Schön, dass es bei dir so gut läuft! Du hast völlig Recht, der Fokus sollte genau nicht auf dem Haushalt liegen - ohne dass man ihn deshalb schleifen lässt. Es gibt genug Stunden oder ganze Regentage zwischendurch, wo man mal Altlasten abtragen kann - sofern sie nicht langsam aber sicher in die Herzbereiche des Hauses drängen, und das ist ja bei dir nicht der Fall.
Dass du schätzt, dass dein Chaos spätestens bis Herbst abgetragen sein dürfte, widerspricht übrigens nicht unserer "eisernen" Regel, sich keine Frist zu setzen. Denn ich habe nicht den Eindruck, dass du dir mit diesem Zeitpunkt selbst Druck machst.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Hallo Sprudel, meine Ordnungsinseln werden weiterhin vehement verteidigt, neue Lasten kriegen derzeit einen Platzverweis! Aber Du hast völlig recht, ich mache mir derzeit keinerlei Zeitdruck. Ursprünglich hatten wir zwar heuer im Herbst einen Urlaub geplant (inclusive Tiersitter). Allerdings hätte dies für mich doch einen gewissen Zeitdruck bedeutet, worauf ich keinerlei Lust verspürte. Daher haben wir gemeinschaftlich beschlossen, den Urlaub auf nächstes Jahr zu verschieben. Bis dahin dürften die Altlasten wirklich erledigt sein. Falls es aber doch gut läuft, steht auch einem Last-Minute-Urlaub heuer im Oktober oder November nichts im Wege. Mal sehen...
also nach zwei Monaten wird es mal wieder Zeit, dass ich ein kleines Lebenszeichen von mir gebe...Wie schnell doch die Zeit vergeht! Die letzten Wochen war ich hier immer aber noch als stille Leserin unter Euch.
So, was ist mit meinen Routinen geworden? Sie laufen besser denn je. Zwischenzeitlich habe ich das gesamte Haus einem verspäteten Frühjahrsputz unterzogen (z.B. Fenster geputzt, Zimmertüren mit Möbelpolitur bearbeitet, Schränke oben entstaubt, Korkboden mit Politur versehen, Gefrierschrank abgetaut usw.). Fast täglich habe ich noch neben meinen Routinen mindestens eine Alt- bzw. Sonderlast erledigt. Entrümpelt habe ich weiterhin, da bin ich aber noch nicht ganz damit fertig. Ein gewisser stagnierter Raum war z.B. mein Vorratsraum. Wobei ich nahezu keine Lebensmittelvorräte mehr ansammle und diese befinden sich in der Küche bzw. im Esszimmer. Im Vorratsraum lagere ich überwiegend Gegenstände, die ich zwar benötige, aber nicht regelmäßig, z.B. Staubsaugerbeutel, Raclette, Geschenkpapier usw.). Außerdem war ich immer vom vollen Boden genervt. Der Boden ist inzwischen frei und der Vorratsraum kräftig ausgedünnt. Perfekt, so gefällt mir das.
Auf diese Art und Weise schmelzen tatsächlich meine Altlasten stetig. Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, für diese Ausmist- und Hausputzaktion brauchst Du mit ziemlicher Sicherheit (ohne Selbstausbeutung) ein Jahr, vermutlich hätte ich damals die guten Vorsätze wieder über Bord gekippt. Aber lieber langsam, dafür stetig, so kommt man auch an seine Ziele. Außerdem bin ich der Meinung, dass man nach einem solchen Kraftakt weiterhin fleißig am Ball bleibt. Schließlich wird einem bewusst, wie viel Arbeit, Zeit und Mühe es ansonsten wieder kostet, die liegengebliebenen Dinge zu erledigen...
Hey Elaine, Wahnsinn, wie toll du vorangekommen bist!
Du hattest wahrscheinlich völlig Recht, deine Einträge im Forum zugunsten von Aktivität zu reduzieren - du hast es einfach nicht (mehr) gebraucht, um dich bei der Stange zu halten, und es verführt ja manchmal auch ein bisschen dazu, zu prokrastinieren. Mir ging es in der letzten Zeit auch so. Ich hab lieber getan, als geschrieben. Trotzdem bin ich natürlich (nahezu) jeden Tag hier.
Was sagt denn die Family zu den Veränderungen?
