Anfang des Jahres, war ich im Netz auf der Suche nach einer Lösung für mein "Problem". Ich fand ein Forum, in dem ich wegen der völlig neuen Sicht auf mein Problem hängenblieb. Dort hatte sich jemand richtig Gedanken gemacht und Mühe gegeben, den Betroffenen zu helfen.
Doch nicht nur diese Beiträge, sondern auch der freundliche Austausch mit anderen, ließ mich mitschreiben.
Wie alles begann....
Dieses Zeichen, markiert die Antworten, die ich damals bekam, und die mir den Ausweg gezeigt haben. Meine Beiträge sind blau
13.04.15 Bei mir gewinnt oft die Trägheit . Wenn Besuch ansteht, also genügend Druck dahinter ist, wirbele ich durchs Haus. Oft bin ich gerade auf die letzte Minute fertig. Und dann, ist es, als ob aus einem Ballon die Luft rausgeht. Statt "auf Flughöhe zu bleiben", bin ich immer auf " Steig- und Sinkflug. Was für Energieverschwendung! In der Theorie weiß ich das alles. ABER....... Wenn mich ringsum die Arbeit wieder anschaut, finde ich wieder keinen Anfang. Ich kann mir doch aber auch nicht alle paar Tage Besuch einladen:-((
nein, aber mit positiven Verstärkern arbeiten
Ja, ich denke das ist einen Versuch wert. Bisher habe ich wohl gerade das Gegenteil gemacht. Am Wochenende nichts unternommen, weil ja zu Hause soo viel zu tun ist. Aber wenn ich den ganzen Tag Zeit habe, dann kann ich ja wenigstens gemütlich Frühstücken, kurz ins Internet und, und, und... Wenn ich dann endlich in Gang komme, geht es vom hundertsten ins tausendste! Beispiel gefällig? Ich will im Bad, Küche und Flur den Fußboden wischen. Aber erst die Waschmaschine anstellen. Oh, noch nicht voll, also schnell die Leiter holen, Gardinen im Bad abmachen. Das Fenster hat es auch nötig. Aus dem Flur die kleine Bank und das Schuhregal wegräumen, damit Platz zum wischen ist. Aber zuerst die schmutzigen Schuhe waschen. Noch schnell den Katzenbrunnen abbauen und sauber machen aus der Küche und dann kann ich wischen.... Eben nicht, jetzt ist die Waschmaschine fertig und die Wäsche muss raus. Anschließend ist Mittagspause. Nun steht hier alles rum der Tag ist bald rum und der Fußboden, tja der ist immer noch schmutzig
Was mir auffällt, ist die falsche Perspektive: Statt dich über - Waschmaschine - Gardinen - Fenster - Schuhe - Katzenbrunnen zu freuen, ärgerst du dich, weil du das, was du dir vorgenommen hattest, nicht erfüllt hast.
Die "To-Do-Liste" in dem Beitrag zum Überschreiben der falschen Abläufe beinhaltet, dass man sich ein Ziel setzen muss, das zu 100% erfüllbar sein muss - spätestens am gleichen Tag. Wenn man nicht anfängt, weil die Arbeit kein Ende zu nehmen scheint, muss man sich dieses Ende in Aussicht stellen. Man muss sich beendbare Aufgaben stellen. Das muss man am Anfang absolut idiotensicher gestalten, also wirklich so klein anfangen, dass man weiß: "Auch mit meinem morgendlichen Getrödel, auch wenn was dazwischen kommt, auch wenn ich mich verzettle: DAS bekomme sogar ich unter Garantie hin!"
Dann sähe deine (erste) To-Do-Liste zum Beispiel wie folgt aus:
1. Eine Waschmaschine ansetzen (Weil ich, Polly, weiß, dass ich dafür nur ein paar Minuten brauche) 2. Schuhe putzen (Weil ich, Polly, weiß, dass ich dafür nur ein paar Minuten brauche) 3. Katzenbrunnen reinigen (Weil ich, Polly, weiß, dass ich dafür nur ein paar Minuten brauche)
Weil ich, Polly, weiß, dass ich das auf jeden Fall schaffen kann. Ohne mich kaputt zu machen, ohne mich zu stressen, ohne mich zu hetzen, ohne mich zu verzetteln.
