Das mach ich. Und ich setz sogar noch einen drauf. Nachdem ich gerade darüber nachgedacht habe, wie ich das am besten umsetzen könnte, habe ich mich zu folgendem entschieden: ich mache keinen kategorischen Rundumschlag daraus, wie ich ihn eigentlich machen wollte (was ich ja auch tun kann, da ich all die Probleme nicht mehr habe, mit denen sich die anderen hier rumplagen) sondern ich mach das einfach mal so, als wär ich noch betroffen.
Ich teils in erträgliche Happen ein, und berichte dann immer, welchen Happen ich gemacht habe. Und wer Lust hat, kanns dann am nächsten Tag nachmachen.
Ich lege sogar direkt heute los, und liefere gleich mal ein Beispiel was mit "im Rahmen meiner Möglichkeiten handeln" gemeint ist:
Heute habe ich nachmittags zwei Termine, und - wie intern schon erwähnt - wurde mir mein Vormittag "zerschossen", weshalb ich nachmittags eher Feierabend machen will. Ich kann (=will) also nur ein sehr kleines Entrümpelprojekt machen.
Mein Projekt heute besteht daher darin, eine Dose auszumisten, die auf meinem Schreibtisch steht. Sie ist ca 15x10x8cm groß, besteht aus Weißblech mit Deckel und enthält allen möglichen Kruschpelkram, keine Ahnung, was alles genau. Mein Ziel: Sie soll nur noch Büroartikel und meine Tabletten beinhalten. Geschätzter Arbeitsaufwand: 5 Minuten.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Also, vorgenommen hab ich mir ja mein Kästchen. Was ist dann passiert?
Das Kästchen selbst hat weniger als eine Minute gedauert. Ich hab alles ausgeleert, und dann die Sachen wieder reingetan, die ich hier am Schreibtisch haben will und brauche. Dann hab ich noch Sachen hineingetan, die auf dem Schreibtisch lagen, und die ich auch brauche - die ich aber nicht offen herumliegen haben möchte, wie z.b. mein Ladekabel.
Dann hab ich den aussortierten Kleinkram in zwei kleine Plastikschälchen sortiert: Bleibt im OG/muss ins EG. Dann hatte ich noch drei kleine Teile Müll.
Aus der Küche hab ich mir zwei hübsche Dosen geholt, eine für die E-Zigaretten, die andere für meine Anti-Stressbälle. Dann hab ich alles, was ins EG muss, in eine Mini-Metzgerkiste gepackt, die hier gerade rumstand. Da fiel mir dann auf, dass der kleine PC am Nebentisch noch an ist, bin rübergerutscht, um ihn runterzufahren, und da seh ich, dass da noch eine Mini-Stereoanlage steht, die seit Monaten nicht in Benutzung ist, und noch nicht mal angeschlossen war. Die kam dann direkt dazu, sowie mein Pullover, und zwei nicht zusammengehörige Handschuhe, die meine Katze wohl ins OG geschleppt hat (tut sie ständig, auch mit Socken). Fazit: Auf meinem Schreibtisch ist nur noch, was ich wirklich brauche, und der Nebenschreibtisch ist komplett leer, außer Maus/Tastatur/Mauspad. Blick auf die Uhr: 4 Minuten Arbeit. Hinzu kommen allerdings noch die Wegsortier-Arbeiten. Auf die hab ich heute keine Lust mehr, aber ich nehme beim nächsten Pflichtweg (wenn ich auf Toi muss oder so) den grünen Korb mit nach unten. Wie ich mich kenne, werde ich 80% davon dann gleich noch ausräumen, weil ich sowieso schon weiß, wohin damit. Ausbeute: Eine volle Mini-Metzgerkiste Zeug, von einem Schreibtisch, von dem ich gesagt hätte: "Aber da ist ja eigentlich gar nix drauf". JETZT stimmt das auch
Morgen liebäugele ich mit einem von zwei größeren Projekten: Entweder meinen Frühstücksschrank, mit lauter Marmeladen, Honig etc drin vollgestopft, wo der Einlegeboden klebt und mich jedesmal nervt, wenn ich das Ding öffne (also mindestens zweimal am Tag), oder meine Kruschpelschublade, in die ich immer irgendwelchen Papierkram werfe, der nicht wichtig genug ist, um ihn nach oben zum Schreibtisch vordringen zu lassen, aber auch nicht so unwichtig, dass ich ihn gleich wegwerfen will (wie z.B. Coupons). Bei dieser Schublade nervt mich nicht nur, dass sie kaum noch zugeht, sondern dass ich darin auch kein Fitzelchen Papier finde, auf dem ich mal etwas notieren kann, wenn ich in der Küche bin.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Meine Entrümpel-Aufgabe habe ich heute direkt im Anschluss an die Routinen gemacht, da ich sowieso schon in der Küche war.