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Danke für Eure Zeilen, Sprudel und Rieke! Eigentlich habe ich bald nach Euren Beiträgen darauf geantwortet, aber mein Beitrag ist im Niemandsland verschwunden. Vermutlich habe ich zu lange gebraucht, den Text einzutippen. Künftig werde ich längere Texte vielleicht splitten oder sicherheitshalber abspeichern.
Bei uns ist nach wie vor alles in bester Ordnung. Meine bessere Hälfte musste sich erst mal ein wenig umstellen, denn er war es bisher gewohnt, alles oft stehen und liegen zu lassen. Als ich ihm vor seinen Augen ständig hinterher räumte, gefiel ihm dies aber überhaupt nicht und tata...Er räumt tatsächlich selbstständig seine Sachen sofort auf und nimmt Gegenstände von A nach B mit (z.B. die Wäsche wird im Wäschesack im Bad abgelegt, gebrauchte Tempos weggeschmissen, leere Flaschen wieder in den Heizungsraum gebracht usw.). Für mich ist es jedenfalls eine große Arbeitserleichterung. Manche zu erledigenden Tätigkeiten sieht er zwar nach wie vor nicht bzw. kann sie perfekt ausblenden, aber ich hoffe, auch das wird noch etwas besser werden. Beispielsweise hat er mir vor einigen Wochen etliche Bohrlöcher zugegipst, aber bis heute noch nicht abgeschliffen...An meiner Motivationsgabe muss ich jedenfalls noch arbeiten, denn einige Angelegenheiten kann und möchte ich ihm auch gar nicht abnehmen (z.B. Rasenmähen, handwerkliche Arbeiten usw.).
Was gibt es sonst noch zu erzählen? Früher hasste ich es, das Geschirr abzuspülen. Vor allem, wenn es länger dauerte. Etliche Teile wandern halt doch nicht in den Geschirrspüler (z.B. hochwertige Messer, sperrige Teile). Mittlerweile wasche ich auch einzelne Teile schnell mit der Hand ab, oft sogar schon neben dem Kochen. Für mich macht wirklich die Dosis das Gift. Sofern es schnell geht, habe ich auch keine Probleme (u.a. starke Rückenschmerzen) mehr damit. Außerdem ist das baldige Abspülen auch wesentlich arbeitsfreundlicher (keine angetrockneten Speisereste usw.). Eigentlich logisch, aber warum brauchte ich hierzu so viele Jahre für diese Erkenntnis?
Zusätzliche habe ich einige Selbstvereinbarungen mit mir getroffen. U.a. waren immer wieder zügig unser Esszimmertisch und der Treppenabsatz unten auf einer Seite zugerümpelt. Am Speisetisch landeten die Post, Zeitungspapier, gekaufte Lebensmittel usw.. Seit diesen Selbstvereinbarungen achte ich gezielter darauf, diese Plätze frei zu halten und oh Wunder, es funktioniert tatsächlich. Vieles ist also nur eine reine Kopfsache und der Wille dazu, etwas verändern zu wollen. Außerdem habe ich in der Vergangenheit oft kein Land gesehen, da ich alle Tätigkeiten auf einmal sah und mich dies schlicht und ergreifend völlig überforderte. Jetzt denke ich wirklich nur noch in einzelnen bewältigbaren Arbeitsschritten und habe dadurch meine Erfolgserlebnisse nach getaner Arbeit.
Mittlerweile sind wir doch tatsächlich schon im Monat September angelangt! Ich wünsche Euch allen einen schönen Spätsommer, genießt noch die letzten Sommertage!
Dass Texte verschwinden, scheint ab und zu vorzukommen. Die Vermutung ist, dass das was damit zu tun hat, wenn vom Forum gerade ein Backup gemacht wird. Dann kommt auch mal eine PN nicht an. Weißt du noch, zu welcher Uhrzeit du ungefähr geschrieben hattest?
"hat er mir vor einigen Wochen etliche Bohrlöcher zugegipst, aber bis heute noch nicht abgeschliffen...An meiner Motivationsgabe muss ich jedenfalls noch arbeiten, denn einige Angelegenheiten kann und möchte ich ihm auch gar nicht abnehmen (z.B. Rasenmähen, handwerkliche Arbeiten usw.)."
