"Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein." - Beppo Straßenkehrer aus Momo, Michael Ende
Ich wollte damit relativieren. Dass mal wirklich alles, alles, alles gemacht ist, halte ich für unrealistisch. Aber den Alltag im Griff haben, und dass die Bude so aussieht, dass man jemanden reinlassen kann, ohne sich in Grund und Boden schämen zu müssen - das ist wirklich machbar.
Der Schlüssel dazu ist, wie ich es auch kürzlich jette erklärte, dass man sich wenige Minuten vom Tag abzwackt, um einen kleinen Bereich in Ordnung zu bringen. Schubladen, Fensterbänke, Nachtkästchen usw. Eins nach dem anderen, aber jeden Tag eins. Sagen wir, es gibt 250 solche Ecken in deinem Haushalt - dann bist du in 250 Tagen einmal durch. Das ist noch nicht mal ein Jahr...
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Klingt logisch! Ich versuche das mit dem Abzwacken nochmal.
"Man muss immer nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein." - Beppo Straßenkehrer aus Momo, Michael Ende
Also, es heißt, die Schwiemu werde morgen vorläufig entlassen, da ihr OP-Termin auf irgendwann Anfang August verlegt werde (vermutlich wegen zu schlechter körperlicher Verfassung?). Es hieß aber auch, dass sie noch bleiben müsse, und die OP schon nächste Woche wäre. Mit diesen zwei Infos leben wir jetzt, und bereiten uns darauf vor, dass sie morgen heimkommt. Die Männer fahren hin, um sie abzuholen, und ich bleibe mit den Kindern im Haus meines Schwagers, wo ich Mittagessen vorbereiten werde. Es gibt chinesisch, das hat sie sich gewünscht.
Hier im Haus gab es noch ein bisschen was zu tun, und perfekt ist es nicht geworden, aber alle haben mit angepackt. Der Besuch wird keine unangenehmen Überraschungen erleben, und das ist okay. Man hätte nochmal das Katzenklo reinigen können, aber es steht direkt vor einer alten Balkontür, die ebenerdig eingebaut wurde, um an die Wäschespinne zu gelangen, ohne ums Haus rumlaufen zu müssen. Da wir die Spinne nicht nutzen, ist die Tür immer zu, aber sie steht im Sommer immer auf Kipp, damit der Klomief abziehen kann. Es wird also gehen.
Jetzt gleich müssten die Leute eintrudeln. Das Pärchen neigt zur Unpünktlichkeit, der Single ist eigentlich immer pünktlich. Herr Sprudel wird dann den Grill anschmeißen. Nudelsalat und grüner Salat sind fertig, Fleisch, Grillsoßen und Baguettes stehen bereit, und danach kann das Spiel starten.
Den größten Teil des Nachmittags habe ich damit verbracht, einen ungefähren Ablauf zu konstruieren (man weiß nie genau, was die Spieler tun, also ist es sinnlos, das minutiös durchzuplanen), und vor allem detailreiche Gebäudepläne gezeichnet, da ich mir sicher bin, dass sie das alte Krankenhaus, in dem ihr Gruselabenteuer stattfinden wird, früher oder später erkunden wollen. Ich bin schon sehr gespannt auf den heutigen Abend, denn ich habe wie gesagt noch nie ein Abenteuer in der Realwelt gespielt, wo man z.B. ins Internet gehen und Infos suchen/überprüfen, oder einfach mal eben miteinander telefonieren kann. Am unsichersten bin ich mir, ob uns ein Spielabend reichen wird. Da muss ich ganz schön auf die Tube drücken, aber die Spieler sind alle eher behäbig, detail- und dialogversessen. Und sie können vor allem stundenlang Pläne schmieden, bevor sie einen in die Tat umsetzen.
Jedenfalls bin ich frisch geduscht, der Tisch ist vorbereitet, die Bude so schick, dass wir morgen nichts darin tun müssen, der Kühlschrank ist voll, die Katzen schläfrig, die Kinder spielen friedlich...was will man mehr
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Der Rollenspielabend war total gelungen, wir hatten alle megaviel Spaß, und auch der Gruselfaktor war ordentlich hoch - was bei dieser Gruppe normalerweise ein bisschen schwierig ist. Hinterher habe ich sogar WhatsApp bekommen, in denen sich für den super gestalteten Abend bedankt wurde! Außerdem waren alle ganz begierig darauf weiterzuspielen, und so steht der nächste Termin bereits in 14 Tagen!
