Ich mag es, mich via Internet ein wenig in die Gedankenpfade meiner Mitmenschen fallen zu lassen. Seien es auch nur Gedanken, nicht greifbar – Kopfkino eines Parallelgeistes, der sich im selben Quantenchaos aufhält und sich inspirieren lässt. Ich habe mir abgewöhnt, mich danach zu fragen, wie die Person wohl aussehen mag, wie sie lebt oder ‚in echt’ wohl wäre? Denn im Grunde interessiert mich das nicht wirklich. Es ist ähnlich, als würde ich einen Roman lesen, dabei ist mir der Autor auch egal, Hauptsache er erzählt mir eine spannende Geschichte. Gelingt mir diese Lesart, so ist es ein mir angenehmes Erleben. Viele kleine Gedankendiamanten habe ich so schon gefunden, deren Glitzern mir für kurze Momente ein Lächeln schenkte. Das macht sie für mich zu Diamanten, dass sie kitzeln, glitzern.... innerlich. Und eigentlich genügt mir das.... mittlerweile.
Es gibt Ausnahmen, nämlich dann, wenn ich die Person die ich da lese, vielleicht etwas näher kenne. Ich bemühe mich, aus diesem Kreis nur noch Menschen zu lesen, die mir sympathisch sind und alles andere zu meiden. Alles was mich aufregen oder anwidern könnte. Psychohygiene wird mir zunehmend wichtiger. Eigentlich im gleichen Maße wie mein körperlicher Zustand an Relevanz gewinnt und die Lebenszeit wertvoller wird. Ich muss mich an manchen Tagen zwischendrin hinlegen, da es mir derartig todschlecht ist, dass ich mich andernfalls wohl übergeben würde. Oder schlicht weil die Schmerzen mich überwältigen. Früher waren solche Zustände sehr selten. Meine Konstitution war die eines Pferdes, was meint, ausgesprochen stabil. Mich ‚haute so schnell nichts aus den Socken’, ich war ‚unkaputtbar’, wie diese merkwürdigen PET-Flaschen.
Und heute? Ich erlebe mich immer öfter im Leben als nahe zu fragil, als eine Art ‚schützenswertes Wesen’, allerdings nicht von außen induziert, sondern aus mir selbst heraus. Mein Verhältnis zu mir selbst hat sich nachhaltig verändert und das eigentlich erst mit den letzten Jahren. Ich habe mich als überfordert und schwach erlebt, bestimmt nicht zum ersten Mal in meinem Leben, oh nein. Aber zum ersten Mal in meinem Leben, kann ich diesen Zustand hinnehmen ohne hysterisch zu werden oder mich selbst dafür so sehr zu hassen, dass ich diese Aggression nach außen (oder an mir selbst) abreagieren müsste. Denn ich erlebe keine Aggression. Vielmehr ist es ein Innehalten, ein fragendes Aushalten, ein Blick in die Augen der Angst, der Todesangst. Die Gewissheit, dass alles endlich ist und, dass jede Minute unwiederbringlich verrinnt. Ich bin nicht mehr wütend auf mich, ich bin gar nicht mehr wütend. Vielmehr erkenne ich, dass diese ganze Wut eine enorme Verschwendung von Lebensenergie darstellt, die ich doch so viel besser verwenden kann, würde ich denn lernen hin zu nehmen, dass ich nicht allmächtig bin.
Ich habe gelernt meine Grenzen zu sehen und zu akzeptieren. Ja – es waren gute Jahre, all diese letzten Jahre. Auch wenn sie mich oft an meine Grenzen brachten und darüber hinaus. Ich lernte zu schweigen und weiter zu gehen. Ich muss mein Leben nicht mehr in ein Schlachtfeld verwandeln, diese Zeiten sind wohl endgültig vorbei. Das ist etwas, das mich tief im Innern glücklich macht.