Entschieden habe ich mich für das Frühstücksschrank-Projekt. Warum? Weil ich wohl den geringeren Widerwillen hatte, also weil es für mich das einfachere Projekt war (da ist wohl wieder meine latente Angst vor Papier hochgekrochen). Ärgerlich bin ich deswegen nicht. Im Gegenteil. Ich hatte ja vereinbart, ich mache eins von beiden, und genau das hab ich gemacht.
Ich habe alle Sachen aus dem Fach rausgenommen und oben drüber auf die Küchenablage gestellt. Dann habe ich die leeren Fächer mit Backofenspray eingesprüht, das einwirken durfte, während ich die Gläser aussortiert habe. Sieben Gläser sind im Glasmüll gelandet. Drei Schokoladengläser mit Resten drin, drei angebrochene Marmeladen, die keiner mag, und ein kristallisierter Honigrest. Das Auswischen war ein Kinderspiel.
Dann hab ich überlegt, wie ich verhindern kann, dass das Fach in Zukunft wieder so vermüllt. Wie ist es denn überhaupt vermüllt? Ganz einfach: Jeder von uns schiebt neue Gläser oder die gerade benutzten Gläser vorne am Rand in den Schrank, wodurch die anderen Reihen nach hinten gedrückt werden. Wenn wir was rausnehmen, dann aber auch wieder nur hauptsächlich von vorne. Dabei übersieht man dann auch mal ein angebrochenes Glas, das zu weit nach hinten geschoben wurde, und bricht evtl sogar ein neues an. Warum tun wir das? Also ich tu das, weil ich keinen Bock habe mich zu bücken, bzw auf Knien vor dem Schrank zu sitzen, und da hinten drin rumzuwühlen. Folglich muss der hintere Teil besser erreichbar sein, und das Geschiebe darf keine Erfolgsstrategie mehr sein, bzw muss unnötig werden.
Die Kids stellen außerdem leergekratzte Gläser wieder in den Schrank zurück. Kann man glaube ich gut verhindern, indem man erst dann wieder neue Schokolade kauft, wenn sie einem mitteilen, dass das Glas leer ist bzw zur Neige geht.
Die klebrigen Flecken stammten übrigens von einer Honigflasche, deren Verschluss kaputt ist. Um zu verhindern, dass jetzt wieder alles verklebt, habe ich die Flasche in eine kleine Schale gestellt. Wenn sie alle ist, hat sich das Thema dann auch erstmal erledigt.
Anschließend habe ich mir noch zwei weitere Körbchen geholt. Das sind diese kleinen, rechteckigen 08/15-Körbchen, die es in jedem 1-Euro-Laden gibt. Davon hab ich immer ein paar auf Lager. Ein drittes Körbchen war schon vorhanden, das hab ich ausgeleert und ausgewaschen, dann entschieden, dass ich drei in derselben Farbe haben will, und es gegen ein drittes aus dem Lager getauscht.