Gestern haben mein Mann und mein Schwager dann die Schwiemu aus dem KKH abgeholt. Keiner weiß jetzt wirklich, wann die OP stattfindet, aber da die Ärzte und Schwestern sie ja lang genug kennen und wissen, dass sie daheim viel Unterstützung hat, und jederzeit ins KKH gefahren werden kann, falls etwas sein sollte, haben sie ihr noch ein paar Tage daheim gegönnt, bis es losgeht. Ich bin derweil mit den Kindern drüben geblieben und habe Chinesisch gekocht. Nachdem wir das Gemüse schon besorgt hatten, hatte es ja geheißen, dass die Schwiemu am Sonntag doch nicht kommt, und auf dem Stand waren wir noch, als wir am Samstag früh unser Grillzeug geholt hatten. Also haben wir kein Fleisch für Sonntag mitgenommen - und hätten es dann doch gebraucht. Kurzerhand entschlossen wir uns, übrig gebliebenes rohes Grillfleisch und die abgegrillten Reste zu verwenden. Eine Notlösung, die hervorragend gelungen ist! Ich werde in Zukunft nur noch Fleisch mit Grillmarinade verwenden. So viel zarter und aromatischer!
Gestern Abend im Spiel auf dem schwierigen neuen Raid wurde ich damit überrumpelt, eine Hauptrolle einnehmen zu müssen, was ziemlich unfair war, da ich noch nie eine ähnliche Aufgabe in dem Spiel übernommen habe (einen Boss tanken, falls das jemandem was sagt), und überhaupt erst einmal in dieser Spielzone gewesen bin - und da hatten wir es auch nicht geschafft, den Boss zu erledigen. D.h. ich wusste nicht mal, wie die Mechanik abläuft, wenn jemand tankt, der es kann. Das ist ungefähr so, als würde man jemandem, der Friseur gelernt hat, die Zutaten für eine dreistöckige Hochzeitstorte hinstellen und ihm sagen, er soll die jetzt mal backen, ohne dass er wenigstens mal ein Bild gesehen hätte, wie die Torte am Ende aussehen soll. Und derjenige hat übrigens Friseur gelernt, weil er nie im Leben Konditor werden wollte... Ich habs trotzdem versucht, und auch wenn es nicht geklappt hat, muss ich mich dafür von meinem Schwager nicht vor einem Dutzend Mitspielern demütigen lassen. Tja, nachdem mir die Laune deshalb ziemlich verhagelt war, bin ich zeitig ins Bett und habe dort noch gelesen. Dann bin ich ziemlich flott eingeschlafen - und um 2:30 sprang plötzlich mein Hirn an, ich war glockenwach - und stinkwütend. Immer mehr Situationen fielen mir ein, in denen ich mich über ihn geärgert habe, seine ganze Art, diese Respektlosigkeit, sein ganzer beschissener Charakter. Das wurde dann auch in den nächsten Stunden nicht besser. Ich hab versucht, mich abzulenken, über was anderes nachzudenken - und bin irgendwie immer wieder dorthin gedriftet. Körperlich zu müde um aufzustehen, und im Gehirn Dauerstrom. So hab ich das seit Jahren nicht mehr gehabt. Außerdem hat mein Mann geschnarcht wie ein Sägewerk, eins der Kinder hat dauernd gehustet, und Greebo hat mir ein paarmal in die Zehen gehackt. Also eine echte Scheißnacht. Im Morgengrauen bin ich dann noch mal eingedusselt, und als der Wecker klingelte, war ich klatschnass, total erschöpft und zu nichts zu gebrauchen. Da der Kleine sowieso so viel gehustet hatte, lag es nahe, die beiden für heute mal krankzumelden. Durchfall, wollte ich sagen, aber man hat mich am Telefon nicht mal nach den Gründen gefragt. Es ist ihr erster Fehltag in diesem Schuljahr. Das lässt sich wohl verkraften. Morgen gehen sie natürlich wieder.