Im Grunde ist es die Erkenntnis, dass man Hilflosigkeit nicht bekämpfen kann. Natürlich kann man es versuchen. Man kann sich schier endlos aufregen, herumbrüllen, sich aufführen wie eine Furie und sich so u. U. in einen Kreislauf hinein manövrieren, der einem den letzten Nerv rauben kann. Denn all das wilde Herumgehampel, all die Erklärungsversuche, all die Worte, Zeilen, Gedanken, all diese in Aktionen investierte Energie, kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass man hilflos ist. Und während man immer hysterischer versucht die Situation zu verändern, raubt einem eben diese Hysterie, eben diese Aufregung, den klaren Blick.
Ich vergleiche das gerne mit einer Metapher aus einem Comic. Der Protagonist flieht völlig kopflos vor einer riesigen Steinkugel, die hinter ihm den Abhang hinabsaust und ihn zu überrollen droht. Eigentlich wäre es total simpel, dieser Bedrohung für Leib und Leben zu entkommen, unser Held müsste sich nur zur Seite in die Büsche schlagen und so der Rollbahn der Kugel ausweichen, aber in seiner vollständigen, kopflosen Panik, rast er schnurgerade vor sich hin, geradewegs in sein Verderben. Ich persönlich war eine noch andere Variante. Ich hätte mich der Kugel in den Weg gestellt und sie bepöbelt. Einen Rumpelstilzchentanz aufgeführt und gehofft, dass das Ungeheuer seine Richtung ändert. Nicht minder sinnlos wie der Comicheld und auch nicht minder blöd.
Mittlerweile lernte ich, dass man mit Steinkugeln nicht wirklich gut diskutieren kann und sie sich auch sonst sehr ignorant zeigen, was diverse Versuche angeht, sie zur Einsicht zu bewegen. Um das Ganze nun einmal aus der blumigen Umschreibung heraus zu führen, hinein in das konkrete Leben, lässt sich festhalten, dass ich in eine Situation kam, die es mir unmöglich machte den Fakt der Hilflosigkeit länger zu ignorieren, egal wie sehr ich mich auch aufführte, denn selbst das gelang mir nicht mehr wirklich. Kurzum, ich musste krank werden um meine Grenzen zu erkennen. Und das nicht nur diffus, „irgendwie psychisch“, sondern ganz konkret, schmerzhaft und körperlich…. chronisch und unheilbar. Herzlichen Glückwunsch.
Und in der verzweifelten Sinnlosigkeit, als ich mir dieses Zustands gewahr wurde, tauchte alsbald die Antwort auf, wozu diese Krankheit gut ist. Sie zeigte mir die Sinnlosigkeit all meines Getues und die Einfachheit dessen, was ein friedliches Leben ausmacht. Ich schlage mich seither seitwärts in die Büsche, so mal wieder die Hilflosigkeit anrollt, was meint, ich spiele einfach nicht mehr mit bei den Kriegsspielen, die ich früher für unumgänglich hielt.
Je länger ich darüber nachsinne, je mehr erscheint es mir, dass das Wort „Hilflosigkeit“ etwas ganz anderes impliziert, als das, was gemeinhin und auf den ersten Blick darin erscheint. Denn es ist ja nicht so, dass man ohne Hilfe wäre, vielmehr ist es eine perfide Art von Machtlosigkeit, eine Art Ohnmacht. Man wird zum Zuschauer und muss mit ansehen, wie etwas geschieht, das man nicht gutheißt. Man ist involviert und dennoch außen vor. Und egal was man auch tut, es ändert nichts, jedenfalls nicht unmittelbar. So oft musste ich erleben, dass ich mich in Zank und Streit erging und mein Gegenüber hatte einfach kein Einsehen, wobei es besagtem Gegenüber mit mir wohl genauso erging.
