielleicht eine Idee, was du dir Gutes tun könntest - jetzt mal ganz unabhängig davon, was im Haushalt zu tun wäre usw, einfach nur, was du gern mal wieder erleben möchtest, dir gönnen möchtest, vielleicht Massagen oder ein Tag im Schwimmbad, irgendwas?
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Ich weiß es nicht. Ich mag mich nicht mal anziehen um vor die Tür zu gehen. Schwimmbad mit meiner Figur ? nein das tu ich mir nicht an. es reicht schon der Gedanke das ich mich anziehen soll um vor die Tür zu gehen. alles andere kosten Geld und Energie Ich sehe wie andere Urlaub machen und ich sitze alleine zuhause. Morgen geht wieder der Alltag los. Der Montag beginnt mit Fruhdienst. da hab ich Ablenkung.
Konntest du in den letzten Tagen die anderen Dinge umsetzen, die ich dir empfohlen hatte? Banane essen, ein bisschen Vollkorn, einmal am Tag kurz rausgehen und die Gliedmaßen ausschütteln?
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Also VollkornBrot und Bananen ist überhaupt kein Problem. Aber Samstag und Sonntag raus gehen ging garnicht Merkwürdig das seit heute morgen meine Rückenschmerzen fast weg sind. Kaum bin ich im SchwesternZimmer wird meine Laune besser . Gegen Mittag wurde ich müde, was aber mit dem wenigen Schlaf in der Nacht zu tun hat. Immerhin hab ich gerade etwas Geschirr gespült . Das ist schon mehr Beschäftigung als am ganzen Wochenende.
Hallo ich wollt mal wieder was von mir hören lassen. Ich hab jetzt Hilfe vom mobilen betreuten Wohnen. Zumindest ist das Wohnzimmer etwas aufgeräumt, der Herr meint das jetzt kein Vermieter was sagen kann. ( mein Vermieter wird das immer noch nicht ok finden) Leider bin ich immernoch der Meinung das es nicht viel besser aussieht. immerhin sind die schlimmen Berge und das Durcheinander etwas besser. Leider fühle ich mich mit dem Sozialarbeiter nicht wohl.Er hat ein Problem mit meinen Tieren. Nächste Woche kommt eine Vertretung , wieder ein Mann und ich hoffe ich fühle mich wohler . das ist alles etwas durcheinander. Drückt mir mal die Daumen das es besser wird.
Wenn der Herr vom betreuten Wohnen, der sicher Erfahrung hat, dir sagt, dass dein Vermieter nichts einwenden kann, dann hat das bestimmt seine Richtigkeit. Und was dem Herrn Vermieter gefällt oder nicht, ist sein Problem. Er hat nicht das Recht, dir vorzuschreiben, dass es bei dir auszusehen hat wie bei "Schöner Wohnen". Du musst nur ein bestimmtes Minimum erfüllen, und das ist wirklich wenig. Sein Mieteigentum darf nicht beschädigt werden, und andere Mieter dürfen nicht massiv belästigt werden. Fluchtwege müssen frei bleiben. Du musst Zugang für Wartung und Reparaturen gewähren. Stell es dir doch mal umgekehrt vor, wenn jeder Vermieter dir vorschreiben könnte, dass du seine Vorgaben von Ordnung und Sauberkeit zu beachten hast "Hörn Se ma, jute Frau, so jeht dat ja mal jar nisch, auf dit Beistelltischchen jehört aba noch en Sträußken Blumen!"
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Ok... den Blumenstrauß will ich nicht hinstellen aber der Vermieter wird wieder motzen. Leider hab ich mit dem Sozialarbeiter irgendwie keine gemeinsame Wellenlänge. Er scheint keine Tiere zu mögen.Um mein Sofa vor Katzehaaren zu schützen, hab ich Decken liegen. Der Herr ist der Meinung, ich soll meine Katzen richtig erziehen, so das sie nicht auf das Sofa springen. Meine Erklärung das ich genau deshalb die Decken auf dem Sofa hab, wollte er nicht verstehen. Die Katzen sollen einen anderen Platz bekommen!!! Ich musste gegen ihn an reden, das ich aber meine Tiere bei mir haben möchte. oh man das hat er nicht verstanden. So ging es bei anderen Dingen weiter. Er forderte mich auf einen Tischläufer für den Wohnzimmtisch zu suchen. ok, hab ich gemacht. Danach folgte von ihm eine Predigt, das es für Menschen wie mich, nicht gut sei den Tisch mit einer Tischdecke zu decken.(mein Tisch ist aus Glas & hat eine zweite Ebene) Ich könnte durch die Tischdecke, was unter dem Tisch verstecken. Außerdem mag er keinen Glastisch. so zog sich das durch seinen Besuch. Nun hoffe ich das ich bald von einer Frau betreut werde. ich warte mal ab.