Ist die To-Do-Liste abgehakt, bekommst du deine vereinbarte Belohnung, kannst auf die Uhr gucken, und dir erneut überlegen: Jetzt ist es erst 14:00, ich bin mit allem durch. Ich hab noch Zeit, ich hab noch Kraft, ich hab noch Lust drauf. Was stünde denn theoretisch noch auf dem Plan?
- Waschmaschine aufhängen (sonst stinkt sie) - Das Fenster putzen, das mir vorhin aufgefallen ist - Böden putzen?
Dann überlegst du dir zum Beispiel: "Ich bin schon ganz schön erledigt, und es hat länger gedauert, als ich dachte. Böden putzen wird mir heute eigentlich zu viel. Aber ich könnte noch für morgen alles zum Wischen vorbereiten, dann brauche ich morgen früh nur noch durchwischen, habe alles erledigt, und kann dann was unternehmen."
Oder du überlegst dir: "Cool, es ist ja erst 14:00, wenn ich mich jetzt ranhalte, die Waschmaschine aufhänge, das Fenster putze, und die Böden wische, könnte ich bis um 17:00 fertig sein, und dann heute abend was unternehmen."
Vielleicht sagst du auch: "Naja, jetzt ist es schon 14:00. Ich wollte ja eigentlich noch das Fenster putzen, aber das wird mir zu knapp, wenn ich heute abend noch etwas unternehmen will. Ich hänge nur die Wäsche auf, wische durch, und das Fenster verschiebe ich."
Vielleicht sagst du auch: "Puh, schon 14:00, um 15:00 muss ich bei einem Termin sein. Da lohnt es sich jetzt eigentlich nicht mehr, mit dem Fenster oder gar den Böden anzufangen, aber die Waschmaschine sollte ich noch schnell machen, sonst schaffe ich das erst wieder heute abend, und bis dahin müffelt die vielleicht schon."
Dadurch, dass du das nicht alles auf einmal am Morgen mit dir verhandelt hast, sondern erst im späteren Verlauf des Tages, fällt es nicht in die Kategorie "Hatte ich mir vorgenommen, hätte ich schaffen müssen, habe ich aber nicht geschafft, jetzt fühle ich mich scheiße", sondern "ich plane im Rahmen meiner Möglichkeiten, Punkt X übersteigt meine heutigen Möglichkeiten, also nehme ich mir den heute gar nicht erst vor."
Die häufigsten Fehler:
1. Du stellst dir eine Aufgabe, deren Erfüllung von Anfang an unrealistisch war - basierend nicht auf dem, was Normalos für unrealistisch halten würden, sondern auf deiner Persönlichkeit. Du weißt, dass du zum Verzetteln neigst, du weißt aus Erfahrung, dass Böden putzen ein Klassiker ist, bei dem du dich immer verzettelst = unrealistischer Anspruch an dich selbst.
2. Du erfüllst deine Vereinbarung, verweigerst dir aber die Belohnung dafür.
3. Du nimmst dir die Belohnung, obwohl du deine Vereinbarung noch nicht erfüllt hast.
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
....ich danke dir für deine "Bedienungsanweisung" für mich. Ich wusste gar nicht, dass wir uns kennen. Ich habe es schon mit unzähligen Selbsthilferatgebern und anderen Putztipps per Mail und so probiert. Aber leider nicht sehr erfolgreich. Es läuft immer darauf heraus, dass es Anweisungen sind. Tu dies, tu jenes...., das weckt immer irgendwie einen Widerstand. Ich weiß nicht, warum ich darauf allergisch reagiere. Bei deinen Texten ist es anders, es beleuchtet andere Wege. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mich für alltägliche Hausarbeit zu belohnen. Warum auch, das kann doch jeder...?! Außer mir
nein, es belohnt sich jeder. Normalos führen diese Verhandlungen mit sich selbst, ohne darüber nachzudenken. Und sie sind mit weniger zufrieden - zum Beispiel mit dem Wissen, wie schön es aussehen/sich anfühlen wird (woher soll man das kennen, wenn man das jahrelang nicht, oder sogar noch nie erlebt hat?), und sie sind auch so geübt darin, dass sie ihre Belohnung viel länger aufschieben können: Arbeitsreiche Woche, Ausgleich am Wochende. Arbeitsreiches Jahr, Urlaub auf Malle. Ich glaube aber, das Wichtigste von Allem ist, zu lernen, die Arbeit zu beenden. Es gibt immer was zu tun, singt es in der Werbung. Das heißt aber nicht, dass man auch immer etwas tun muss. Es muss auch mal Schluss sein, auch wenn man gerade (scheinbar) nen Lauf hat. Denn wenn man immer und immer und immer weitermacht, wenn man gerade nen Lauf hat, wird es irgendwann sehr schmerzhaft.