Ungezählte Stunden habe ich damit zugebracht Argumente zu ersinnen, endlos zu lamentieren, zu erklären, zu verlangen, zu erbitten, zu erörtern. Ungezählte Tage habe ich mich beherrschen lassen von diversen Streitigkeiten, Zweifeln, Gedanken und Gefühlen der Wut, der Ohnmacht, der Enttäuschung, Empörung, ja regelrechtem Hass, ob der von mir empfundenen Ungeheuerlichkeiten. Die durch all diese meinerseits darin investierte emotionale Energie, sich keineswegs relativierten oder veränderten, eher im Gegenteil, zu einem alles beherrschenden, ehernem Ärgernis erwuchsen, das mit seiner negativen Energie nur immer mehr davon anzuziehen schien. Etwas, das wie ein Stein auf mir lastete und durchaus dazu angetan war, mein Leben latent zu überschatten, da ich mich in permanenter Lauerstellung sah, wo nun wieder irgendwer oder irgendwas mir eine Provokation zu kommen ließ, auf die ich auch flugs reagierte. Ja, und irgendwann war das Ganze zu einem Selbstläufer geworden. Die Welt, mein Bild davon, war voll von Krieg und ich die Kriegerin, war mittendrin.
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Der Bruch kam schleichend. Der Bruch, den ich mir metaphorisch hob, an all den Ärgernissen und Vorbehalten die ich ständig mit mir herumtrug. Im Grunde stellte all dies sogar einen Teil meiner Eigendefinition dar, im Sinne davon, dass ich mir so andauernd selbst bestätigte stark zu sein, zumindest stark genug um „es“ aus- bzw. durchzuhalten. Ich wollte mich als wehrhaft sehen, als starke, taffe Frau, die sich nicht von irgendwelchen sozialkrüppeligen Luschen unterbuttern lässt. So wurde ich anziehend für diese Ärgernisse, wenn auch unbewusst, da ich sie regelrecht brauchte um dieses Selbstbild immer wieder zu bestätigen. All dies hatte also eine Funktion und genau dies lies den Kreislauf aus immer neuem Ärger erst entstehen, denn selbst wenn ich oft an meine nervlichen Grenzen stieß und mir schwor, mich nie wieder mit solch einem Kasperkram zu befassen, konnte ich es dennoch nicht lassen. Wobei ich mir zu gute halten muss, dass es mir immer so erschien, als hätte ich gar keine andere Wahl, ja, als würde es mich regelrecht verfolgen. Insofern war ich zu mindest nicht bewusst streitsüchtig.
Aber es tat weh und dieser Schmerz manifestierte sich irgendwann auch auf körperlicher Ebene. Der Name dessen was dann daraus wurde, hieß in meinem Falle Fibromyalgie.
Diese Krankheit heilt mich von meiner Streitsucht.
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Schmerz ist etwas Überwältigendes. Er ist wie heiße Wellen, die einem umspülen und dann beginnt man in Panik zu versinken, einer Art Urinstinkt folgend, denn Schmerz ist in unseren Zellen als Warnsignal programmiert. Es ist quasi so, als ginge eine Innenweltsirene an und je intensiver der Schmerz, um so lauter die Sirene. Die Fibromyalgie erzeugt Schmerzen von einer Intensität, dass diese Sirene den Kopf zu sprengen scheint. Man sieht sich etwas gegenüber, was sich wohl am ehesten mit Höllenqualen umschreiben ließe und es gibt kein Mittel dagegen, da die Fibro auf Schmerzmittel so gut wie nicht anspricht. Nur ein Weg führt aus der Hölle wieder raus und dieser Weg heißt Entspannung. Aber man entspanne sich mal, wenn alle Nervenenden Opernarien singen vor Schmerzen. Als ich das erleben „durfte“, wurde mir die Nichtigkeit allen Gezickes unmittelbar bewusst. Denn wenn man diese Wellen in sich spürt, ist alles andere, und ich meine ALLES, vollkommen irrelevant. Aber man würde alles dafür tun, alles darum geben, dass es aufhört.
Das ist der Gipfel aller Hilflosigkeit, Gegenwehr ist zwecklos und der einzige Gedanke dessen ist noch fähig war, war der, dass ich so „taff und stark“ war, dass der Leidensdruck erst groß genug werden musste, dass ich die härteste Tour brauchte, um endlich „schwach“ zu werden, respektive einsichtig, dass ich Grenzen der nervlichen (und jetzt auch der körperlichen) Belastbarkeit besitze.