Dieser Mensch hat einen bestimmten Hilfs-Stil, den er umsetzt. Ich weiß nicht, inwiefern das von der Institution vorgegeben ist, von der er kommt, aber es ist auf jeden Fall genau die Art von Hilfe, die ich so problematisch finde.
Die Lösung, die er dir hier "verkauft", ist "freiwillige" soziale Kontrolle. Er baut auf dein Schamgefühl, das zeigt sich am deutlichsten bei der Aussage zu dem Tisch. "Menschen wie du verstecken Dinge unter Decken, in Schränken, hinter Türen". Die brillante Lösung: Wir nehmen euch die Decken, die Schränke, die Türen weg, damit ihr euch schämen würdet, wenn dort jemand etwas sieht, und das ist dann eure Motivation, die Sachen ordentlich aufzuräumen.
Ich möchte in aller Deutlichkeit betonen: Diese Methode funktioniert! Sie funktioniert für sehr viele Menschen, praktisch für jeden, der sich (noch) schämen kann. Aber sie motiviert eben mit negativen Verstärkern, mit Druck, Angst, Schamgefühl. Und das ist es, was ich persönlich daran ablehne.
Wenn diese Methode für dich funktioniert, du daraus eine Motivation ziehen kannst, die du seelisch gut aushalten kannst, dann lass dich ruhig auf diese Weise anleiten. Es wird dich zu einer sauberen und ordentlichen Wohnung führen, und damit letztlich zu der Lebensqualität, die du dir wünschst.
Hier im Forum bieten wir einen anderen Weg an, den positiven, selbstbestimmten Weg. Hier kann man lernen, seine Motivation aus anderen Dingen zu erzeugen, als aus Druck, Angst und Scham. Im Gegensatz zu denen, die die freiwillige soziale Kontrolle anbieten, glauben wir hier nicht daran, dass es nur diesen einen Weg gibt, seine Ziele zu erreichen. Wir wissen, dass beide Wege funktionieren, und wir entscheiden uns für den Weg, den wir für würdevoller erachten.
Es ist sehr schwierig für mich, das jetzt so zu erklären, dass ich dir diese Methode nicht total madig rede, denn immerhin bist du einen großen Schritt weiter, und diese Leute sind eine wichtige und wertvolle Chance für dich, die ich dir auf keinen Fall ausreden will. Mein Vorschlag wäre daher, einen Mittelweg zu gehen, und dir deine Motivation, bis zum nächsten Mal, wenn ein Kontrollbesuch erfolgt, auch (!) aus positiven Erlebnissen zu ziehen, die du selbst bestimmst, und eben völlig unabhängig von denen benutzt (du musst es nicht mal mit ihnen absprechen, wenn dir das zu mühsam ist, und ob sie am Ende den Erfolg allein ihrer Methode auf die Fahnen schreiben, kann dir ja letztlich egal sein). Außerdem hast du ja vielleicht auch das Glück, und deine nächste Betreuungsperson hat mehr auf dem Kasten als negative Verstärker. Mir gehts jetzt hier bei meiner Kritik an diesem Helfer vor allem darum, dass du verstehst, was der Mann bezweckt, und dass das durchaus Sinn ergibt - aber vor allem sollst du wissen, dass das eben nicht der einzige Weg zum Erfolg ist, obwohl er es dir als alternativlos verkauft. Und ich ganz persönlich halte es auch nicht für den besten Weg. Trotzdem führt er dahin, wo du hinwillst, also geh ihn ruhig, aber mit diesem beruhigenden Wissen im Hinterkopf. Ich werbe also gewissermaßen für Verständnis für diesen Mann, der versucht, bei dir Motivation zu erzeugen - und er weiß einfach nicht, wie er das anders machen soll, als durch Druck, Angst und Scham.