Nachdem ich bis halb zehn geschlafen hatte, habe ich dann im EG alles vom Wochenende nachgeholt. Wir hatten noch nicht mal das Schlachtfeld vom Grillabend beseitigt, und ich musste zwei Maschinen durchjagen und einen Haufen große Schüsseln und Pfannen von Hand spülen. Über zwei Stunden habe ich mich in der Küche rumgeplagt, nebenbei die WaMa angestellt, zwischendurch mal eine geraucht und einen Kaffee getrunken, die Kinder den Müll raustragen lassen, weil ich noch nicht mal richtig angezogen war. Dann bin ich unter die Dusche gehüpft, um wieder ein Mensch zu werden, aber schon nach kürzester Zeit war ich wieder schweißnass und hätte glatt nochmal duschen können.
Um erstmal wieder zu trocknen bin ich dann an den PC und habe hier meinen Eintrag verfasst. Als ich ins WoZi kam, dachte ich erst nur: "Ach du Scheiße, siehts hier schlimm aus!", aber nachdem der Rauf-Runter-Korb jetzt proppenvoll ist, ist es eigentlich schon wieder ganz annehmbar. Gleich noch das Bett machen, und dann sollte ich am besten staubsaugen, das würde gerade am meisten bringen.
Achja, meine Fenster, am Samstag frisch geputzt, sehen heute alle schon wieder aus wie Schwein. Es ist un-fass-bar.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Heute war die Katze endlich beim Kastrieren. Sie ist jetzt wieder zuhause und frisst gerade etwas. Ich bin froh, dass das Thema damit abgehakt ist.
Gestern Abend war wieder Raid, diesmal ein einfacher, in dem schon alles bekannt ist. Und prompt ging es wieder los. Nach dem ersten Spruch sagte ich zu meinem Mann: "Hörst du? Genau sowas mein ich." Er sagt nix. Beim zweiten Spruch sag ich: "Noch ein dummer Spruch und ich schalte ihn stumm." Wohlgemerkt, ich hatte bis dahin kein Wort gesprochen außer "Hallo zusammen", habe nichts auf seine dummen Sprüche erwidert, ihm auch sonst keinerlei Grund geliefert, sich verbal auf mich zu stürzen. Der dritte Spruch ließ trotzdem nicht lange auf sich warten, und mein Mann blaffte ihn zwar dann an "X, du übertreibst es gerade!", aber ich hab ihn trotzdem stummgeschaltet. Als er sich dann ne Stunde lang zurückgehalten hatte (er hat gar nicht gemerkt, dass ich ihn stummgeschaltet hab), habe ich wieder umgeschaltet, und er hat dann auch nichts mehr gesagt. Aber ich wurde nach dem Raid darauf angesprochen, auch was vorgestern los war, warum ich da einfach ohne Tschüss zu sagen off gegangen bin. Da habe ich dann gesagt, dass das nix mit dem Raid zu tun hatte, sondern damit, dass ich mich nicht blöd anlabern lassen muss, weil ich es nicht geschafft habe zu tanken. Es entstand dann eine ganz interessante Diskussion: Während die einen natürlich meinten, dass das doch bestimmt nur Spaß sei, stellten andere fest, dass er schon auffallend häufig fiese Sprüche gegen mich ablässt, und dass sie das gestern von ihm auch richtig assi fanden. Der eine, dem dann von dem Vorfall von vorgestern nur berichtet wurde, meinte sogar, wenn er an meiner Stelle gewesen wäre, hätte er wohl spontan den Klan verlassen. Ich meinte daraufhin nur, dass ich mich von ihm nicht vergraulen lasse, weil ich gerne mit den Leuten im Klan spiele, und auch weiter spielen will. Ich bin nun gespannt, ob sich da jetzt jemand einmischen wird, wenn die nächsten dummen Sprüche kommen. Und die werden kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber ich bleibe dabei: Ich schieße nicht zurück, sondern setze ihn durch mein stur freundliches Verhalten nur für jedermann klar erkennbar immer weiter ins Unrecht. Mit der Strategie bin ich immer gut gefahren.
