"Boah, ist es bei Dir ordentlich! So spontan könnte ich keine Gäste empfangen!"
Ich habe mich zu diesem Anlass gerade mal durch dein gesamtes Tagebuch quergelesen. Schmerzen scheinen bei dir keine Rolle mehr zu spielen, oder? Die Tage der Selbstausbeutung sind passé? Und der Antrieb ist konstant?
Erinnerst du dich an deinen Eintrag zum Thema Besuch, das war noch ziemlich am Anfang, da hattet ihr immer Hauruck-Aktionen gemacht, damit es vorzeigefein aussieht. Und wie gern hättet ihr es dauerhaft so gehabt, nur für euch.
Da bist du jetzt. Ist das nicht wunderbar?
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
"Ich habe mich zu diesem Anlass gerade mal durch dein gesamtes Tagebuch quergelesen."
Vielen lieben Dank für die viele Zeit, die Du Dir immer nimmst, liebe Sprudel!
Ich werde morgen noch näher auf Deine Fragen eingehen, da mich meine Papageien gerade leider mit Geschrei aus dem Wohnzimmer vertreiben wollen. Sie fordern ihre Schlafenszeit ein... Konzentration ist da nur noch schlecht möglich und mit dem IPad sind mir schon häufig Texte verschwunden.
jetzt möchte ich noch gerne auf Deine Fragen eingehen, liebe Sprudel.
"Schmerzen scheinen bei dir keine Rolle mehr zu spielen, oder? Die Tage der Selbstausbeutung sind passé? Und der Antrieb ist konstant?"
Meine Schmerzen sind natürlich leider schon noch da, vermutlich werden im Laufe des Lebens noch mehr körperliche Schwachstellen dazukommen. Seit einigen Wochen habe ich beispielsweise verstärkt Probleme mit meinen beiden Händen. Diagnose: Karpaltunnelsyndrom beidseits...Allerdings versuche ich seit vielen Monaten verstärkt auf meinen Körper und auch meine Psyche einzugehen und den Tagesablauf dementsprechend anzupassen. Zu Beispiel hatte ich vorgestern einen Migräneschub und gestern noch einen leichten dumpfen Schmerz im Kopf. Ich passe meine Tätigkeiten dem Machbaren an und hole mir zu solchen Phasen meine Auszeiten. Wobei meine Routinen auch zu solchen Zeiten weiterlaufen. Sie sind meine Ankerpunkte an solchen Tagen. Sofern eine Waschmaschinenladung da ist, werfe ich die Waschmaschine an, Betten werden gerichtet. Geschirrspüler nach Bedarf aus- bzw. eingeräumt, Kochutensilien wieder aufgeräumt, Tiere morgens und abends versorgt, Post reingeholt, unnützer Papierkram (z.B. Werbung) sofort entsorgt, getrocknete Wäsche wieder aufgeräumt. Diese Routine spule ich wirklich automatisiert täglich ab und es fällt mir auch nicht mehr schwer und ist in der Summe des gesamten Tages gar nicht so viel Zeit, die ich dafür benötige. Frühstück und Abendessen geht natürlich sowieso grundsätzlich immer. Dafür bin ich ein zu großer Genussmensch. Hier müsste ich schon an einer fiesen Magen-Darm-Verstimmung leiden, dass ich ein Essen ausfallen ließe...
Früher war zwar der Antrieb ebenfalls die meiste Zeit da, aber durch irgendwelche Altlasten habe ich zu oft meine alltäglichen Arbeiten (Wäsche, Geschirr usw.) schleifen lassen. Ich trug an einer oder häufig auch mehreren Stellen gleichzeitig im Haushalt eine Altlast ab und an anderen Orten häuften sich neue Altlasten wieder an. Ein Teufelskreislauf, bei dem ich keine Freude bei meinen Haushaltstätigkeiten empfinden konnte, sondern nur schlicht und ergreifend Überforderung. Chaotisch und unstrukturiert würde ich aus heutiger Sicht meine damalige Arbeitsweise bezeichnen. Heute ist es mir tatsächlich möglich, nur einen bestimmten Arbeitsbereich vom Zeitaufwand einzuschätzen, diesen dann konsequent zu bearbeiten und danach mein Erfolgserlebnis zu genießen. Pausen im Anschluss mit schönen Belohnungen gibt es natürlich ebenfalls. Häufig habe ich aber meine schönen Momente bereits unter den Tätigkeiten, auch Flow-Erlebnisse sind keine Seltenheit. Hier muss ich mir nach einer gewissen Zeit dann sogar ein persönliches Stopp-Schild vor die Nase halten.