Wünschenswert wäre demnach, dass dieser Mann und seine Kollegen den anderen Weg kennen würden, und ihn statt ihrer bisherigen Methode anbieten würden. Ihre Erfolgsquote würde vermutlich in etwa gleich hoch bleiben, aber die Leute, denen sie helfen wollen, würden sich nach diesen Besuchen nicht so mies fühlen, wie du es gerade tust. Leider sind wir hier nicht bei Wünsch-dir-was, und du hast weiß Gott genug eigene Sorgen, als dass du dich jetzt auch noch darum kümmern könntest, die Sichtweise dieses Mannes zu verändern. Rechne ihm an, dass er das macht, weil er dir helfen will. Das heißt, im Kern ist er ein guter, sozialer und hilfsbereiter Mensch. Versuche, ihm zu verzeihen, dass er es nicht besser weiß.
Es hat ja einen Grund, dass es bei dir so gekommen ist, wie es gekommen ist. Entweder dieser Grund sind psychische Probleme - da nutzt kein Gemecker der Welt etwas, da muss entsprechende psychische Hilfe her - oder es war ein "Erziehungsfehler". Dieser Erziehungsfehler war entweder, dass man dich nie wirklich angeleitet hat, deinen Haushalt zufriedenstellend zu regeln (auch dann nutzt Gemecker nichts), oder dass du immer mit Druck, Angst und Scham dazu angehalten wurdest, deinen Haushalt zu regeln. Diese Fehler wurden meistens in der Kindheit/Jugend von den Eltern begangen, aber nicht zwangsläufig. Man kann auch später durch einen Partner seinen Antrieb verloren haben, der einen auf diese Weise "erzogen"/umgeformt hat. Kaum waren irgendwann kein Druck, keine Angst und kein Schamgefühl mehr vorhanden, hatte man dann auch keine Motivation mehr, und es ging bergab. In dem Fall nutzt Gemecker etwas, aber entweder hört das sofort wieder auf, wenn diese Kontrollbesuche enden, oder man wird für den Rest seines Lebens immer nur aus dem Gedanken heraus Motivation erzeugen können, dass man nicht will, dass andere dieses Chaos sehen - also immer wieder nur aus Druck, Angst oder Scham handeln. Die wirklich wertvolle Erkenntnis, zu der ich dir wünsche, dass du gelangen wirst, wäre, es FÜR DICH SELBST zu tun. Aufräumen und putzen, damit man sich selbst wohlfühlt. Sein Zuhause so zu gestalten, wie man es will, damit man sich wohlfühlen kann. Nach Hause kommen können und denken: Endlich daheim. Meine Oase der Ruhe, mein Rückzugsort, meine Krafttankstelle. Hier bin ich ich, hier gestalte ich, wie ich will. Hier lebe ich, hier bin ich der Mensch, der ich anderswo nicht sein kann. Hier male ich meine Wände an, wie es mir gefällt, hier nähe ich, backe ich, game ich, hier tapeziere ich die Wände mit Postern vom Wendler, oder ich dekoriere alles mit Star Wars, oder Boho Style, oder bunt bemalten Möbeln vom Sperrmüll, oder als schlichte Mönchszelle, oder ich lebe meinen Sonnenblumentick aus, oder ich habe alles aus Glas, alles in pink, meine Stofftiersammlung, meine Ölbilder, meine Modelleisenbahn, die durchs Wohnzimmer fährt...alles um mich herum existiert nur, weil ich es hier um mich herum haben will, nur mit der Einschränkung der momentanen Machbar- und Verfügbarkeit. Wer sein Zuhause liebt, der hält es GERN sauber und ordentlich. Und nicht bloß, wenn Besuch kommt.
Wer sein Zuhause jetzt noch nicht lieben kann, der kann sich aber auf dem Weg dorthin schon anderweitig dafür belohnen, dass er sich um Änderung bemüht. Er kann seine Lebensqualität vorher schon anders steigern, bevor er sie aus der Wohnung ziehen kann. Ein bisschen arbeiten, aufhören, und etwas tun, das dir gut tut, das dir Spaß macht, das dich glücklich macht. Daraus Kraft und Optimismus schöpfen, um wieder ein bisschen zu arbeiten, und immer so weiter, und jeder Arbeitsschritt soll dich nicht dem Ziel näher bringen, dass du dich vor anderen Leuten nicht mehr schämen musst, sondern dem Ziel, dass sich deine Lebensqualität steigert.