Im unteren Fach hinten lagern jetzt Utensilien, die ich sehr selten brauche, wie ein Pürierstab-Aufsatz und die Knethaken für den Mixer. Dadurch, dass sie in dem Korb liegen, ist das Herausholen ganz einfach geworden. Vorne unten stehen die häufiger gebrauchten Utensilien (Elektromesser, Mixer, Pürierstab) in einem Korb. Oben hinten stehen die Vorratsgläser Marmelade, Honig, Erdnussbutter, und lose oben vorne die Gläser, die gerade in Gebrauch sind. Vier Stück plus die kaputte Honigflasche. Papas Kaffeefilter und Kaffeevorrat haben im unteren Fach an der Seite Platz gefunden, und der Sandwich-Maker passt haargenau oben an die Seite neben den Korb. Hätte ich gern andersrum gehabt, aber das untere Fach ist ein klitzekleines Stückchen niedriger als das obere, und da passt der Sandwich-Maker ums Arschlecken nicht rein.
Gedauert hat der ganze Spaß exakt neun Minuten. Deutlich weniger, als ich geschätzt hatte.
Vorhin musste ich runter, und bin prompt noch mal an den Schrank, um mich an dem Anblick zu ergötzen
Für morgen stelle ich mir zur Auswahl: - Die Schublade des Grauens (Papier...uaah) - Das Süßkram-und-Geschenke-Lager im Kleiderschrank (die meiste Arbeit) - Eine Reihe Vorratsregal im Hauswirtschaftsraum (viele Entscheidungen) - Kühlschrank ausmisten ohne auswaschen - vielleicht kommt dann allerdings schon der motivatorische Wendepunkt (die unangenehmste Arbeit)
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Bonus Ganz von allein ist gerade folgendes passiert:
Ich war damit beschäftigt, meinen Gehört-hier-nicht-hin-Korb auszuräumen. Da landeten dann aber plötzlich mehr Sachen drin, als rauskamen. Ich habe nämlich alles aus dem Gewürzregal genommen, was ich nicht benutze, darunter die Lavalampe, die da zwar hübsch hinzupassen schien, aber in der Praxis nie eingeschaltet wird. Für die finden wir sicher anderswo einen besseren Platz. Wo? Keine Ahnung, sehen wir dann.
Das wenigste war Müll, aber wenn ich z.B. einen Salz-und-Pfefferstreuer nicht hernehme, und eigentlich auch gar nicht schön bzw zu meiner Küche passend finde - warum soll ich ihn dann dort hinstellen?
Nun ist mein Gewürzregal wieder tipptopp. Dann mussten die Sachen aus dem Korb zum Teil in meinen weißen Bauernschrank. Davon hab ich zwei, einen weißen und einen braunen. Die werden als Lager für alles Mögliche benutzt, das die Kinder nicht in die Finger bekommen sollen - weil man beide abschließen kann. Also...die Schränke, nicht die Kinder. Büromaterial und Nähkästchenzeug aus dem Korb einsortiert, und dann eine Schachtel alte Knabbersachen entdeckt, die sicher keiner mehr essen mag, sowie Dekozeug. Das überflüssige Dekozeug hatte ich bereits angefangen, im Wäschezimmer zusammenzutragen. Völlig unsortiert, einfach nur alles was Deko ist, die ich gerade nicht aufstellen möchte, in eine Kiste geklatscht. Sortieren kann ich die ja immer noch, Hauptsache ich bekomme erstmal Überblick. Jetzt kamen da also noch diverse Dinge dazu, und am Ende war der Schrank nicht nur von allem Überflüssigen befreit, sondern ich dachte mir, dass ich die beiden großen, unteren Fächer in Zukunft hervorragend für meine Deko nutzen könnte. Da staubt sie nicht ein, geht nicht im Weg rum, und kann nicht kaputtgehen.