Aber es gibt immer noch viele Dinge zu erledigen. Ich sehe es als Arbeitsabschnitte an, die einzeln betrachtet machbar sind, aber es dauert halt alles seine Zeit.
"Da bist du jetzt. Ist das nicht wunderbar?"
Ich bin in meinem "Hier und Jetzt" angekommen und fühle mich wunderbar dabei. Es gab schon Zeiten bei mir, da war ich in Gedanken häufig in der Vergangenheit oder auch Zukunft. Mir ist die Gegenwart zur Zeit lieber und sympathischer. Vor allem kann ich diese weitgehend aktiv beeinflussen.... Ich versuch´s zumindest!
Heute habe ich im Schlafzimmer gewerkelt. Etwas aufgeräumt, Staub gewischt, gesaugt, Nachttischkästchen neu sortiert und danach mit Möbelpolitur bearbeitet. Außerdem haben wir gestern zwei neue Nachttischlampen auf LED-Basis gekauft, da eine Lampe bereits vor einiger Zeit kaputt gegangen ist und notdürftig ersetzt wurde. Die neuen Lampen habe ich sofort bei dieser Aktion in Betrieb genommen, was gar nicht so einfach war, da sich die Stromversorgung unter dem Bett befindet. Die Leuchten sehen richtig schick aus und das Gesamtbild ist endlich wieder einheitlich mit zusätzlichem Stromspareffekt. Zusätzlich wurden etliche Batterien von mir erneuert. Bei meinen Schubkästen sind kleine Lämpchen montiert, die sich bei Öffnen einschalten. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann sie zuletzt funktioniert haben. Zum Glück hatte ich noch genau diese 6 Mini-Batterien in meinem Depot. Die Zeit verging mir dabei wie im Fluge, ich konnte es kaum glauben, dass zwei Stunden vorbei waren....
Sofern ich morgen nicht mehr dazukommen sollte, wünsche ich Euch allen bereits heute frohe Osterfeiertage und lasst es etwas ruhiger angehen!
Zitat von ElaineZur Zeit mache ich wieder ein wenig Ordnung (happenweise) beim lieben Papier. U.a. dünne ich etliche Aktenordner aus. So sind beispielsweise Uraltpapiere rausgeflogen.
Hallo Elaine! Gerade lasse ich mich von deinem Papierordnen inspirieren.
Stichwort - Aktenordner ausdünnen - Vereinbarung mit mir selbst: Wenn ich jetzt einen Aktenordner ausgedünnt habe, gönne ich mir eine Tasse Kaffee. Welchen Aktenordner nehme ich - den ersten, der mir unterkommt Wie lange gebe ich mir Zeit? 10 Minuten
16.43 - Start 16.54 - beendet - eine Mappe habe ich ausgedünnt - da gibt es nicht so viel Altpapier - aber viele Folien. Die kamen jetzt alle heraus und in die Folienschublade Die Mappe ist wohl zu breit für die wenigen Unterlagen - ich gab sie mal zu den Werk-Unterlagen dazu
Jetzt genieße ich den Kaffee.
LG Naomi
Anfangen mit einer Tätigkeit bei der ich keinen Widerstand spüre
Hallo Elaine und Naomi. Ich persönlich habe meine Unterlagen alle in Classei Stehmappen. Breite Ordner, und lochen sind zum Glück Geschichte. Ich brauche nur noch einen Bruchteil des Platzes und Ablage geht Ruckzuck.
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
schon wieder sind vier Monate seit meinem letzten Beitrag vergangen... Wo geht die liebe Zeit nur hin?
Aber ich möchte mal einen kurzen Lagebericht von meinem Haushalt schreiben. Etliche Routine-Tätigkeiten gehen mir mittlerweile flotter von der Hand wie früher und ich bin dabei auch schneller geworden. Nur ein kleines Beispiel: Die Küche ist morgens mit wenigen Handgriffen (Geschirrspüler ausräumen und einige Teile wieder einräumen) innerhalb weniger Minuten aufgeräumt. Dies mache ich so neben den Frühstücksvorbereitungen (Wasserkocher einschalten, Futter für die Papageien herrichten usw.). Wäsche ist auch so gut wie keine mehr vorhanden, denn sobald eine bzw. nur 3/4 Ladung beieinander ist, werfe ich die Waschmaschine an. Vor kurzem habe ich etliche Fenster geputzt und die Schränke im gesamten Haushalt mit neuem Papier im oberen Bereich versehen.
