Liebe Beafluff, ja es hat sich viel getan bei mir. Es war auch ein langer und harter Weg. Wenn ich mir die Hilfe nicht geholt hätte, ich wäre mit Pauken und Trompeten unter gegangen. In zwei Wochen kann ich wieder zurück in meine Wohnung. Bin mal gespannt wie sie dann aussieht. Dann geht aber die Arbeit in ein neues Leben weiter. Ich mus ja dann lernen das es dann auch so bleibt. Aber dafür habe ich ja meine Betreuer, die mich in jeder Lage unterstützen. Im Moment jedenfalls geht es mir sehr gut. Danke für die Grüße von Polly, warum schreibt sie nicht? Bis bald LG babsy
sorry Polly, habe deine Zeilen über sehen. Es war ein schwerer Weg, das kannst du mir glauben. Ich mus noch viel an mir arbeiten, das es so bleibt. Viel Unterstützung durch die Familie habe ich dabei leider nicht, so wie ich es mir wünschte. Doch durch meinen Bruder, der mir immer wieder gut zu redet. Mein Sohn ist, wie ich gestern erfahren habe, davon genervt, wenn ich ihm von meinen Problemen erzähle. Soll er doch, es tut zwar weh, so etwas zu hören Aber davon lass ich mich nicht mehr runterziehen. Ja, ich habe mich sehr verändert, innerlich wie auch äußerlich. LG babsy
Weißt du, du warst für mich immer einer dere "Hardcore-Fälle" in diesem Forum. Eine, für die ich mir immer gewünscht habe, dass sie sich Hilfe sucht, weil das alleine nicht zu bewältigen ist. Ich gestehe, dass ich sogar ganz oft dich im Hinterkopf hatte, wenn ich einen Text für die Allgemeinheit, oder für jemand anderen geschrieben habe, dann war (ist) es manchmal für mich so, dass ich eigentlich zu dir gesprochen habe. Zu dir, und noch einer anderen Person, die hier auch oft mitliest, und sich nur ganz selten mal traut, sich zu Wort zu melden. Ihre Umstände sind ganz anders als deine, aber auf ihre Weise mindestens genauso hardcore. Für sie, und für dich, habe ich mir die Veränderung zum Guten immer am meisten gewünscht, und tue es noch.
Wir fingen damals an, dich zu allerwinzigsten ersten Schritten zu ermutigen, und diesen ersten Schritten sind (wie vorausgesagt) weitere gefolgt. Bis hin zu dem, dir Hilfe zu suchen, und sie vor allem auch anzunehmen. Das ist nicht fremdbestimmt, weil du selbst es wolltest, weil du gemerkt hast, dass du das brauchst, und dass es dir guttut und hilft. Fremdbestimmung wäre, wenn dich andere zu etwas drängen (oder auch überreden), das du im Innersten eigentlich nicht willst, aber du machst es trotzdem, damit dich die anderen in Ruhe lassen, nicht anmeckern, oder damit sie dich loben oder bezahlen, oder was auch immer. Du würdest also nicht für dich selbst handeln, sondern für sie. Und das tust du nicht. Du stehst in deiner Geschichte im Mittelpunkt, du lässt dir zwar dabei helfen, dein Leben wieder in den Griff zu bekommen, aber es ist und bleibt dein Leben, und deine Helfer respektieren das. Nichts davon entspricht nicht deinem eigenen Willen. Im Gegenteil, es ist nur dein Wille, der dich dahin gebracht hat. Die Entscheidungen, die du getroffen hast. Wir haben dir nur gezeigt, dass man keinen Siebenmeilenschritt gehen muss, um etwas zu verändern, sondern dass man den Weg zu mehr Lebensqualität auch in kleinen, bewältigbaren Schritten gehen kann. Also im Grunde kann man sagen, wir haben dir überhaupt eine Möglichkeit aufgezeigt, dich für mehr entscheiden zu können, als nur für das, was du bis dahin immer getan hattest.
Zu hören, dass du es aus deinem - wirklich tiefen - Tief hinausschaffst, macht mich sehr froh. Und ich bin glücklich, dass du mit uns geteilt hast, wie es nach der "Initialzündung" bei dir weitergegangen ist, einen kleinen Schritt nach dem anderen, und alle zusammen bewirkten dann die gewaltige - positive - Veränderung.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Liebe Sprudel, deine Zeilen haben mich sehr berührt. Es war ein langer und harter Weg, um einzusehen, das es ohne Hilfe nicht geht. Vieles war schon deshalb schwer, weil ich immer mal wieder jemand dieses Chaos zeigen musste. Das allein hat mich schon viel Überwindung gekostet, aber nur so konnte mir am Ende geholfen werden. Viele denken, Hilfe Betreuung Entmündigung, man bekommt alles vorgeschrieben und kann nichts mehr bestimmen. Das ist ganz und gar nicht der Fall. Die raten einem was man machen kann, aber die letzte Entscheidung habe immer ich selbst. Die AWO ist gerade für mich sehr gut. Durch die vielen Gruppen Angebote komme ich viel mehr raus. Ich habe auch einige Kontakte knüpfen können, was mir ja sehr gefehlt hat. Was ich noch sagen möchte, ich bin ja jetzt in einer anderen Wohnung. Meine ist ja entrümpelt und wird jetzt renoviert. Ich habe mit der Entrümpelung alles zurück gelassen, fange also bei null an. Aber das tut gut, der alte Ballast ist weg Auf in ein neues Leben. LG von babsy