Im Wohnzimmer habe ich mir dann noch die Büromaterialschachtel geholt, die gestern auf meinem Schreibtisch zusammengekommen war. Es sind einige stumpfe Stifte dabei, die ich eigentlich nicht so in den Schrank stellen möchte,, weil man die dann sicher nie wieder rausnehmen wird. Deshalb habe ich mir vorgenommen, mal wieder alle Stifte durchzuspitzen, und ich möchte auf dem kaum genutzten Schreibtisch links von meinem (der jetzt so leer ist), eine Mal-und-Schreibecke einrichten. Da hätte ich dann nämlich auch immer einen Überblick, was die Kinder mit den Stiften treiben. Mal schauen, ob das funktioniert.
Jedenfalls kam ich dann irgendwie so an die Schreibtische und das schmale, hohe Regal, in dem mein Mann seine Fachbücher für die Arbeit lagert, und mir fiel auf, wie leer das Ding ist. Dafür stapeln sich aber diverse CD-ROM- und DVD-Schachteln auf seinem Miniregal daneben, man kann gar nicht lesen, was da drin ist. Die hab ich dann getrennt (Gamecube, DVD, PC) und richtigherum in das schmale Regal gestellt. Das Regal sieht nun wieder strukturiert aus, von seinem Schreibtisch ist ein Haufen Sachen verschwunden, und eine volle kleine Metzgerkiste + 2 Kartons steht für den nächsten Pflichtweg nach unten bereit.
Gut, diese Bereiche waren nicht vermüllt, und nur mäßig verrümpelt. Aber ich bin trotzdem erstaunt, wie leicht mir das von der Hand ging. Ich könnte jetzt auch noch in anderen Bereichen weitermachen, hätte sogar Lust dazu, aber andererseits denke ich mir, dass ich jetzt lieber noch die knappe Stunde PC spielen möchte (mehr als verdient!), denn danach muss ich schon wieder die Kids abholen, und dann habe ich bis heute Abend keine Ruhe mehr dafür.
Erschöpft oder gestresst fühle ich mich überhaupt nicht, was sicher zum größten Teil daran liegt, dass ich mich bewusst entschieden habe, während dieses Projekts das Putzen auf das absolute Minimum zu beschränken. Abgesehen davon kann ich mir sicher sein, dass mein Mann in Kürze auch anfangen wird, mitzumachen. Ich schätze, dass er heute zumindest einen Teil seines Schreibtisches machen wird. Der sieht nämlich jetzt im Vergleich zu den beiden anderen übel aus. Also, eigentlich ist er nicht wirklich schlimm, wäre ne Sache von ein paar Minuten, aber da die beiden anderen jetzt so gut wie leer sind, ist das die letzte echte Chaosecke im ganzen Zimmer, und die sticht schon unangenehm hervor.
Seltsamster Fund: In einer Dose mit Lebensmittelfarben fand ich eine winzige Tüte mit Kulleraugen-Aufklebern zum Basteln. Wer macht denn sowas?
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Noch ein Bonus ist passiert: Im Vorflur hängt ein altes Küchenregal, das ich mal für einen Euro aufm Flohmarkt geschossen hab, so ein richtig cooles altes Ding, in dem sogar so ein Abreißer für Folie befestigt ist. Wir haben es shabby türkis lackiert, mit Geschenkpapier verziert, und als Dekoregal in den Flur gehängt. Im Winter ist es im Vorflur arschkalt, also hab ich mich da nie länger als die nötigsten Sekunden aufgehalten. Außerdem rümpelt da alles voll von den Kisten, die mein Mann ständig von der Arbeit geliefert bekommt, und irgendwie kam dann wohl der Gedanke "Auf das Regal kommts da auch nicht mehr an". Heute nicht. Ich habs saubergemacht und ein paar Dekostücke rausgenommen, die mir nicht mehr gefallen. Eine Figur aus Neuseeland, die mir meine beste Freundin von dort mitgebracht hatte, fiel mir dabei in die Hände und weckte schöne Erinnerungen. Der kleine Schutzgeist wurde von Staub befreit und trhont nun wieder vor seiner Jakobsmuschel.