Wenn du noch nicht weißt, was dir gut tut, was dir Spaß macht, was dich glücklich macht, dann optimiere als erstes deine Basisversorgung: täglich frische Luft, warmes Sonnenlicht auf deiner Haut, leichte Bewegung (Spaziergang, Glieder ausschütteln), abwechslungsreiches, möglichst frisches und dir persönlich wohlschmeckendes Essen, genug trinken, einigermaßen Regelmäßigkeit in deiner Tagesgestaltung, verwöhnende Körperpflege, konsequenter Feierabend.
So, nach dieser langen "Gegen-Bergpredigt" hoffen wir nun einfach mal beide darauf, dass der nächste Betreuer, der da kommen soll, besser zu dir passt, und ich wünsche dir, dass du nun auch ausprobierst, dich zusätzlich zu den negativen Verstärkern der freiwilligen sozialen Kontrolle positiv zu motivieren. Der Zeitpunkt ist dafür eigentlich ideal, denn die negativen Verstärker wirken ja im Moment AUCH für dich. Also - tu ein kleines bisschen was in der Wohnung, und dann tu dir was Gutes, immer abwechselnd.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Ich hoffe das der NEUE angenehmer ist. wobei er auch nur Vertretung machen soll. Vielleicht erfahre ich morgen früh mehr. Ich bin den ganzen Morgen schon wieder am räumen, damit es genau so aussieht, wie er es letzte Woche verlassen hat. Ok ich hatte ein besseres Gefühl, nach seinem Besuch, beim "Tür aufmachen" aber heute verzettel ich mich schon wieder. Ich krame hier, dann wieder da. Das Ergebnisse... kein voran kommen. Allein der Gedanke das wir morgen mit der Küche anfangen wollen, bringt mich ins schwitzen. Genau dieses Schamgefühl ist da. Möglichst viel aufräumen und putzen, weil es mir so unangenehm ist. Schlafzimmer will der Sozialarbeiter nicht machen, er meint das wäre privat. haha gerade da ist nichts Privates zu finden. Nur Sachen die schnell versteckt werden mussten wenn Besucher sich angekündigt haben.Also mehr wie ein Bett ,zwei Regale und eine Kommode stehen da nicht drin und ganz viele Kartons usw. Dennoch hab ich in den letzten Tagen immer wieder was erledigt und das ist doch auch erwähnenswert . Auch hab ich am Freitag einen Gesprachstermin bei der Caritas, bestimmt kann mir die Mitarbeiterin auch noch Tipps geben wie ich mit dem druck umgehen kann bzw für was der Betreuer da ist und wo er mir helfen kann. Es war im hilfeplan besprochen wurden das ich Hilfe in anderen Dingen wie Besuch beim Neurologen... jetzt mach ich mir erstmal einen Kaffee und dann gehts weiter.
"Dennoch hab ich in den letzten Tagen immer wieder was erledigt und das ist doch auch erwähnenswert "
Unbedingt! Überleg mal, dein größtes Problem war/ist doch, dass du keinen Antrieb hast - und wenn du jeden Tag was erledigt hast, dann bedeutet das doch, dass du JEDEN TAG einen Weg gefunden hast, deine Antriebslosigkeit zu überwinden! Das ist doch SUPER! Hast du denn das Gefühl, dass deine Helfer das nicht wertschätzen?
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
[quote="akinom" Ich bin den ganzen Morgen schon wieder am räumen, damit es genau so aussieht, wie er es letzte Woche verlassen hat. [/quote]
Hallo akinom!
Wenn ich mich auch ein bisschen einklinken darf...?! Gerade der obige Satz ist mir ins Auge gestochen und da kann ich all das, was dir die liebe Sprudel geschrieben hat, voll und ganz unterschreiben! Für mich hat es spontan den Eindruck, du räumst herum für IHN! NEIN, du machst es entweder für DICH oder für niemanden. Er soll nur die Hilfestellung sein! Es gab Zeiten, weiß Gott, da habe ich mir auch Leute an die Seite gewünscht, damit ich aus dem Chaos komme und ich hatte Chaos, meine Herren... Gut, es gab Höhen und Tiefen, aber ich kann dir nur eines raten, wenn ich darf: Bitte lies nochmals das obige durch, was Sprudel dir geschrieben hat, meinetwegen noch ein drittes und viertes Mal, denn wenn man das verinnerlicht - vertrau mir bitte - dann wuppt die Sache schon fast wie von selbst und es IST mit viel eigener Kraft zu schaffen: gaaanz klein anfangen und dann immer ein bisschen mehr.