Im Haushalt ist heute praktisch gar nichts passiert, außer dass ich die Einkäufe verräumt habe. Es war auch nicht gerade bitter nötig, aber man hätte schon den einen oder anderen Handschlag tun können. Dafür hab ich ausgiebig Sozialkontakte gepflegt (z.B. heute Morgen fast ne Stunde mit der besten Freundin telefoniert), war mit den Kids ganz lange auf dem Spielplatz, habe dort mit einer Mama Telefonnummern getauscht, damit sich die Kids in den Ferien mal miteinander verabreden können, und die Katze musste ich ja dann auch wieder abholen. Die Jungs spielen gerade mit den Nachbarskindern, Herr Sprudel ist auf dem Heimweg (fährt aber noch min. 45 Minuten), es geht demnächst mal an die Zubereitung des Abendessens, und das wars dann für heute. Zumindest waren wir ja auch den ganzen Tag über kaum daheim, sodass es nicht schlimmer geworden ist. Ein Tag Stillstand, und morgen drehen sich die Räder wieder, zumindest am Vormittag. Am Nachmittag gehen wir wahrscheinlich ins Schwimmbad.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
na so ein Tag Ausfall ist ja auch nicht die Welt. Ich hab jetzt schon ne ganze Zeit Ausfall - zumindest ich habe ich das Gefühl von Ausfall und dennoch ist hier keiner versumpft oder im Dreck stecken geblieben. Soweit, so gut............. Hauptsache ich baue keine Berge auf. Also was solls.
Tschüssi Sabine
Irgendwie ist das dass Leben das passiert während ich beschäftigt bin die Spuren vom Leben zu beseitigen
Gestern war ich sehr fleißig, habe aber nur das EG wirklich zufriedenstellend bearbeitet. Im OG habe ich mich noch nicht mal viel aufgehalten, geschweige denn, groß was getan. Dann war ich nass geschwitzt und es war ohnehin beinahe Feierabend.
Heute hatte ich schon wieder kurzen Vormittag, der noch kürzer wurde, weil ich zur Bank, einkaufen und bei jemandem vorbeifahren musste (wo ich zu nem Kaffee genötigt wurde ) und dann hatte ich daheim nur ne knappe Stunde Aufenthalt. Nach der Schule bin ich mit den Kids noch gut zwei Stunden auf dem Spielplatz geblieben, und als wir dann nach Hause kamen, habe ich zumindest die Küche aufgeräumt, mich um die Wäsche in allen Stadien gekümmert, Müll entsorgt usw. Im Moment nervt mich hier am meisten, dass die Kinder mal wieder alles stehen und liegen lassen, wie sie lustig sind. Und dann hauen sie ab nach draußen, so dass ich ihnen halt auch nicht nachjagen kann, um sie dazu anzuhalten, sich um ihren Kram selbst zu kümmern. Ihre Schmutzwäsche lasse ich inzwischen demonstrativ vor dem Kleiderschrank liegen, in die Zimmer gucke ich schon gar nicht mehr richtig, und was mir außerhalb davon in die Finger fällt, lege ich in den Kinderzimmern auf die Ablagen neben den Türen. Aber kaum dreht man sich einmal um, findet man den nächsten Mist. Vor allem von ihren Snackorgien in der Küche. Hier ein leeres Milchglas, dort ein Schälchen mit halb aufgegessener Müslipampe, leergekratzte Joghurtbecher, Brezenkrümel, benutzte Brotmesser, dazu zerknülltes Leergut, Schulzeug, Schuhe...
Eine der Katzen hat letzte Nacht in mein Bett gepieselt (ich vermute, es war die operierte Madame, aus Rache vielleicht, oder weil sie zu schlapp war, um aufs Klo zu gehen, das passiert nämlich sonst NIE!), da fiel dann extra Wäsche an, und das Bett blieb ungemacht.
Kochen muss ich nachher noch, worauf ich gerade überhaupt keine Lust habe.
Oben ist soweit eigentlich alles aufgeräumt, aber halt dreckig. Herr Sprudel muss ein paar Dinge verräumen, vorher weigere ich mich zu saugen, weil mir das zu umständlich ist, und ich den ganzen Dreck sowieso nicht erwische. Aber was bringt es, sich aufzuregen? Morgen ist der letzte Schultag, die Kinder sind schon voll in Ferienstimmung, hatten seit Anfang der Woche keine Hausis mehr auf, und dann gehen wir das alles hier hoffentlich tiefenentspannt an, wenn ich ein bisschen länger schlafen kann und nicht gefühlt alle paar Minuten wieder losgurken muss, um Taxi zu spielen.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.