„Man muss eine gewisse Größe haben, um es auszuhalten, klein zu sein.“ Der Satz geistert durch meinen Kopf und meinen Bauch. Und ich glaube mittlerweile, dass Bescheidenheit etwas mit innerer Größe zu tun hat …und Größenwahn und Geltungssucht, etwas mit Kleingeist. Dann gibt es noch solch unangenehme Begleiterscheinungen wie das Bedürfnis alles unter Kontrolle zu haben, koste es was es wolle, was nur ein Spiegel einer tiefgreifenden Unsicherheit ist. So wie Eifersucht einer für Verlustangst ist und Herrschsucht einer für Minderwertigkeitskomplexe.
Und ein Moralapostel sieht sich seiner Flucht vor der eigenen Unvollkommenheit ausgesetzt, die seinen ihm ureigenen Perfektionismus derartig beleidigt, dass er all seine Lebensenergie darin verschwendet, andere Menschen zwanghaft belehren zu wollen. So macht man sich selbst zum armen Würstchen, also indem man meint, sich zwanghaft um die (vermeintlich moralische) Integrität der Anderen kümmern zu müssen, anstatt die Dinge mit sich selbst ab zu machen.
Es ist merkwürdig, in mir existiert etwas, das mir in völliger Selbstverständlichkeit alle meine Fragen beantwortet. Eine Art Schlüsselgen, Keygen… die ehemals getrennte Verbindung zwischen mir und.. hm… Gott/dem Universum, der Welt und allem irgendwie. Es war schon immer da und in einer verrückten Einverständniserklärung, vertieft in Selbstgespräche, habe ich diesem inneren Wesen die Führung übertragen: “Bring mich zu mir.“ Es ist nicht etwas das permanent bewusst ablaufen würde. Vielmehr sind es viele kleine Momente, in denen ich mich selbst überrasche. Aufmerke und realisiere, dass ich mich verändere, besser gesagt, dass mein Verhalten sich verändert, mein Umgang mit mir selbst und mit meiner Welt.
Bescheidenheit war niemals meines, nicht bisher und jetzt weiß ich auch warum. Es widerstrebte mir stets „nur“ ein „kleines Menschlein“ zu sein, mit einem „kleinen Leben“ und folglich war ich nie wirklich Zuhause in meinem Körper und in meinem Leben, war stets auf Abstand, bestrebt nach „Höherem“. Ich begann all dies zu hinterfragen, als mein Körper mir eindrucksvoll die Quittung für diese Ablehnung vorlegte. Ich kam erst ins Grübeln, als ich selbst mich einholte, der Schmerz mich regelrecht auf den Boden tackerte und mich anschrie: „ Fühlst du was ich mit dir tun kann? Begreifst du, dass das hier echt ist und dass du etwas zu verlieren hast, zu erst mal deine Unversehrtheit? Bist du bereit einzusehen, dass das kein Spiel mehr ist? Spürst du die Grenzen? Siehst du ein, was du immer leugnetest, dass DU dieser Körper BIST?! Ein Mensch, nichts als ein kleines Sandkorn am Strand von Gottes Ewigkeit und doch dein ein und alles, im Hier und Jetzt?“
In dem Moment in dem man etwas innerlich wirklich annimmt hat man etwas zu verlieren. Es ist nicht die Frage ob etwas da ist, denn da ist immer irgendwas. Es ist einzig eine Frage dessen, was man annimmt. Dieses diffuse Streben ist gleich Flucht vor dem was ist. Man flieht aus Angst, vor dem Verlust dessen, was man nicht zu ergreifen wagt. Und so dreht man sich endlos um sich selbst, eiert neurotisch um die Erkenntnis herum, dass man es nicht wagt sich wirklich einzulassen, auf das eigene Leben. Bis, ja, bis man einen heilsamen Tritt in den Hintern bekommt und vielleicht erst mal krank wird um zu sich zu kommen. Das ist die Chance um zu gesunden, auf einer sehr tiefen Ebene.