Für DICH! Für DEIN neues Leben! Für DEINE Zukunft!
Hallo Pinchen & Sprudel also irgendwie hab ich geschafft den Popo hoch zu bekommen. Aber leider funktioniert das immer erst abends. Da ich die ganze Woche frei,hab ist das jetzt nicht schlimm. Da liege ich meist bis mittags auf dem Sofa. Obwohl, so ganz auch nicht. Gestern hab ich um 6:00Uhr meinen Sohn zur Arbeit gebracht und um 10:00 bin ich mit meinem jüngsten die Kirche putzen gegangen. Also auch wenn ich frei hab, ist nicht immer frei. Wenn ich nur während der Arbeit auch eine Stunde täglich was freiwillig tun würde. Ob meine Arbeit gewürdigt wird? Ich weiß es nicht. Aufräumen mach ich jetzt um den Sozialarbeiter zu beweisen das ich putzen kann. Aber ich brauche zur Zeit auch einfach einen "Grund" zum aufräumen. Das war auch meine Hoffnung das jemand kommt und mir zeigt wo ich anfange. Alleine stehe ich verzweifelt vor dem Berg. Mir fehlt einfach die liebe Routine . Jeden Tag aufstehen, Bett schütteln, usw. Die meisten Menschen verstehen nicht das ich daran scheiter. der Sozialarbeiter versucht mit mir wieder eine Ordnung zu erarbeiten. " alles braucht seinen Platz" das ist Ja auch ok. Aber was haben meine Katzen damit zu tun?und irgendwie wird nur das sichtbare beseitigt. Ich weiß nicht wie das weiter geht. Na mal sehn was es morgen.neues gibt.
Es ist schrecklich. Ich möchte noch etwas spülen , da turnt mein Vermieter noch vor dem Küchenfenster rum. Ich mag nicht reingehen und Licht anmachen. Ebenso überlegen ich die ganze Zeit , wie ich mich morgen rechtfertige ,warum ich nicht alles geschafft hab ich. Aufgabe war, den Zustand beibehalten und einen Schrank & zwei kleine Wannen aufzuräumen . Es ist zum Haare raufen das mit meinem Kopf ... ich denke immer nur an die anderen & was denken die anderen. WARUM ist mir nicht auch alles egal?!?!?!
du lieferst mir ganz viele Anstöße mit deinen Gedanken, darum spiele ich die Anstöße jetzt zu dir zurück:
- du hast Antrieb, aber es gibt ein Muster: Du funktionierst für andere. Nur für andere. Für deinen Sohn kannst du früh aufstehen, für die Arbeit kannst du leisten, für den Betreuer kannst du dich zusammenreißen. Jeder wird von dir bedient - nur du selbst nicht. Für dich allein tust du nichts.
Warum mag das so sein? Weil es sich für dich nicht lohnt, wenn du es "nur" für dich selbst tust. Darum geht es ja hier. Es muss sich aber für dich lohnen, vom ersten Handgriff an.
Deine Beschreibung, dass du nicht spülen willst, wenn dein Vermieter sich in der Nähe des Fensters aufhält, deutet auf benennbare (und damit nicht mehr diffuse) Ängste hin, zum Beispiel Scopophobie (die Angst, angesehen/beobachtet zu werden), oder Atelophobie (die Angst, Fehler zu machen), oder "einfache" Sozialphobie, also die Angst vor sozialer Interaktion (z.B. grüßen müssen). Egal welche, wenn sie nicht zu extrem ist, kann man versuchen, sich in homöopathischen Dosen der Angst zu stellen, und allein für den Versuch kann man sich schon belohnen. Du könntest dir vornehmen, in den Eingangsbereich deiner Küche zu gehen. Nur etwas abzustellen oder zu greifen und die Küche gleich wieder zu verlassen, oder du kochst dir da einen Kaffee...und immer wenn du dem "Endziel", irgendwann in der Küche arbeiten zu können, während da jemand vor dem Fenster ist, auch nur ein Minischrittchen näher gekommen bist, lobst du dich dafür, oder gönnst dir eine besondere Belohnung. Dadurch bringst du deinem Kopf in verkraftbaren Dosen bei, dass er keine Angst zu haben braucht, dass nichts Schlimmes passiert. Du lässt dich gezielt die Erfahrung machen: "Bis hierhin war es noch gar nicht so schlimm...und bis hierhin auch nicht...und auch bis hierhin nicht"