Der Ventilator läuft auf Maximum. So oft habe ich hier gesessen und meinen Mann gebeten, den wegzudrehen, weil ich es als unangenehm empfand. Jetzt spüre ich den Luftzug nicht mal - als ob er gegen eine Flammenwand anpustet...
Es ist viel zu heiß, um etwas Produktives zu tun. Ich beschränke mich auf Handgrifftätigkeiten, und ansonsten wird gegammelt. Heute Nachmittag soll angeblich ein Gewitter kommen, das für etwas Abkühlung sorgt. Mal sehen, ob danach ein bisschen mehr geht. Morgen bekommen wir Besuch, mit dem wir grillen wollen. Wir haben alles nötige dafür eingekauft, heute essen wir Reste von gestern (aus Wurstresten zusammengekloppte Schinkennudeln und ein frischer, eiskalter Gurkensalat), und morgen werden wir ebenfalls nur das nötigste tun, damit die Bude besuchsfein wird.
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Das Gewitter kam, aber es sorgte kaum für Abkühlung. Zwischendurch kam ab und zu ein kühles Lüftchen hereingeweht, aber das hat einem irgendwie nur einen Geschmack darauf gegeben, wie schön es sein könnte, wenn man nicht zerfließt.
Gestern habe ich nur Handgrifftätigkeiten erledigt, und davon nicht mal viele. Heute morgen sah es hier entsprechend fürchterlich aus, aber es war eigentlich gar nicht sooo schlimm. Nachdem ich mit dem Korb rum bin, in der Küche den Müll wegsortiert, das Geschirr in die Minna geräumt und den Kleinkram an seinen Platz zurückgestellt hatte, ging es schon wieder, denn das Zeug war ja dann nicht nur aus der Küche weg, sondern auch von den anderen Orten verschwunden, an denen es sich breitgemacht hatte. Hat vielleicht zehn Minuten gedauert, obwohl es ausgesehen hatte, als bräuchte man Stunden, um halbwegs Normalität zu erreichen.
Wir haben schon einen guten Teil der zu erledigenden Arbeit weg, obwohl es noch nicht mal zehn ist. Das Wohnzimmer ist komplett aufgeräumt und zumindest gesaugt. Die Küche ist obenrum sauber, die SpüMa läuft, und die WaMa auch. Der kleine Badputz ist gemacht, und das Altpapier ist in der Tonne draußen. Der Spiegel im Flur, das eine Badfenster und mein großes Bild im Bad sind sauber.
Nun muss noch das Bett gemacht werden, es muss im restlichen Haus Staub gesaugt werden, das Katzenklo mieft, und der Katzendreck muss dann noch raus.
Die Küche, das WoZi und das Bad sollten gewischt werden, aber die Hitze lässt mich davor zurückschrecken. Im Moment hoffe ich, dass sich Herr Sprudel dazu aufraffen wird...oder wenigstens zur Hälfte davon. Gesagt hat er zumindest, dass er nur Pause macht, und nicht, dass er fertig sei. Aber was er dann tun wird, weiß ich noch nicht.
Später müssen wir jedenfalls noch die Kinder bei Oma abholen, und irgendwann am Nachmittag kommt der Besuch und wir grillen.
Vorhin ist Greebo mir auf den Rücken gesprungen, um mich als Leiter zu benutzen. Da ich nur ein lockeres T-Shirt trage, hat er mir eine Hinterkralle voll in die nackte Haut gerammt. Das brennt wie Seuche...
Duschen will ich auch noch...
Ach, bevor mir noch mehr einfällt, genieße ich jetzt einfach mal meine Pause weiter.
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Es schien beinahe so, als würde der Besuch nicht kommen. Auf Anrufe und WhatsApp reagierten sie nicht, und plötzlich standen sie vor der Tür. Ich war noch nicht geduscht, es standen überall noch Putzmittel herum...grml.