Es gibt keine Krankheit mit der es sich nicht leben ließe. Ich will der lebende Beweis sein. Und so findet man Sinn und Ziel, aus der satten Leere hinaus.
Und jetzt die Preisfrage: Habe ich mir diesen Zustand hergestellt? Die Antwort ist: Ja. Ich bin voll verantwortlich. Und das ist gut so.
Denn indem ich das annehme, habe ich es auch in der Hand ob ich mich dem beuge oder nicht.
Liebe Frau Mond, ich habe vor längerem mal das Buch gelesen" Die Krankheit als Weg". Ich finde das ein ziemlich schwieriges und kontroverses Thema. Aber wenn du recht hast, und du bist selber für diesen Zustand verantwortlich, kannst du vielleicht auch die Umkehrung wieder herbeiführen....? Ich habe bisher überhaupt keine Erfahrung mit dieser Krankheit und wünsche dir und allen anderen, dass es Wege gibt, die Krankheit zumindest zu lindern! Alles Gute!
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
Zitat von PollyLiebe Frau Mond, ich habe vor längerem mal das Buch gelesen" Die Krankheit als Weg". Ich finde das ein ziemlich schwieriges und kontroverses Thema.
Ich hörte bereits öfter davon. Gelesen habe ich es bisher noch nicht.
ZitatAber wenn du recht hast, und du bist selber für diesen Zustand verantwortlich, kannst du vielleicht auch die Umkehrung wieder herbeiführen....?
Davon bin ich überzeugt und speziell die letzte Zeit überzeugt mich immer mehr davon. (Siehe privates TB.)
ZitatIch habe bisher überhaupt keine Erfahrung mit dieser Krankheit und wünsche dir und allen anderen, dass es Wege gibt, die Krankheit zumindest zu lindern! Alles Gute!
Sie ist nur eine von mehreren, die ich habe. Unter anderem auch eine Akne Inversa (die zum Glück nie wirklich schlimm war, im Gegensatz zur Fibro), die als die übelste Sorte aller Akneerkrankungen gilt. Auch sie ist bei mir psychisch gesteuert, wie ich immer mehr feststelle. Allerdings ist sie nicht vollständig von der mentalen Verfassung abhängig, sondern auch von der Ernährung, dem Gewicht und dem Rauchen. Das bedeutet, dass sie deutlich zurückging seit ich abstinent der Qualmerei lebe und sich weiter bessert, wenn ich z. B. auf raffinierten Zucker, Arachidonsäure u. ä. m. achte.
Zitat von PollyIch hätte dir, dass Buch gerne geschickt, habe es aber schon vor längerem "frei gelassen".
Rüdiger Dahlke? Ich muß mal schauen, ob ich das noch habe.
Ähm.... musst Du nicht, aber danke für das Angebot. Ich halte den Autor für einen ausgemachten Scharlatan und darum habe ich es mir bisher gespart das Buch zu lesen, auch wenn ich immer mal wieder davon hörte. Dahlke hat einiges im Programm, das ich als mindestens grob fahrlässig erachte, ich mag das einfach nicht.
Nun habe ich alles gelesen von Dir. Danke für Deine Offenheit. Deine Tiergeschichten zeigten mir, dass die Beschäftigung mit ihnen Deine Suche nach Heilung unterstützt haben. und neben Deiner eigenen nie endenden Suche nach dem richtigen Weg hast Du ja auch noch die Sorge um Deinen Partner und ein Grundstück zu meistern. Ganz schön viel auf einmal,Hut ab !
Was mich mit Dir verbindet, ist ja gerade die Sorge um das innere Kind und der Wunsch, immer wieder mal diesen Flow zu erleben.