Ich empfehle dir außerdem, mit deinem Helfer morgen über genau diese Ängste zu sprechen. Damit schlägst du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: 1. Dein Helfer hat mehr Verständnis für dich, und wird dich vielleicht nicht mehr so schnippisch behandeln. 2. Du gewinnst einen Verbündeten, der dir dabei helfen kann, deine Ängste zu lindern. 3. Du hast das, wonach du jetzt so verzweifelt suchst - eine Rechtfertigung (sagen wir besser, eine verständliche Erklärung) für dein Verhalten. Vielleicht möchtest du mal den Text "Ein Sack voll Angst" lesen? //selbstbestimmtleben.forumprofi.de/topic.php?topic=121 Dann haben wir noch verschiedene Angebote, um akute Angstsituationen besser zu überstehen - die besonders wirksam sind, wenn es sich um wiederkehrende Ängste handelt, von denen man nicht überfallen wird, sondern von denen man schon vorher weiß, wann genau sie eintreten werden: //selbstbestimmtleben.forumprofi.de/topic.php?topic=32 //selbstbestimmtleben.forumprofi.de/topic.php?topic=143
Es ist keine Schande, Angst zu haben, und du bist damit auch ganz ganz sicher nicht die einzige hier. Wir nehmen Ängste sehr ernst. Wir wissen, dass die nicht einfach weggehen. Nur lautet die Empfehlung eben nicht, sich dann irgendwie zusammenzureißen, die Zähne zusammenzubeißen und die Situation irgendwie durchzustehen, sondern erst einmal das zu tun, was einem die Gesellschaft immer gern auszureden versucht "Aaach, stell dich mal nicht so an, so schlimm wird das schon nicht sein". Nein, wir sagen: Nimm dich ernst, hör dir zu. Hör deiner Angst zu. Erkenne, wovor genau du Angst hast, und dann überlege, wie du deine Situation oder deine Umgebung so ändern kannst, dass die Angst reduziert wird. Könnte dir zum Beispiel eine Bistrogardine helfen? Oder Musik? Meditation?
"Wenn ich nur während der Arbeit auch eine Stunde täglich was freiwillig tun würde" Das würde sicher helfen, dein Problem zu lösen. Aber ich kann nicht machen, dass du das kannst, und du kannst auch nicht einfach machen, dass du das kannst. Aber was wir machen können, ist uns nicht mehr zu überlegen, was du NICHT tun kannst, sondern überlegen, was du tun KANNST. Wenn eine Stunde zu viel ist, wie sähe es dann beispielsweise mit täglichen 10 Minuten aus, oder für den Anfang 5? Wenn du an jedem der fünf Arbeitstage fünf Minuten aufwenden würdest, wäre das bereits eine halbe Stunde weniger Arbeit an deinen freien Tagen.
"WARUM ist mir nicht auch alles egal?!?!?!" Glaub mir, das willst du nicht. Du hast deine Lieblingsmenschen, und die sind dir wichtig. Meine Empfehlung: Nimm dich selbst in diesen handverlesenen Kreis deiner Lieblingsmenschen mit auf. Was tust du gern? Was macht dir Spaß, oder was macht dich sogar glücklich? Fühlst du dich besser nach einem kleinen, gemütlichen Spaziergang? Isst du gern mal ein Eis? Wann hast du das letzte Mal auf einer Parkbank gesessen und den Enten im Teich zugeschaut, oder den Wolken, die über dich hinwegziehen? Weißt du noch, wie es ist, seine nackten Füße auf feuchtes, weiches Gras zu setzen? Magst du frische Ananas? Wann hast du das letzte Mal eine gegessen? Wie verbringst du gern deine Pausen? Mit einer Tasse Tee, einem Kreuzworträtsel? Kopfhörern und Musik? Meditation? Solitär am PC? Dann überrede dich selbst zu einer - nicht einstündigen - sondern fünf- oder zehnminütigen Handlungsaufnahme, und gleich danach gibt es diese Sache, die du magst, weil du in deinem Leben auch wichtig bist. Weil du es dir verdient hast, ein bisschen verwöhnt zu werden. Weil dir nicht immer nur schlechtes, sondern auch mal was gutes widerfahren soll. Weil du jetzt mit zu deinen Lieblingsmenschen gehören sollst.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.