Allerdings liegt immer noch zu viel heimatloses Zeug im gesamten Haushalt rum. Obwohl ich immer wieder Teilbereiche neu ordne und dabei entrümple, fehlt mir noch das gewisse Ordnungssystem. Außerdem fällt mir schon seit längerem auf, dass ich einigen Zimmern, die fast fertig aufgeräumt sind, einfach nicht den letzten Schliff gebe. Warum ich diese Taktik anwende, ist mir leider etwas schleierhaft, vielleicht ne Art Selbstsabotage? Jedenfalls bin ich mein Problem gestern gezielt im Schlafzimmer angegangen. Es hat mich allerdings etliche Überwindung gekostet und schließlich sind sicherlich insgesamt fast drei Stunden (mit Unterbrechungen) vergangen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Dabei habe ich nochmals die Nachttischschränkchen neu sortiert und geputzt, im Anschluss mit Möbelpolitur behandelt. Gerade habe ich die selbe Tätigkeit vor vier Monaten bei mir gelesen....Etliche Bücherstapel neben meiner Bettseite entfernt. Nun wartet nur noch der Schmuck darauf, wieder in das Schmuckkästchen geräumt zu werden. Meine Abschlusstat war dann, den Staubsaugrobi loszuschicken.
Nach und nach hoffe ich nun, auf diese Art alle Zimmer abarbeiten zu können. Irgendwann sollte ich doch endlich fertig sein, um wieder bei Null anfangen zu können. Außerdem habe ich so eine Art Seelenfrieden mit mir selbst geschlossen. In mir wird vermutlich immer ein kleiner Chaot stecken, aber was soll´s: Ich bin, wie ich bin!
Ich glaube eher nicht, dass ein Chaot in dir steckt, sondern ein Perfektionist. Du machst es nicht fertig, weil du vielleicht keinen "idealen" Zustand erreichen kannst. Das zeigt meiner Meinung nach, schon das Schlafzimmerbeispiel. Drei Stunden, sind auch mit Pausen, sehr lang für einen fast fertigen Raum. Liege ich daneben, was meinst du?
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.
Also bis auf einige Kleinigkeiten, die wir aber bald angehen könnten, bin ich mit dem Zustand des Schlfzimmers durchaus zufrieden. Bei uns ist das Schlafzimmer nicht nur ein Schlafzimmer sondern ein weiterer Aufenthaltsraum zum Wohlfühlen. Wir schauen z. B. wegen unserer Papageien seit Jahren überhaupt nicht mehr im Wohnzimmer, sondern nur noch im Schlafzimmer fern. Demzufolge halten wir uns auch mehr Zeit hier auf als im Wohnzimmer.
Derzeit sehe ich im Schlafzimmer nur noch drei Verbesserungsmöglichkeiten: Neue farbige Vörhänge, evtl. neue Lampe und den Kabelsalat für die TV-Anlage bereinigen.
Nachdem ich gerade beim Schreiben durch ein Telefonat unterbrochen wurde und ich nicht den gesamten Text verlieren wollte, möchte ich noch fortfahren.
Zeitlich hat mich gestern vor allem aufgehalten, dass ich störende Sachen noch sinnvoll in anderen Räumlichkeiten unterbringen wollte und nicht nur aus dem Raum hinaus. Ich wollte einfach an anderer Stelle ein zusätzliches Chaos vermeiden und nicht, wie in der Vergangenheit, von A nach B räumen. Für mich war dann die schönste Belohnung die Neugestaltung der Deko auf der Kommode. Also liegst Du schon sicher richtig mit Deiner These Perfektionist, liebe Polly. Andererseits kann ich auch Chaosecken in vielen Fällen gut ausblenden und manchmal stört es mich nicht mal. Anderes hat zu der Zeit dann halt Priorität. Altlast bleibt Altlast. Läuft mir ja schließlich nicht weg... Aber meine Routinen sind mir mittlerweile heilig!