Naja, abgesehen davon wurde es noch sehr nett, und dann kamen wir im Lauf des Abends auf Wassereinlagerungen zu sprechen, weil es am Sonntag bei mir richtig schlimm war, und meine Bekannte auch damit zu kämpfen hat. Sie empfahl mir dringend zum Arzt zu gehen, was ich dann gestern früh auch tat. Der Doc meinte, dass wir mit Lymphdrainagen noch nicht arbeiten könnten, weil es dafür zu heiß ist, und ich unter den Wickelumschlägen verrecken würde...also gab es Tabletten. Ich war skeptisch, denn ich hatte gelesen, dass die Tabletten nur wenig bewirken, und die, die ich mir mal bestellt hatte, bewirkten gar nichts. Doch ich habe mich getäuscht! Gestern musste ich ständig aufs Klo, und im Lauf des Tages schwollen meine Füße auf fast Normalgröße ab. Wusste schon gar nicht mehr, wie die dann aussehen... Natürlich ist das nur der Anfang. Ich habe im ganzen Körper noch jede Menge Wassereinlagerungen, die sicherlich auch einen Haufen Kilos ausmachen. Jetzt bin ich sehr gespannt, wie das weitergeht.
In Absprache mit Herrn Sprudel ruhe ich mich momentan viel aus, liege auf dem Bett, mit etwas unter den Beinen, damit die Schwerkraft mitarbeiten kann, lese oder daddle am Handy herum. Die Kinder haben nahezu Narrenfreiheit, aber sie sollen einmal am Tag Äpfel aufklauben und sich im Haushalt mit Handgriffen nützlich machen.
Ich mache zwischendurch, was ich kann und wozu ich gerade Lust habe. Gestern habe ich z.B. eine Menge Wäsche gefaltet und natürlich auch die Maschinen für mich arbeiten lassen. Nur darüber hinaus habe ich nicht viel erledigt, und es schert mich auch gerade gar nicht. Jetzt bin einfach mal ich dran, und alles andere muss zurückstehen. Es wird auch bestimmt wieder einfacher, nachdem ich mich um meinen Körper gekümmert habe, und z.B. nicht mehr jeder Schritt schmerzhaft ist.
Heute ist der OP-Termin der Schwiemu. Sie ist jetzt schon im KKH und liegt jetzt entweder gerade auf dem OP-Tisch, oder ist schon wieder draußen. Mit etwas Glück muss sie nur wenige Tage danach noch drin bleiben, und kann dann schon wieder entlassen werden. Mehr weiß ich bisher nicht, aber ich halte euch auf dem Laufenden.
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Es ist wieder unglaublich heiß. Deshalb hatte ich mir nichts vorgenommen - aber ich habe mir auch nicht vorgenommen, gar nichts zu tun . Alles optional. Alles Bonus. Jeder Handgriff, den ich trotz dieser Hitze verrichten kann, ist ein Grund stolz auf mich zu sein!
Der Morgen fing sehr angenehm an, als mein Großer ins SchlaZi kam und mir das Wasser aus den Füßen massierte (so gut ein Neunjähriger das kann). Ich hatte ihn nicht darum gebeten, aber ich habs dankend angenommen. Natürlich hatte der Schlingel einen Hintergedanken. Er und sein Bruder wollten gern Konsole spielen. Oder was auf meinem PC angucken. Oder auf dem Handy. Ich habs ihnen erlaubt und bin derweil dann duschen gegangen. Nach dem duschen habe ich ein paar einfache Bewegungsübungen gemacht. Mit weniger Wasser im Körper fällt mir das wieder leichter, und ich denke, dass es den Prozess beschleunigt.
Dann habe ich mich handgriffsweise durchgehangelt und mehr Pausen gemacht als gearbeitet. Maschinen anstellen war kein Thema, also habe ich nach und nach die gesamte Wäsche gewaschen. Wie es der Zufall wollte, war ich auch immer gerade zugegen, als die Maschinen fertig wurden, darum ist es so viel geworden. Die letzte dreht sich gerade im Trockner, und ein bisschen dunkle Wäsche liegt (schon vorbereitet zum Einschalten) in der WaMa, aber noch lohnt es sich nicht, sie anzustellen. Vielleicht später, mit Herrn Sprudels Arbeitskleidung und dem, was ich gerade anhabe. Das ist schon wieder durchgeschwitzt. Meine Haare sind von duschnass nahtlos in schweißnass übergegangen. Die Küche habe ich in Etappen aufgeräumt, und sogar die Spülmaschine gereinigt, als ich bemerkt hatte, dass das Geschirr nicht richtig sauber geworden ist. Der Übeltäter war ein Bindfaden von einer Hähnchenroulade, der vermutlich noch auf einem der Teller geklebt hatte, den die Kinder eingeräumt haben. Der hatte sich um den unteren Sprüharm gewickelt und diesen blockiert. Bei der Gelegenheit habe ich dann noch Salz und Klarspüler aufgefüllt, das Sieb gereinigt und die Maschine einmal leer im heißesten Programm durchlaufen lassen. Jetzt sollte alles wieder perfekt laufen.