Er beschreibt mein Problem ziemlich genau. Ich sehe immer die ganze Arbeit auf einmal. Dann bin ich wie gelähmt und finde keinen Anfang. Ich drucke mir die Geschichte jetzt aus, und dann kommt sie an den Kühlschrank.
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
....guter Einfluss und die kleinen Schritte haben zumindest bewirkt, dass das Erdgeschoss besuchertauglich ist, stark kurzsichtige Besucher sind natürlich von Vorteil ..... Mein Problem ist immer noch mir selbst sofort hinterherzuräumen. Sprich: Beweise beseitigen!
Na, das ist doch mal eine tolle Nachricht! Gratuliere zum vorzeigefähigen Stockwerk
27.04.15
Habe mir heute den Keller vorgenommen. Weiß jemand ob man Kartons von Geräten unbedingt über die ganze Garantiezeit aufbewahren muss? Sie lassen sich leider nicht alle wie Matroschkas in einander stecken und nehmen einen Haufen Platz weg
Bei einer Antriebsstörung ist zunächst gar nicht wichtig, woher man die hat, sondern, wie man sie schleunigst los wird. Überschrieben wird das falsche Verhaltensmuster immer gleich. Zunächst gilt es, zu differenzieren, ob man ein "antriebsgestörter" oder ein "wertbeimessungsgestörter" Typ ist. Natürlich gibt es auch Mischformen, aber auch bei denen empfiehlt sich, zuerst an der Antriebsstörung zu arbeiten; sie zu beseitigen ist die Grundvoraussetzung, sich dem Loslassen widmen zu können, wenn das auch ein Thema ist (Wenn ich mich nicht aufraffen kann, einen Gegenstand in die Hand zu nehmen, und darüber nachzudenken, warum ich an ihm festhalte, statt ihn zu entsorgen, wird meine Wohnung auch dann nicht besser, wenn mir klar geworden ist, warum ich den Gegenstand behalte).
Meiner Laien-Meinung nach bist du bei den "fehlerhaften Leistungs- und Belohnungsprozessen" ein "Typ 5", der Typ, der sich problematische Belohnungen beigebracht hat (oder dem sie beigebracht wurden, is aber letztlich ebenfalls unwichtig). Das klingt jetzt sehr verharmlosend, und muss auch nicht richtig sein, aber so wie ich Persönlichkeiten mit autoaggressivem Verhalten kennengelernt habe, geht es dabei selten um Bestrafung, sondern eher um Belohnung. Der Schmerz bietet Erleichterung, ein "Gefühl, lebendig zu sein" und Ähnliches, und das ist womöglich eine (etwas poetischere) Beschreibung der Ausschüttung von Glückshormonen.
Ich sollte an der Stelle einschieben, dass ich eine sehr pragmatische, technische und logische Betrachtung dieser Dinge vertrete. Ich glaube, dass man irrationalem Verhalten mit Logik entgegen wirken kann, aber man muss verstehen, dass es nicht die eigene Logik sein kann, wenn diese zur Zeit aus irgendeinem Grund irgendwie verdreht ist, und einem deshalb falsche Entscheidungsgrundlagen bereitstellt. Ich sage auf gar keinen Fall, dass man sich durch gezielte, geplante Verhaltensänderung einfach so selbst heilen kann, aber ich bin überzeugt, dass sich das auch bei schwerwiegenden Problemen positiv auswirkt. Eine Verbesserung ist noch keine Heilung, aber sie ist eben eine Verbesserung der Lebenssituation, und das kann auch für den eigentlichen Heilungsprozess nie etwas Schlechtes sein.