Hier besteht immer die Möglichkeit, den Energieaufwand für den anderen zu verringern. Das mag einem erstmal missfallen, aber schlussendlich spart man sich dadurch eigene Energiekosten, wenn man sich überlegt: - jedesmal, wenn ich das unerledigte Ding sehe, ärgere ich mich, und Ärger frisst Energie - jedesmal, wenn ich durch das unerledigte Ding behindert werde, kostet mich das Energie (z.B. ich muss mir von anderswo eine Lampe mit Verlängerungskabel holen, weil die Beleuchtung im Keller nicht funktioniert.) - jedesmal, wenn ich den anderen darum bitte, dazu auffordere, mich gar mit ihm streite, kostet mich das immens viel Energie - jedesmal, wenn ich mich mit dem anderen schon darum gestritten habe, und danach wieder mit dem unerledigten Ding konfrontiert werde, steigern sich meine Energiekosten, denn neben den schon benannten Nachteilen kommt wachsende Hilflosigkeit, neuer Ärger, Frustration hinzu, und irgendwann geht es gar nicht mehr um das Dings, sondern um die Beziehung, die dadurch in Frage gestellt wird ("Warum behandelt er mich immer wieder so, warum tut er mir das an, warum kann er nicht einfach mal...sieht er nicht, wie wichtig das ist, und wenn er es wirklich nicht sieht, warum versteht er nicht, dass es MIR wichtig ist, oder sieht er sehr wohl, dass es mir wichtig ist, und unterlässt es absichtlich, um mich zu ärgern?")
Es mag also im ersten Moment ärgerlich sein, wenn man dem Herrn Gemahl die Bohrmaschine, die Leiter und die Dübel heranschaffen, und anschließend noch alle Hinterlassenschaften wieder beseitigen muss - aber wenn es erledigt ist, dann ist auch dieser Energiefresser-Rattenschwanz weg. Außerdem kann man dann den anderen wieder loben und sich bei ihm bedanken (auch wenn man dabei ein bisschen mit den Zähnen knirscht), und das sorgt dafür, dass er beim nächsten Mal leichter bereit ist, eine Handlung aufzunehmen.
Wie bei der Senkung der eigenen Energiekosten gilt also: Mach dem anderen die Arbeit energetisch so einfach wie möglich.
- Reduziere seine Vorbedingungs-Arbeiten Schaff Material und Werkzeug herbei, übernimm die anschließenden Reinigungsarbeiten
- Warte mit deiner Aufforderung, bis er in einer motivatorisch neutralen Position ist. Frag ihn nicht, wenn er auf der Couch liegt und Fußball guckt, sondern z.B. wenn er gerade von der Toilette zurückkehrt.
- Wenn möglich, kombiniere ein thematisch passendes Bündel von Aufgaben, so dass z.B. die Bohrmaschine nicht bei drei verschiedenen Gelegenheiten rausgekramt werden muss, sondern in drei Räumen drei Bohrmaschinenarbeiten direkt hintereinander ausgeführt werden.
- loben, bedanken, evtl eine kleine Aufmerksamkeit (z.B. eine Tasse Kaffee kochen)
Bsp Rasenmähen: Wenn ich will, dass mein Mann den Rasen mäht, schaffe ich alles Zeug vom Rasen weg (Bälle, Kinderspielzeug...) und verschiebe das Trampolin. Dann hole ich den Rasenmäher und die Kübel für das Grüngut aus dem Schuppen und stelle alles neben die Hofeinfahrt. Wenn er dann ankommt, stolpert er praktisch beim Aussteigen schon in den Rasenmäher hinein. Er ist dann noch in seinen verschwitzten Arbeitsklamotten, und ich kann mir sicher sein, dass er gleich anfängt zu mähen. Ich muss nicht mal was sagen, und er ist mir sogar noch dankbar, weil ich ihm den Teil der Arbeit abgenommen habe, der ihn am meisten nervt - während ich dankbar bin, dass ich nicht den Teil machen muss, der mich am meisten anstrengt.
Eigentlich logisch, aber warum brauchte ich hierzu so viele Jahre für diese Erkenntnis? Weil deinem Gehirn der Vergleich zwischen den beiden Arbeitsstilen gefehlt hat. Jetzt hat es ihn, und entscheidet sich automatisch lieber für den, den es als angenehmer kennengelernt hat. Logik kann dich dazu bringen, es entgegen deiner bisherigen Erfahrung auszuprobieren; die neue Erfahrung bringt dich dazu, es regelmäßig anzuwenden.
Jetzt denke ich wirklich nur noch in einzelnen bewältigbaren Arbeitsschritten und habe dadurch meine Erfolgserlebnisse nach getaner Arbeit.
Werte Elaine, bitte betrachten Sie sich hiermit offiziell als reprogrammiert
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Hallo, es wird mal wieder Zeit, das "bisschen Haushalt" etwas aufzufrischen...