Meinem Mann habe ich es energetisch leichter gemacht, auszumisten, indem ich die leere Mini-Metzgerkiste auf seinen Schreibtisch gestellt habe. Der diskrete Wink mit dem Zaunpfahl. Mal gucken, ob er ihn annimmt. So - jetzt wartet mein frisch gebrühter Jasmintee auf mich
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Mein Mann kam mit bösen Nachrichten nach Hause. Seiner Mutter geht es wieder schlechter. Aus dem erhofften Freigang am Wochenende wird sicher nix. Das hat ihn ziemlich mitgenommen, die Kiste hat er nicht benutzt. Ich bin ihm nicht böse deshalb. Er hat einfach gerade andere Sorgen. Dafür hat er mir aber geholfen, die Süßigkeiten-Ecke im Schrank aufzuräumen. Das war ja mein Projekt für morgen, aber während des Kochens hatte ich ein bisschen Luft, und dachte: Ach, fängst schon mal an, bevor du jetzt hier blöd rumstehst und dem Essen beim Blubbern zuguckst. Zu zweit ging es ganz schnell. Viel weggeworfen haben wir nicht, nur einige Umverpackungen, und ansonsten nur alles ordentlich reingestapelt. Der Pappkarton von oben aus dem Schrank hat perfekt in das Fach gepasst und enthält jetzt bunt gemischten Süßkram. Und ich habe festgestellt, dass ich sehr viele Kekse habe, von denen ein Teil zu Pralinen verarbeitet wird, und ein Teil zu Kühlschranktorten-Böden. Tja, also hab ich irgendwie mein Soll für morgen schon erfüllt. Das heißt: Alles kann, nichts muss. Vielleicht doch die Schublade des Grauens? Nur mal Altpapier rausfischen? Auf jeden Fall hab ich beim Aufräumen des Büromaterials ein Päckchen Haftnotizzettel gefunden, die ich mir unten hingelegt habe. Also kann ich immerhin schon mal wieder was notieren, wenn ich in der Küche bin. Der Rest wird sich morgen zeigen.
Ich geh jetzt ins Bett
Euch allen eine gute Nacht und angenehme Träume!
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Zwischen acht und neun hab ich "auf Sicht" gearbeitet, d.h. ich habe mir immer dort die nächste Aufgabe vorgeknöpft, wo mich das Ende einer Aufgabe hingeführt hatte. Das fing damit an, dass ich vor der Haustür feststellte, dass Schnee und Eis jetzt so weit verschwunden sind, dass ich Laub und Blumenerdekrümel endlich zusammenfegen konnte, weil es trocken genug war. Zwei Zierkürbisse hab ich dabei auch gleich entsorgt, weil sie nach dem Frost dunkle Flecken bekommen hatten. Der Hauseingangsbereich ist jetzt zwar noch nicht entrümpelt, aber er sieht wieder anständig aus, was mich sehr freut. Im Vorflur hab ich - nachdem ich gestern schon das Dekoregal gemacht hatte - auch mal wieder aufgeräumt, und dann meinem Mann eine WhatsApp geschrieben, dass schon wieder fünf Kartons gekommen sind, und wenn sein Chef nochmal jammern sollte, dass er immer "so zögerlich" bestellt (LOL), dann soll er ihm ausrichten, dass ihn seine Frau mit der Scheidung bedroht, wenn es noch mehr werden sollte. Er hat mir dann geantwortet, dass er verspricht, heute alles auszupacken und ins Lager einzusortieren.