Was uns unterscheidet und mir noch Probleme macht, ist, dass ich noch immer nicht wirklich unabhängig bin vom Urteil anderer Menschen, besonders von meiner Mama. Deren Denke ist scheinbar tief in mir verankert, so dass ich oft geneigt bin, all mein Tun am Ende eines Tages als "es reicht nicht" zu bewerten. Wozu also anstrengen ? ......wäre da nicht mein schwerbehinderter Ehemann, den ich seit 30Jahren sehr lieb habe und der ja objektiv wirklich diverse Hilfen braucht. Da mir unsere Ehe und auch sein Wohl am Herzen liegt, bin ich hier im Forum gelandet.
Schmerzen habe ich auch fast täglich. Bei mir sind es meistens Verspannungen im Rücken. Ich gehe dagegen an , wenn ich es nicht aushalte, indem ich ne Wärmflasche drauflege. Ansonsten signalisiert mir Schmerz auch, aha , ich lebe noch. Ja und mit Essen kompensiere ich auch viel negative Emotionen und man sieht es mir auch an,das stimmt. Dabei kann ich einerseits nicht besonders gut kochen und andererseits weiß ich, dass Gemüse wichtig ist und daher lasse ich mir auch regelmäsig Frostware liefern.
Das mit dem sparsamen Einsatz von Energie und der Selbstfürsorge fällt mir schwer , es umzusetzen, aber ich versuche es. Ein bisschen Motivation erhalte ich durch etwas Haushaltshilfe einer Sozialstation. Zwingend nötig wäre es objektiv gesehen vielleicht nicht, aber wenn man auf diese Hilfe im Rahmen der Pflegeversicherung vom Ähemänne Anspruch hat, warum denn nicht solche Hilfe annehmen ?
Und so geht jeder weiter seinen Weg,nee ? Ich hoffe, dass wir alle noch oft von Dir was zu lesen bekommen ,vor allem vom Hundi
Alles andere schreibe ich in meinem Thread und wenn es Dich sehr stört,lösche ich das hier später wieder. Grüssele Mausohr
So, dann will ich auch mal das öffentliche TB fortführen, das ich eigentlich gerne dazu nutzen würde, dass ich Tipps u. ä. m. poste, das dann auch über die Suchmaschinen gefunden werden kann.
Heute, aus der Serie: Putzen nebenbei! - Der Zykonbesen
Es gibt verschiedene Modelle und ich will hier auch keine Schleichwerbung machen. Wer also mag, der kann nach "Zyklon Besen" googlen [ https://www.google.de/search?q=zyklon+besen ]. (Tipp: bei HSE24 gibt es den aktuell für unter 20€) Davon haben wir uns zwei gegönnt und bis auf die Tatsache, dass unser Hundekind nun zwei Feinde mehr im Haus hat, die sie anknurrt, anbellt und hineinbeißen will, sind die beiden Teile wirklich äußerst praktisch. Ich habe einen im Küchen-Ess-Wohnzimmerbereich (ist bei uns ja alles eins und in der Mitte der große genauerte Ofen, wo dann auch öfter mal Asche anfällt), womit ich immer mal fix drüberhuschen kann und mir das dauernde Anwerfen des Staubsaugers ersparen kann.
Solch ein Dings ist sehr empfehlenwert an Stellen wo häufig Brösel, Tierhaare, (Katzen)Streu, Asche u. ä. Kleinschmutz mehr anfällt. Geeignet sind die Teile für alle glatten Oberflächen, also Fliesen, Parkett, Laminat, PVC, Kork etv. - NICHT für Teppichböden. Sie sind relativ gründlich, jedoch fern von perfekt. Also alle paar Tage mal richtig gründlich Saugen und Wischen sollte schon sein, aber man kann den Turnus durch die Dinger gut und gerne um 1-2 Tage strecken und es sieht immer halbwegs manierlich aus. Und es geht blitzschnell, was wohl das beste Argument von allen ist.
Einfach griffbereit aufstellen, am besten auf jedem Stockwerk einen und man ist gut bedient.