Nebenbei habe ich mit 3-Teile-Methode Wäsche gefaltet, und auf diese Weise den ganzen Haufen wegbekommen. Zwar ist er noch nicht in den Schrank geräumt, aber das wird schon noch.
Als ich das nächste Mal in den HWR musste, und es nichts mehr zu falten gab, blieb nur das Sockenmemory. Das schiebe ich schon eine Weile vor mir her, weil sich die Socken alle so ähnlich sehen. Zwischendurch habe ich sogar mal die Kinder beauftragt, sich selbst darum zu kümmern, aber die haben sich auch davor gedrückt. "Nur die bunten Socken, die sofort erkennbar zusammengehören", habe ich mir gesagt. Dann "nur die großen Socken von Herrn Sprudel". Dann "alle blauen Socken auf die Fensterbank"...und plötzlich waren fast alle Socken paarweise angeordnet. "Gleich rollen, bevor eine der Katzen sie wieder durcheinander bringt"...und schwupps war der Korb leer.
Das Ergebnis ist, dass die Küche obenrum tipptopp ist, das Bad ist auch noch okay. Im HWR sind alle Routinearbeiten erledigt, im Kühlschrank sind Getränke nachgefüllt. Das Eichenschränkchen im Flur (mein Haupt-Umschlagplatz) ist endlich von den Schulsachen des Kleinen befreit, die er zum Schuljahresende wieder mit nach Hause gebracht hat. Mission EG ist damit für heute zufriedenstellend abgeschlossen. Hey, dafür, dass ich mir gar nichts vorgenommen hatte, ist das eine ganze Menge geworden!
Im Wohnzimmer fliegt als Nebeneffekt nichts mehr herum, das da nicht hingehört. Der große Flur ist auch in Ordnung, bis auf die Malsachen der Kinder, die sie aber selbst wegräumen sollen. Die Kinderzimmer sind mittelprächtig akzeptabel, aber es sind Ferien, da bin ich großzügig, und der Kleine ist momentan mit Opa bei Oma im KKH, und der Große ist froh, dass er mal seine Ruhe vor dem Kleinen hat, also will ich den jetzt auch nicht stressen. Er hat heute sowieso schon einiges getan, z.B. sehr eifrig aus dem WoZi alle Sachen rausgetragen, die den Kindern gehören, und das Schachspiel weggeräumt. Gerade hat er Backfisch in der Heißluftfriteuse gemacht, und mir was abgegeben. Im SchlaZi ist das Bett nicht gemacht, weil ich mich derzeit doch öfters mal darauf niederlasse und die Füße hochlege. Wäre es gemacht, würde ich das sicher nicht tun.
Heute Abend soll es eigentlich ein Kartoffel-Blumenkohl-Gratin geben, aber ich wünsche mir Döner. Erstens habe ich da Bock drauf, zweitens muss ich dann nachher nicht am heißen Herd stehen, drittens bleibt die Küche sauber und viertens könnte ich auf der Fahrt noch mal schnell in den Aldi springen und zwei, drei Kleinigkeiten besorgen, die uns ausgegangen sind. Das hieße, dass ich morgen nicht extra los müsste.
Wenn ich dann morgen nicht viele Wiederherstellungsarbeiten zu tun hätte, könnte ich mal was putzen, und zwar schritt- bzw eckchenweise. Ich würde den Vorflur nehmen. Den lasse ich oft aus, weil er sowieso immer aufgeräumt ist, und ich dann denke: "Naja, der Staubpegel geht noch, anderes ist wichtiger". Ich könnte ein bisschen umdekorieren, da hab ich richtig Lust drauf. Aber nicht mehr heute. Heute mache ich nur noch die letzte Wäsche (viele Handtücher), und ansonsten nur noch Handgriffe. Ich habe genug getan.
Man muss ausprobieren. Vom nachdenken, lesen und schreiben alleine passiert nichts.