Vielen Dank an Dich, liebe Sprudel für Deine Erläuterungen! Den damals verschwundenen Beitrag habe ich meines Wissens nach ungefähr in der Mittagszeit geschrieben, evtl. kurz nach 12 Uhr.
Heute bin ich rigoros am Ausmisten in der unteren Diele, da hat sich nämlich wirklich jede Menge Krempel angesammelt. Immer wenn mich etwas im oberen Bereich gestört hat, nahm ich es mit nach unten. Nur dort wusste ich eigentlich auch nie wirklich wohin damit....Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe keinen Bock mehr, deshalb fliegt jetzt ziemlich viel raus (Sperrmüll, Sozialkaufhaus). Ein großer Karton ist bereits gefüllt fürs Sozialkaufhaus. Weiteres wird heute noch folgen. Ich sehe nämlich momentan keinen richtigen Sinn darin, mich mit dem Überflüssigen zu belasten! Die passende Stimmung habe ich gerade dazu: WEG DAMIT!!!!!
Nachdem ich heute einen Anfang gefunden hatte, ging tatsächlich jede Menge voran. Vor der Diele grauste es mir schon seit längerer Zeit. Anderen Tätigkeiten gab ich definitiv den Vorzug. Aber heute war der richtige Zeitpunkt und mit dem vorläufigen Ergebnis bin ich jedenfalls zufrieden . Morgen werde ich noch weitermachen und dann wäre es hoffentlich geschafft. Es lichtet sich deutlich.... und ja, Sprudel Es machte sogar mittendrin Spaß!
Bea, weniger ist mehr - eigentlich wissen wir es alle - aber dennoch fällt es dem Jäger und Sammler in uns oft schwer, Dinge wieder loszulassen. Mittlerweile überlege ich es mir sehr gut, ob ich etwas unbedingt haben möchte, oder nicht. Im Zweifel kaufe ich eher nicht. Genauso suche ich mir bei der Kleidung nur noch vermeintliche Lieblingsstücke aus. Kneift mich z.B. schon etwas bei der Anprobe beim Ärmel oder fühle ich mich nicht damit wohl (Farbe), dann lasse ich die Finger davon. Genauso gehe ich inzwischen bei meinen Wohlfühlklamotten (u.a. auch Schlafanzügen) für zu Hause vor.
Nachdem mich einige Tage eine Erkältung ausgebremst hatte, leg ich heute wieder los! Die Routinen liefen aber trotzdem weiterhin prima. Das war früher überhaupt nicht so, daher bin ich erst mal erleichtert, dass ich nicht Berge von Wäsche bearbeiten muss oder stundenlang brauche, um die Küche wieder auf Vordermann zu bringen etc..
Bis vor wenigen Minuten war ich mit meinem Klamottenschrank (Frühjahr/Sommer) beschäftigt. Alle Sachen sind neu sortiert und dabei habe ich gleich aussortiert, denn was heuer bereits eine Schrankleiche war, brauche ich auch im nächsten Jahr nimmer! Jetzt werde ich noch meine Herbst/Winter-Anziehsachen durchforsten. Sicherlich findet sich hier auch noch was zum Loslassen. Schaden würde es nicht, denn der Schrank ist wirklich proppenvoll (dicke Winterjacken, Fleece-Sweatshirts usw.).
So, nun bin ich auch mit den Herbst-Winter-Klamotten durch. Hier bin ich ebenfalls fündig geworden. Insgesamt sind heute ca. 3 große Säcke voll geworden, obwohl ich sogar immer wieder im Laufe des Jahres ausgemistet habe! Gerade habe ich ein Stück Marmorkuchen vertilgt und jetzt mache ich es mir etwas gemütlich...
Gut, dass es dir besser geht. Und fleißig warst du auch. *Daumen hoch * Ich bekomme immer viele Sachen von einer Bekannten, weil ich bei der Stallarbeit und mit dem Hund auch viel aufbrauche. Aber letztes Jahr, habe ich auch 5 Säcke voll aussortiert. Das war richtig befreiend und ich konnte einen kompletten Schrank entsorgen.
"Schuhe gucken" hat ja für viele glaube ich, auch eine andere Bedeutung...
Liebe Grüße von Polly,
die meint: Getan, ist besser als perfekt!
Nichts verändert sich, bis man sich selbst verändert. Dann plötzlich verändert sich ALLES.