Milch, die die Kinder heute morgen auf der Anrichte stehen gelassen hatten, führte mich zum Kühlschrank, und weil ich da sowieso schon stand, hab ich den auch gleich aussortiert. Der motivatorische Wendepunkt kam dann noch nicht. Ich war froh, als schon mal alles entsorgt war. Ich werde mich also fachweise motivieren müssen, den Kühlschrank zu reinigen. Da ich mir aber nicht mehr vorgenommen hatte als das, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Als die Anrichte wieder komplett leer war, hab ich mir gesagt, ich sortier jetzt schon mal das Altpapier aus der Schublade, denn jetzt habe ich gerade Platz, und es war noch nicht mal neun, also durchaus noch Zeit. Hab alles raus, Schublade ausgewischt, und angefangen. Der Berg wirkte demotivierend, aber ich will ja meine Anrichte wieder benutzen können, und einfach alles zurückwerfen kam nicht in Frage. Neben Altpapier waren die größten Stapel "Kinder" und "Bedienungsanleitungen", gefolgt von "Gutscheine". Also nichts Schlimmes, obwohl ein, zwei unangenehme Blätter dabei waren, die sich jedoch schnell als veraltet und erledigt entpuppten. Jetzt geht es mir besser. Ich weiß, dass in der Schublade keine übersehenen Rechnungen lauern. Es ist halt einfach nervige Fitzelarbeit, und man weiß anfangs nicht, was als nächstes kommt. Ob nicht doch ein dicker Klops dabei ist. Die Bedienungsanleitungen hab ich unbesehen in eine Schachtel gelegt, weil mir gerade nicht einfällt, wo die eigentliche Schachtel dafür ist. Ich will aber keine Zeit mit suchen verschwenden, also sage ich mir, dass die schon wieder auftauchen wird. Wenn ich alles beisammen habe, kommt auch das an die Reihe. Genau wie meine Hausapotheke, die ich nicht ausmisten mochte, solange im Haus so viele Medikamente kreuz und quer verteilt waren.
In der Schublade befinden sich jetzt also noch etwa 20 unsortierte "Kinder-Zettel", also gemalte Bilder, Einladungen, von denen ich mir die Telefonnummern notieren möchte usw, und eine Klarsichtmappe mit Gutscheinen, die ich mir auch noch nicht angesehen habe. Dann noch mein Tesafilmhalter, weil es sich bewährt hat, den genau dort aufzubewahren - und das wars. Ich hatte übrigens drei von diesen Haftnotiz-Blöcken in der Schublade...
Kuriosester Fund: Zwei OVP Zahnputz-Kontroll-Tabletten. Diese Dinger, die einem den Mund dort verfärben, wo man nicht richtig geputzt hat.
Sehr stark ist mir heute aufgefallen, wie wichtig Rangier-Körbe für mich sind, wenn ich solche Arbeiten mache. Sie lösen für mich zumindest temporär die Frage "Wohin damit", und helfen mir dabei, nicht zu mogeln. Wenn man natürlich alles nur in einen Karton wirft, und den dann unsortiert in irgendeine Ecke stopft, ist das sicher nicht hilfreich. Aber ich würde ohne den Korb Sachen, die sowohl "hier", als auch "woanders" aufbewahrt werden könnten, einfach "hier" lagern, damit ich nicht tausendmal kreuz und quer latschen muss. In dem Fall ging es um Ladekabel. Die könnten wohl auch in der Schublade beheimatet sein, das wäre nicht unpraktisch. aber da die Schublade sowieso dazu neigt, regelmäßig zu verschlonzen (was sie ja auch ausdrücklich darf - es ist schließlich meine Kruschpelschublade!), möchte ich darin so wenig wie möglich fest aufbewahren. Am besten wäre, wenn sie nach jedem Aussortieren komplett leer wäre. Der Tesafilm ist die Ausnahme. Also ohne