Also, falls ich Recht habe, und du irgendwie dein Belohnungszentrum darauf konditioniert hast (oder es von anderen darauf konditioniert wurde), Schmerz als Belohnung zu empfinden, dann ist das ein guter Grund, es "einfach mal" auszuprobieren, den fehlerhaften Prozess durch den Korrekten zu überschreiben. In der Therapie wird einem ja immer viel darüber erklärt, dass man "beginnen müsse, sich selbst zu lieben", aber wie genau das funktionieren soll, ist immer irgendwie schleierhaft. Man kann nicht einfach aufstehen, den Knopf drücken und von heute auf morgen sagen: "Ach, was finde ich mich so toll und liebenswert!" Meine Empfehlung ist daher, kleiner anzufangen, indem man "beginnt, korrekt zu sich selbst zu sein". Und zwar - rein basierend auf der logischen Annahme, dass man damit eine natürliche Hormonausschüttung in Gang setzen wird, die sich begünstigend auswirkt - auch gegen die "innere Logik", die einem sagt, dass das nicht funktionieren wird. Die Produktion der Hormone funktioniert ja offenbar tadellos, sie werden bloß für das falsche Verhaltensmuster ausgeschüttet. Und dass es "nicht funktionieren kann" sagt einem die verdrehte Logik, weil dafür die neuronale Verknüpfung im Gehirn noch nicht hergestellt worden ist.
Ich bin überzeugt, dass man ein falsches Belohnungsverhalten nicht dauerhaft unterdrücken kann, weil das zu viel Kraft kostet. Das habe ich an anderer Stelle schon mehrmals geschrieben, und deshalb hat mich deine schlichte Frage, ob es dich zu viel Kraft kostet, deine Autoaggression zu unterdrücken, aufhorchen lassen: Statt zu unterdrücken muss man ersetzen. Mit etwas Sinnvollem, mit etwas Normalem. Das kann ein paar Tage oder Wochen dauern, aber wir sind extrem anpassungsfähige Geschöpfe mit hochleistungsfähigen Gehirnen, und wenn in diesen ein Muster etabliert werden soll, das eigentlich als "Normalzustand" vorhanden sein sollte, dann geht das idR ziemlich flott. Einige hier im Forum machen damit gerade sehr gute Erfahrungen. Mit "korrekt zu sich selbst zu sein" ist gemeint, mit sich selbst Vereinbarungen zu treffen, an die sich "beide Seiten" halten müssen. Du machst mit dir aus, dass du für die und die Leistung diese oder jene Belohnung bekommst. Die Leistung muss erfüllbar sein, und die Belohnung muss wie vereinbart erfolgen. Die korrekte Belohnung ist ermittelt, wenn sie ausreicht, um dich zu motivieren. Kannst du dich nicht motivieren, ist entweder die Leistung zu groß, oder die Belohnung zu klein. Da es viel schwerer ist, sich ständig riesige Belohnungen zukommen zu lassen, bietet es sich an, die Aufgaben sehr klein zu gestalten. Und mit klein ist gemeint, ihren Umfang extrem zu begrenzen. Für ein optimales Ergebnis (=neuronale Verknüpfung) ist es - wie bei Kindern - nötig, die Belohnung anfangs sofort erfolgen zu lassen, damit sie mit der Leistung in Zusammenhang gebracht werden kann. Also frage nicht, wo du anfangen sollst, sondern frage, wo es enden soll. Vollbringe eine Leistung von 1-5 Minuten und belohne dich sofort dafür. Sage dir nicht "Tropfen auf den heißen Stein", sondern sage: "Beginnende Selbst-Umerziehung!" Eine große Leistung, auf die eine große Belohnung erfolgt, ist dabei nicht so effektiv, wie 50 kleine Leistungen, auf die 50 kleine Belohnungen erfolgen. Bei jedem korrekten Leistungs-Belohnungsprozess werden neue neuronale Verknüpfungen gebildet, und das Gehirn lernt: "Auf Leistung folgt Belohnung. Leistung erbringen ist was Gutes!" Versperrst du dir dazu noch zeitweilig strikt jeden Weg, anders als durch Leistung an deine Belohnungen zu kommen, wirst du merken, wie dich dein eigener Kopf, der sonst immer gegen dich zu argumentieren schien, plötzlich auf deine Seite schlägt, und anfängt, dich zu überreden, dies, das, jenes zu tun, damit du an deine Belohnung kommst. Dann ist die Leistung nicht mehr etwas, was du "musst", sondern was du "willst". Dann passiert das mit den Ausreden und Entschuldigungen von selbst nicht mehr. Denn du suchst nicht mehr nach Gründen, es nicht zu tun, sondern du suchst nach Dingen, die du tun kannst. Genau diese Erfahrung machen hier inzwischen viele.