Heute: Wie ich das Putzen als solches zur Belohnung mache
Also ja, das geht. Und zwar indem man dem Ganzen einen Hauch von Luxus verpasst. Möbel mit wohlriechender Politur bearbeitet oder schlicht einige Tropfen des Lieblingsduftöls aufs Wischtuch gibt. Holzmöbel mögen das und danach duftet die ganze Bude so gut, dass alleine das einen in Euphorie zu versetzen vermag. Man schnuppere sich also ruhig mal hemmungslos durch die Regale mit Möbelpolituren und diversen anderen Reiniger, die es in den Drogeriemärkten ja überreichlich hat. Und dann stelle man sich ein Waffenarsenal aus Lieblingsdüften zusammen, angefangen bei Spülmittel, über die Bodenwischpflege, den Allzweckreiniger und eben die Möbelpolituren. Lieblingsweichspüler und Raumdüfte nicht vergessen und danach - PUSCHELTÜCHER! Also Tücher, die einen so richtig schnurrig werden lassen, wenn man sie anfasst, schön flauschig sind oder einfach nur gut in der Hand liegen. Man investiere Geld in ein ordentliches Wischsystem und einen Staubsauger der tut was er soll.
Ich kann nur jedem empfehlen sein Geld - und sei es das letzte - in eine Spülmaschine und eine ordentliche Kombi aus WAMa und Trockner zu investieren. Auch dabei gilt, gerne mit Beduftung. Näschen auf und raussuchen was gut tut. Klospüler und Frischesiegel, alles was der Markt hergibt. Macht Euch um die Umwelt keine Sorgen, das ist Schwachsinn, denn die modernen Klärwerke bekommen das raus, da ist das Plastikgranulat im Peelingduschgel ein viel größeres Problem als diverse Tenside und Duftstoffe. Also ruhig großzügig sein. So als investiert Ihr in ein neues Hobby. Und dann, wenn Ihr alles beisammen habt, (es kommt ja eh immer was dazu, wenn man erst einmal "Blut geleckt" hat) dann kocht Euch eine Kanne LIeblingsirgendwas oder stellt eine Karaffe Leckerkaltgetränk bereit, macht Euch Mucke an und fangt einfach an irgendeiner Ecke an. Tanzen und Herumzappeln (Putzgymnastik) ist dabei ausdrücklich erwünscht. Am besten noch Fenster auf und bitte darauf achten, dass Putzwasser eine Temperatur hat, die Euch angenehm ist. Macht das zwei-drei Songs lang, bis ihr ordentlich außer Atem seid und dann tretet ein paar Schritte zurück und betrachtet Euer Werk. Holt tief Luft und riecht was Ihr getan habt. Und dann macht Euch klar, dass das nur zwei-drei Songs waren. Trinkt eine Tasse irgendwas und macht noch zwei-drei Songs. Macht das so lange, wie Ihr Euch dabei gut fühlt und bitte nie das Zurücktreten, Begutachten und Schnuppern vergessen. Und den Gedanken: "Das hab ich gut gemacht! Ich mach es schön für mich!"
Wenn ich das in Grundzügen so handhabe und das tue ich mittlerweile fast immer (es wird mit der Zeit ein Automatismus), dann ist alleine das ein so großer Motivator, dass es nur ganz am Ende einer solchen Arie überhaupt noch eine Extrabelohnung braucht und die muss dann auch nicht groß sein, weil das Putzen als solches schon Spaß bringt.
So einfach kann es sein. So schwer ist es oft. Ich merke immer wieder, wie ich völlig unterschiedlich an identische Aufgaben herangehen kann. Ich habe gestern die ganze Nacht gearbeitet. Und nach ca. 5 Stunden bin ich bereits wieder wach, fühle mich gut und gehe mit Freude an meine täglichen Aufgaben, die im Wesentlichen im Versorgen meines Haushaltes und aller seiner Bewohner bestehen. Das Arbeiten in der Nacht hat mir unheimlichen Spaß gemacht. Stille - keine Unterbrechung oder Ablenkung - einfach nur absolut konzentriertes Schaffen - Zuschauen, wie unter meinen Händen schöne Dinge erschaffen werden - eine schöpferische Nacht. (Und kaum waren die Dinger bei eBay drin, waren sie innerhalb einiger Stunden zum Teil schon wieder verkauft. Gibt es eine bessere Bestätigung?)