Korb hätte ich die Kabel wohl wieder zurück gelegt - was gemogelt gewesen wäre. Mit Korb hab ich sie stattdessen dort reingelegt, und das Problem "wohin damit" auf "ist mir egal, jetzt ist die Schublade dran" verschoben. Nur lasse ich den Korb dann natürlich nicht ewig stehen (das wär schließlich auch gemogelt). Er enthält jetzt schon wieder einiges mehr und steht wieder bei Herrn Sprudel auf dem Schreibtisch, weil das meiste was mit Elektro zu tun hat, und das ist sein Hoheitsgebiet. Dafür habe ich allerdings seinen Schreibtisch schon von Müll befreit, und gestern hab ich schon die Medikamente im Vorbeigehen aufgeklaubt und nach unten gebracht. Mir ist aufgefallen, dass er seine Teebeutel auf Taschentücher legt, und dann bleiben die da einfach liegen. Nach ein paar Tagen sieht das sehr zauberhaft aus. Ich werde ihm also ein Schälchen hinstellen, in das er die Teebeutel stattdessen legen kann. Das funktioniert schon mit den Kaffeepads gut. Außerdem braucht er ein Körbchen, in dem die Lieferscheine gesammelt werden können. Überall fliegen diese blöden Lieferzettel herum. In seinem Auto, in der Garage, im Vorflur, sogar in die Schublade war einer hinein geraten (was eigentlich nicht sein soll). Am besten wäre wohl, dieses Körbchen im Vorflur aufzustellen, um das Problem schon im Keim zu ersticken. Mal schauen, ob es sich bewährt - und was sich dafür eignet, denn kaufen möchte ich gerade nichts. Wir haben sicher noch etwas Passendes. Es muss nur gefunden werden.
So, nun frühstücke ich mal gemütlich was und schaue eine Folge. Die dauert sicher länger als mein Frühstück, und deshalb werde ich wohl noch ein paar Stifte spitzen. Müssen ja nicht alle auf einmal sein. Ich habe mir den Tisch-Anspitzer meines Sohnes geliehen, damit sollte das ein Kinderspiel werden. Gedanklich beschäftige ich mich schon damit, wie ich den Schreibtisch zur Kreativecke umfunktionieren kann, ohne dass Millionen Kleinteile offen herumliegen. Ich würde gerne die Buntstifte nach Farben sortieren, aber das Ganze müsste mit einem Deckel verschließbar sein, und darf nicht den halben Schreibtisch einnehmen.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Stifte hab ich nicht angespitzt, aber die Folge auch nicht fertig geschaut. Stattdessen hab ich die Kaffee-Ecke sauber gemacht. Wasserkocher entkalkt, die Kaffeemaschinen abgestaubt, den Tisch geputzt, und das Tablett, auf dem die Tassen lagern, abgewaschen. Als ich die Fensterbank fast ganz abgeräumt hatte, kam der motivatorische Wendepunkt: Energetisch wird es nicht mehr günstiger als jetzt, um das Fenster zu putzen. Also hab ich das gemacht. Es ist eigentlich zu kalt dafür, das Ergebnis war entsprechend nicht besonders, aber besser als vorher. Irgendwann im Winter war ein Vogel dagegen geknallt, und es klebten Federn am Glas, ein Anblick, der mich jeden Tag genervt hat. Jetzt sind sie weg. Die Küche schaut jetzt schon super aus, obwohl ich noch lange nicht fertig bin, denn es fehlen ja noch jede Menge Schrankinhalte.
Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, Stück für Stück vorzugehen, weil dadurch kein Chaos ausbricht. Man merkt eigentlich kaum, dass ich gerade am "Großentrümpeln" bin. Weder sieht mans im Haus, noch merkt man es mir an. Bin null gestresst, im Gegenteil, ich bin voller Elan, und freue mich über die wachsenden Erfolge.