Zitat Ende:
Wow,....., ich bin begeistert und danke dir.
Wie machst du das? Du erklärst solche komplexen Sachen für mich völlig nachvollziehbar. Auf die Idee, dass mein "Dahinschlumpfen" derart erklärbar ist wäre ich nicht gekommen. Hast du denn schon mal daran gedacht, dein Wissen in einem Buch zusammenzustellen? Mir hilfst du jedenfalls damit total viel. Ich hatte noch niiiiiiiiieeeeeeeeeee so lange eine durchgehende Grundordnung, wenn auch erst in einem Stockwerk. Aber ich bin dabei an anderen Stellen Sachen zu sortieren und auszumisten, doch das Erdgeschoss räumt sich quasi schon fast von selbst auf. ) Ich bleibe am Ball, und freue mich immer wieder von dir zu lesen.
Dankeschön, liebe Polly, für dieses wirklich liebe Kompliment
ich glaube, es gibt schon eine Menge Bücher zu dem Thema, aber das Problem besteht in dem Punkt:
"Auf die Idee, dass mein "Dahinschlumpfen" derart erklärbar ist wäre ich nicht gekommen."
Ganz genau: Man kommt einfach nicht auf die Idee, dass es sich um eine Störung handeln könnte. Eigentlich in vielen Fällen sogar nur eine leichte Störung, eigentlich kaum mehr als eine Schwäche. Gesellschaftlich wird das schlicht als "Faulheit" bezeichnet. Selbst hier im Forum hatten wir bis vor nicht allzu langer Zeit noch den Abgrenzungsbegriff "Liederling". Also, welche Person sollte an welchem Punkt ihres Lebens die Entscheidung treffen, sich so ein Buch zu kaufen? Ich glaube, dass heutzutage mehr Leute auf die Idee kommen, das zu googeln, was sie kennen (in dem Fall "Messie Hilfe" oder Ähnliches), dann hier landen, und dadurch die Infos bekommen. Wir haben ja auch jeden Tag wahnsinnig viele Besucher, die nur lesen, und sich (noch) nicht trauen, sich anzumelden und selbst was zu schreiben.
Ich habe mich in den letzten 1,5 Jahren dem Thema Belohnung über das Thema "Faulheit ist Überforderung, Überforderung ist Angst" und über das Thema "Teufelskreise" angenähert, und die hängen auch alle ganz eng zusammen. Schlussendlich musste ich meine persönliche Situation von vor ~10 Jahren wieder und wieder analysieren, da gab es einen "blinden Punkt" in meiner Verhaltensänderung, wo ich lange Zeit nicht wusste: "was genau hast du anders gemacht als vorher?", und es deshalb auch nicht genau erklären konnte. Inzwischen ist es mir klar, und ich kanns erklären. So leicht tue ich mich mit dem Erklären also eigentlich gar nicht; viele meiner Texte sind lang und anstrengend, weil ich mich durch das Schreiben auch erst dem Verstehen annähern muss. Erst dann kann ich es immer schlichter verpacken.
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
Hallo zusammen, ich habe hier schon verschiedentlich von Putzplänen gelesen. Kann jemand der danach arbeitet mir bitte etwas darüber schreiben. Ich hab das Problem, dass ich nicht rum komme. Ich halte den Zustand im Erdgeschoss, so lala. Und mache auch immer wieder in anderen Ecken was. Wenn ich etwas sehe, aber wenn viel gleichzeitig anfällt. Ist es irgendwie immer wieder weg. Schreibe ich alles auf eine Liste, wir sie endlos. Und damit abschreckend. Wie macht ihr das...?
Hier ist z.B. ein Monatsplan, wo man jeden Tag 1 (EINE) Sache erledigt.