Und dann der Morgen, die erwartungsfrohen Augenpaare, die ich - das steht mir völlig frei - als Arbeit, oder aber als Teil meines Lebensinns und meiner Lebensfreude annehmen und einordnen kann. Selbstgewählt. Und wo das Selbstgewählte aufhört und ein Hamsterrad zu beginnen droht, dort - und nur dort - muss ein Stopp rein. Das bedeutet, ich kann dieses ganze Selbstbeobachten deutlich optimieren, indem ich gezielter auf bestimmte Anzeichen achte und mich ansonsten einfach in die Dinge hineingebe, die ich selbst so gewollt habe und will, selbst wenn es manchmal schwerer fällt als an anderen Tagen, wo dieses Liebevolle in mir überwiegt.
Gestern war frei, heute ist es auch. Ich "muss" nur das Nötigste tun und kann jederzeit aufhören, so ich etwas darüber hinaus tue. Und - wie immer bei mir - ist diese Freiheit der Moment, wo ich so viel und so intensiv arbeite, wie ich das sonst nie schaffe. Etwas in mir, gleich einen großen Tier, spannt dann seine Schwingen und sagt, dass die Winde nun günstig stehen, dass dieses Gefühl von Freiheit, dieses "nichts muss, alles kann", diesen Lebensgeist beflügelt, der sich dann in die Lüfte erhebt und aus mir eine glückliche Frau macht, die ungeahnte Kräfte besitzt.
Ich sollte mir jeden Tag (innerlich) "frei" nehmen. Dann wären meine Probleme zum Großteil gelöst.
das kann ich absolut nachvollziehen!!! Geht mir auch so, wenn ich mich von meinen inneren Begrenzungen befreie (die ich oft in äußere Begrenzungen oder Menschen projiziere) - dann tauche ich ein in einen zeitlosen grenzenlosen Raum in dem Ich einfach nur sein kann und mein Potential, mein Innerstes sich ausdrückt.
Was für ein schönes Erlebnis du hattest
Hm, wenn es so einfach wäre, sich jeden Tag "innerlich frei" zu nehmen... aber wir sind ja hier - im Forum und auf der Erde - um zu lernen und uns weiterzuentwickeln...
Wenn ich weiterhin das tue, was ich bisher getan habe, bekomme ich das, was ich immer bekommen habe.
Heute mal wieder ein Tipp von mir, für etwas, das ich mir kürzlich anschaffte und schwer begeistert bin davon. Also, wer - wie ich, die ich zum Verarbeiten immer ewig viel davon horte - sehr viel Wäsche unterbringen muss und zwar platzsparend und mottensicher, der besorge sind große Vakuumwäschebeutel. Ich selbst habe diese: https://www.amazon.de/dp/B00YL2RXTY/?tag...51-79797bbbcaba - die preisgünstig sind und mit denen ich sehr zufrieden bin. Saugt man mit dem Staubsauger die Luft ab, reduziert sich das Volumen drastisch und es passen drei von den Dingern übereinander unter ein handelsübliches Bett. Bei einem Doppelbett bekäme man also bequem 6 Beutel unter, vermutlich auch 9, wenn man nicht längst sondern quer legen würde. Das wäre in etwa das Volumen eines dreitürigen Kleiderschrankes, wenn er knallvoll ist. Kurzum, wer erst einmal nur Wäsche verschwinden lassen will, um sie später zu sortieren oder was auch immer, der ist mit dieser Art der Aufbewahrung perfekt bedient.
Die Beutel sind schnell gefüllt, das Zeug ist schädlingssicher verstaut und man selbst hat erst einmal keinen Stress mehr damit.