Zwischendurch hab ich vorhin noch die fertige Wäsche in den Trockner gesteckt (ein Hoch auf den Trockner, ich liebe ihn!), und die Spülmaschine (auch heißgeliebt) mit allem möglichen vollgestopft, damit es sich lohnt, sie zu starten. Zwei Orchideen hab ich wieder hübsch gemacht. Die schöne große hat die weniger schöne auf der anderen Fensterbank ersetzt, und diese ist ins Bad gewandert. Nun ist die Kaffeeecke ein bisschen nüchtern, aber dafür auch nicht mehr so vollgestopft. Ich freunde mich immer mehr mit der Idee an, am Schluss das Dekospiel zu spielen, und ich möchte wieder mehr Pflanzen. Mir sind über den Winter mehrere eingegangen, und das wäre eine schöne Belohnung. Apropos Belohnung: Ich habe mir eine neue Tastatur gegönnt, auf der es sich sehr angenehm schreiben lässt, und ein neues, altes Spiel. Außerdem ist für Samstag DSA geplant, wofür leider noch nicht alle zugesagt haben, und das Wochenende drauf gehts in das Musical "Die Schneekönigin".
Die kleine Schale für meinen Mann hab ich ihm hingestellt, und bei der Gelegenheit Verpackungs-Papiermüll von seinem Schreibtisch entfernt. Ich glaube, er braucht auch so eine Kruschpeldose wie ich, dann fliegt nicht alles lose rum. Es wird bestimmt etwas geeignetes auftauchen. Ansonsten hole ich mal ein, zwei hübsche Schachteln vom 1-Euro-Laden.
So, nun muss ich los, die Kids abholen. Ich weiß nicht, ob heute Nachmittag noch was geht oder nicht. Vorgenommen hab ich mir jedenfalls nichts, aber vielleicht packt es mich ja noch mal
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Ein großes Entrümpelprojekt hab ich heute nicht mehr gemacht. Ich liege ja sowieso schon weit über dem Soll. Nur ein bisschen "Vollendungsarbeiten". So habe ich z.B. zwei bessere Plätze für meine kleinen Palmen gefunden, und die Lavalampe steht jetzt auf dem leeren Schreibtisch. Mir fällt auf, dass das Wohnzimmer sehr kahl ist. Das ist zwar praktisch beim Sauberhalten, aber der Raum ist sehr zweckmäßig und es mangelt an Individualität und Gemütlichkeit. Was ich dagegen unternehmen soll, weiß ich noch nicht. Ist nur ulkig, in anderen Bereichen will ich weniger Zeug haben, und hier hätte ich gern mehr...
Am späten Nachmittag fiel dem großen kleinen Sprudel plötzlich ein, dass er für einen Schulfreund, der seit drei Tagen krank ist, die Hausis mitgenommen hat. Das hätte er mal sagen sollen, als wir noch am Kiga standen, denn von dort sind es nur 200m. Stattdessen mussten wir extra noch mal hingurken...
Während wir noch unterwegs waren, rief mein Schwager an: er ist auf dem Weg ins KKH, der Schwiemu geht es nach der scheinbaren Besserung plötzlich wieder deutlich schlechter - schlecht genug, um sich ernsthaft Sorgen zu machen. Am Freitag soll ein operativer "letzter Rettungsversuch" unternommen werden, und wenn der scheitert, muss das Auge raus... Mein Mann sackte daraufhin erstmal total in sich zusammen, fährt rechts ran, wir steigen aus und rauchen eine, während er versucht, seine Gedanken zu ordnen. Ich frage ob er jetzt hinfahren will. Nein, aber morgen auf jeden Fall. Der klägliche Rest des Nachmittags ging dann dafür drauf, zu organisieren, dass wir morgen Nachmittag ins KKH fahren können. Anschließend haben wir die Kinder mit den Resten der Schinkennudeln gefüttert, uns selbst totes Tier in Panade knusprig gebraten und Tee gekocht, und jetzt gedenke ich, meinen - wieder einmal wohlverdienten - Feierabend zu genießen. Die Stifte können mich grad mal, ich will lieber spielen als fernsehen, und dabei hab ich nunmal keine Hände frei, um was anzuspitzen.
Morgen wird ein kurzer Vormittag, gefolgt von einem langen Nachmittag außer Haus. Irgendwas will ich trotzdem erledigen. Ich weiß noch nicht genau was, es wird auch sicher nur eine Kleinigkeit, aber ich seh das als Challenge, die ich zu meistern gedenke.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.