1.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer (aufräumen, Staub wischen, fegen, saugen) 2.) Bad saubermachen 3.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer (aufräumen, Staub wischen) 4.) Oberflächenreinigung restliche Räume (Arbeitszimmer, Flur, etc.) 5.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche 6.) Bad putzen 7.) Fenster von innen putzen 8.) Alle Böden fegen, saugen, ggf. wischen (auch die Treppe) 9.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer 10.) Tiefenreinigung Wohnzimmer (Spiegel, Regale, Deko, Lampen, etc.) 11.) Bad putzen 12.) Kleiderschrank aufräumen 13.) Oberflächenreinigung restliche Räume 14.) Tiefenreinigung Schlafzimmer (unter dem Bett, in Kommoden, Deko, Lampen, etc.) 15.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer 16.) Tiefenreinigung Bad (in den Schränken, Mülleimer, auf dem Spiegel, Fliesen, etc.) 17.) Kleinkram abwischen (Türklinken, Telefon, Fernbedienungen, Geländer, etc.) 18.) Kühlschrank reinigen und aussortieren. Küchenschränke aufräumen. 19.) Außenbereiche saugen, fegen oder wischen (Balkon, Eingangsbereich, auch das Auto) 20.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche 21.) Bad putzen 22.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer 23.) Alle Böden fegen, saugen, ggf. wischen 24.) Haushaltsschränke aufräumen 25.) Oberflächenreinigung Wohnzimmer und Küche 26.) Tiefenreinigung Küche (Griffe abwischen, Mülleimer auswaschen, auf den Hängeschränken wischen, etc.) 27.) Bad putzen 28.) Oberflächenreinigung Schlafzimmer, Kinderzimmer 29.) Reinige etwas, das schon länger darauf wartet (den Herd von innen, die Lampen, den Kellerboden, etc.) 30.) Alle Böden fegen, saugen, ggf. wischen
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
Im wesentlichen waren das, die Beiträge die mich persönlich auf einen anderen Weg geführt haben. Natürlich habe ich aber auch sehr viel aus den Beiträgen, für und von allen anderen gelernt.
Plötzlich war es vorbei.... Diejenige die uns am meisten geholfen hat, war weg. Vergrault!
Doch wir haben eine neue Chance erhalten. Es geht hier weiter....
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
Hallo Polly, ja Du sprichst mir aus dem Herzen. bei mir hat sich sprudel wahrscheinlich zunächst so ein bisschen wund gerieben, weil ich partout nicht s kapierte. Ich weiß nun auch , warum. Die Angst vor übergrosser Erschöpfung blockierte mich und meine Freude, das mir Mögliche am jeweiligen Tag auch zu tun. Ebenso wie Polly verzettelte ich mich, wenn ich dann endlich einmal angefangen hatte, was zu tun. Tja und nun also war ich ausgebremst durch den Bruch und da schätzt man es wieder neu und ist dankbar, selbständig zu sein, gleichzeitig erlebte ich,ich erwähnte es wohl schon, Panikattacken, die ich als Signale für körperliche Grenzen verstand. Zuerst war ich sauer : so früh schon ? Ich bin doch noch keine 60 Jahre ! Aber es blieb mir nix anderes übrig, ich musste Hilfe suchen, wenn nicht die ganze wohnung dauernd übel riechen sollte. Und nun fühlt sich diese Entlastung derart gut an, dass ich allmählich mehr Freude daran gewinne, die verbliebenen Möglichkeiten neu auszunutzen. ich kann die einzelnen Chaosfelder schon nüchterner betrachten und die Prioritäten setzen nach den Möglichkeiten und Notwendigkeiten eines jeden neuen Tages. Dass mir Mama nicht glaubt, dass das mal was wird, ist zwar traurig, aber es hindert mich nicht daran, meine Dinge so zu erledigen, wie es mir möglich ist. Klar, so abgezirkelt mit Feierabend und Belohnung kriege ich das immer noch nicht hin. Aber mir wird abends schon manchmal ein bisschen warm ums Herz, wenn ich sehe, was ich machen konnte und ich halte mir vor Augen, dass das, was jetzt und heute geht, irgendwann vorbei sein kann. "also freue dich darüber" sag ich mir dann. Woche für Woche soll nun was neues dazu kommen. Bewegung ist neben Ordnung das nächste grosse Thema für mich. Danach kommt Ernährung gleichauf mit der auch notwendigen Finanzpolitik. So geht es schrittchenweise weiter. Grüssele Mausohr